GW Ahrensfelde vs. Einheit Bernau: Chilliger Fußballnachmittag in der Barnimliga

MB Updated
Einheit Bernau

GW AhrensfeldeWer Ahrensfelde hört, denkt meist an die Endstation der Berliner S-Bahnlinie 7 und die Plattenbauten in Marzahn-Nord. Allerdings ist Berlin-Ahrensfelde eine inoffizielle Bezeichnung des dortigen Ortsteils. Das eigentliche Ahrensfelde ist eine 13.000-Einwohner-Gemeinde vor den Toren der deutschen Hauptstadt im Brandenburgischen Landkreis Barnim. Dort beheimatet ist der SV 1908 Grün Weiss Ahrensfelde, der in der seit 2001 geführten ewigen Tabelle der Barnimliga (Kreisliga) ganz vorn zu finden ist. 

Wer Ahrensfelde hört, denkt meist an die Endstation der Berliner S-Bahnlinie 7 und die Plattenbauten in Marzahn-Nord. Allerdings ist Berlin-Ahrensfelde eine inoffizielle Bezeichnung des dortigen Ortsteils. Das eigentliche Ahrensfelde ist eine 13.000-Einwohner-Gemeinde vor den Toren der deutschen Hauptstadt im Brandenburgischen Landkreis Barnim. Dort beheimatet ist der SV 1908 Grün Weiss Ahrensfelde, der in der seit 2001 geführten ewigen Tabelle der Barnimliga (Kreisliga) ganz vorn zu finden ist. 

Keine Frage: Barnimliga klingt sympathischer als Kreisliga, zumal in Brandenburg die Kreisliga sportlich nicht ganz so tief angesiedelt ist wie beispielsweise in Bayern. Von der Barnimliga geht es als Aufsteiger hoch in die Landesklasse, von der es in Brandenburg fünf Staffeln gibt. Darüber bilden die Landesligen Nord und Süd den Oberbau. Die Brandenburgliga (Verbandsliga) bildet wiederum den Unterbau zur Oberliga.

GW AhrensfeldeBis dorthin dürfte es für Grün Weiss Ahrensfelde ein weiter Weg sein, obwohl zumindest die Rahmenbedingungen des Vereins durchaus brandenburgligatauglich sind. Und nicht nur das! Die Haupttribüne mit den grünen Schalsitzen, der Terrasse und dem Vereinsheim sucht selbst in der Oberliga ihresgleichen. In Malchow oder Fürstenwalde hätte man sicherlich gern solche üppigen Räumlichkeiten. Das Schmuckstück kann sich sehen lassen. Und wer einen Blick auf die Rückseite der Eintrittskarte wirft, kann erkennen, dass in Ahrensfelde geklotzt wird. Eine Vielzahl an Sponsoren ziert das schmale Stück Papier, das für die Kreisliga ebenfalls bemerkenswert ist. Apropos: Der Eintritt zu einem Heimspiel in der Barnimliga kostet zwei Euro.

Dafür darf man es sich auf der Tribüne gemütlich machen. Wenn man rechtzeitig kommt, kann man sogar auf bequemen Stühlen mit Tisch auf der Terrasse chillen. Nun mag der Begriff „chillen“ albern klingen, allerdings trifft er den Nagel auf den Kopf. Wo sonst darf man dermaßen entspannt Fußball schauen? Ein großes frischgezapftes Bier für zwei Euro, ein gegrilltes Steak für zwei Euro. Dazu ein Stadionsprecher, der für reichlich Unterhaltung während des Spiels sorgt.

AhrensfeldeDer harte Winter sorgte dafür, dass ein Spieltag der Barnimliga auf den 22. Juni 2013 verlegt wurde. Für ein Pflichtspiel gewiss ein extrem später Termin. Während vielerorts die Kicker bereits in den Ferien sind oder teilweise sogar wieder das Mannschaftstraining aufnehmen, wurde in Barnim noch einmal gebolzt. Allerdings ging es sportlich um nicht mehr viel. Am Samstagnachmittag war jedoch kein geringerer als der Tabellenführer und somit frisch gebackene Aufsteiger TSG Einheit Bernau zu Gast auf dem Rasenplatz von GW Ahrensfelde. Ungeschlagen marschierten die Jungs aus der Hussitenstadt durch die Saison. Nur viermal verließen die Bernauer mit einem Remis den Platz. Am Samstag leider nicht mit vor Ort war Trainer Nico Thomaschewski, der unter anderen von 1999 bis 2001 und von 2002 bis 2011 beim BFC Dynamo im Tor stand. Nach seiner letzten Spielerstation bei Lok Stendal wechselte er zum Neuntligisten Einheit Bernau.

BarnimligaRund 80 Zuschauer hatten sich in der Jahnsportstätte in Ahrensfelde eingetroffen. Bei entspannter Atmosphäre plätscherte anfangs das Spiel vor sich hin, nahm später jedoch langsam Fahrt auf. Letztendlich wollten die Bernauer beim Drittplatzierten der Barnimliga zeigen, dass sie durchaus zurecht aufgestiegen sind. Die Hussitenstädter legten ein Schippchen drauf, erzielten zwei Treffer (beide Male war Borow der Torschütze) und brachten am Ende verdient die drei Punkte in trockene Tücher. Ebenfalls im Laufe des Spiels in Fahrt kam der Ahrensfelder Stadionsprecher. So las er die ewige Tabelle der Barnimliga vor, plauderte über etwaige Veranstaltungen und „gratulierte“ einem Bernauer Spieler, der es tatsächlich schaffte, aus zwei Metern Entfernung über das verwaiste Tor zu ballern. Zudem hatte ein Ahrensfelder Spieler die Wette gewonnen, dass er mindestens 20 Tore schießen wird. Dieser darf sich nun über eine Reise nach „Malle“ freuen.

AhrensfeldeDrauf aufmerksam gemacht wurde auch, dass die zweite Mannschaft der Ahrensfelder souveräner Meister in der 1. Kreisklasse wurde. Ein Aufstieg ist jedoch nicht möglich, da die Zweite ansonsten mit der Ersten gemeinsam in der Barnimliga spielen würde. Zum Abschluss der Saison gab es – direkt vor dem Spiel der ersten Mannschaft – einen 3:2-Sieg gegen Eintracht Wandlitz II. Die 100er Marke wurde somit geknackt, das Torverhältnis nach dem letzten Spieltag: 102:29.

Einheit BernauWährend die erste und zweite Mannschaft von GW Ahrensfelde in der kommenden Saison wieder in der Barnimliga und der 1. Kreisklasse an den Start gehen werden, darf sich die TSG Einheit Bernau über neue Gegner freuen. In der Landesklasse Staffel Nord geht es 2013/14 unter anderen gegen den 1. FV Eintracht Wandlitz, den 1. FC Finowfurt, die SG Union Klosterfelde, den Angermünder FC und den Schönower SV ran. Diese Begegnungen werden in Bernau sicherlich die Zuschauerzahlen weiter anheben. Zuletzt kamen bereits rund 120 Zuschauer auf den Sportplatz am Wasserturm. Scheinbar rüstet man sich für größere Aufgaben. So wird es auf der offiziellen Webseite in Kürze einen Fanshop geben und auch auf Facebook zeigt der Verein Präsenz. 146 Follower nehmen inzwischen Anteil am Geschehen. Bei Grün Weiss Ahrensfelde sind es jedoch bereits 182...

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: GW Ahrensfelde vs. Einheit Bernau

 

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