Nach einer katastrophalen Saison 2012/13 wurde der TuS Celle FC Vorletzter in der Oberliga Niedersachsen, darf sich jedoch weiterhin Fünftligist nennen. Da aus dieser Liga gleich drei Vereine keine Lizenz beantragt hatten oder nicht bekamen und auch kein Verein aus der Regionalliga in diese OL-Staffel abgestiegen ist, musste man eben nicht gleich nach dem Aufstieg vor einem Jahr wieder runter. Am vergangenen Donnerstag kam im Rahmen der Vorbereitung wie im vergangenen Jahr die Bundesligamannschaft von Hannover 96 zu einem Freundschaftsspiel an die Aller und bescherte den Blau-Gelben ein ansehnlich gefülltes Stadion und wichtige Zuschauereinnahmen.
TuS Celle FC vs. Hannover 96: Klare Verhältnisse beim Niedersachsenduell
Nach einer katastrophalen Saison 2012/13 wurde der TuS Celle FC Vorletzter in der Oberliga Niedersachsen, darf sich jedoch weiterhin Fünftligist nennen. Da aus dieser Liga gleich drei Vereine keine Lizenz beantragt hatten oder nicht bekamen und auch kein Verein aus der Regionalliga in diese OL-Staffel abgestiegen ist, musste man eben nicht gleich nach dem Aufstieg vor einem Jahr wieder runter. Am vergangenen Donnerstag kam im Rahmen der Vorbereitung wie im vergangenen Jahr die Bundesligamannschaft von Hannover 96 zu einem Freundschaftsspiel an die Aller und bescherte den Blau-Gelben ein ansehnlich gefülltes Stadion und wichtige Zuschauereinnahmen.
Um 17:20 Uhr rollte der schicke schwarz-weiß-grüne Bundesligabus von Hannover 96 an der Nienburger Straße an. Am provisorisch abgesperrten Parkbereich vor dem kleinen hinteren Eingang hatten sich nur einige Autogrammjäger und Fans der Roten postiert. Relativ zügig verschwanden die Schlaudraudraffs, Husztis und Stindls dann auch in der Kabine. Vorne war eine recht ansehnliche Schlange an Leuten und auch die Haupttribüne füllte sich merklich. Alle, die sich bei solchen Spielen immer wieder über die Eventfans ärgern, dürften sich wenigstens über das Klingeln in der TuS-Kasse gefreut haben. 2.450 Zuschauer wurden offiziell angegeben, was dem TuS FC schon einiges an finanziellen Sorgen nehmen sollte.
Was am heutigen Tag wirklich hübsch anzusehen war, war das Geläuf. Sattes Grün- kurzgeschoren und dazu noch richtig gerade Linien. Macht gleich viel mehr her als der Acker und die krummen Spielfeldbegrenzungen, die wir in Celle schon so manches Mal hatten. Bei TuS gab´s dann aber auch ein paar lange Gesichter. So durften die Neuzugänge Meisner und Cavildak, bei dem es wohl auch zusätzlich noch Probleme mit dem Wechsel gibt, am Donnerstag nicht mitspielen, da ihre Pässe offensichtlich nicht vorlagen. Wieso das bei einem Freundschaftsspiel dermaßen wichtig ist - keine Ahnung! Auch „Pechvogel“ Yalle Ozan, der sich ja noch am Dienstag verletzt hatte und lange ausfallen wird, ließ es sich natürlich nicht nehmen, seinen Jungs von der Tribüne die Daumen zu drücken.
Das Spiel war noch keine zwei Minuten alt, als Johnny Lemp gleich für eine Spielunterbrechung sorgte, nachdem er Salif Sané gefoult hatte. Der 22-jährige war in der Sommerpause von AS Nancy aus Frankreich verpflichtet worden. Dies sorgte nun bei 96-Coach Mirko Slomka für etwas erhöhten Puls, sodass er sich genötigt sah, mal eben an der Celler Bank vorbeizugucken und um etwas Zurückhaltung zu bitten, da es hier „ja nicht um den Abstieg oder um Punkte gehen würde.“ TuS-Trainer Uwe Hicksch zeigte sich aber wenig beeindruckt und würdigte seinen prominenten Trainer-Kollegen keines Blickes. Mich würde in diesem Zusammenhang nur mal interessieren, was passiert, wenn der bullige Abwehrspieler von „Grün-Weiß Hintertupfingen“ in einem Freundschaftsspiel die Herren Robben, Ribéry oder Martinez umgrätscht und sie dabei schwer verletzen würde. Da der 96er aber nicht wirklich verletzt war und nach kurzer Behandlungspause weitermachen konnte, muss sich Herr Lemp auch keine weiteren Fragen diesbezüglich gefallen lassen.
Engin Kiy hatte nach fünf Minuten eine der wenigen Chancen überhaupt, ein Mal in die Nähe des Kastens von Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler zu kommen. Ansonsten spielten erwartungsgemäß die Gäste aus der Landeshauptstadt und ließen den Blau-Gelben eigentlich so gut wie nie eine echte Chance. Das 1:0 dann auch schon in der 10. Minute. Nach einer schönen Flanke von Huszti köpfte Andre Hoffmann zur Führung ein. Nach einem etwas fragwürdigen Elfmeter - Lars Lutschewitz hatte Artur Sobiech zu Fall gebracht - besorgte dann Huszti auch kurze Zeit später (15. Minute) das 2:0 für Hannover 96. Das 3:0 dann auch durch Sobiech, der von der Celler Abwehr nicht zu stoppen war. Nils Rogge sprang zwar noch dazwischen, doch im Fallen überlupfte der Pole den schon am Boden liegenden Tjark Klindworth, der heute trotzdem einen hervorragenden Job gemacht hat und sich vor allem in der zweiten Hälfte durch mehrere gute Paraden auszeichnen konnte.
Sobiech, heute in Torlaune, machte mit dem 4:0 in der 28. Spielminute gleich seinen Doppelpack perfekt. Kurz zuvor hatten aber auch die Celler mal wieder eine Möglichkeit, in der 26. Minute waren sich Lemp und Kaplan bei einer Flanke von Kadir nicht einig und gingen beide zum Kopfball hoch. Wäre Lars Lutschewitz nach einem Pass von Kodo Kadir nicht weggerutscht, hätte es vielleicht nur noch 1:4 gestanden. So aber nutzten die 96er die nächste Chance: Jan Schlaudraff mit einem Lupfer zum 5:0 Pausenstand (32. Minute).
Auf beiden Seiten wurde nun viel gewechselt und so lief bei dem Bundesligisten eine bessere B-Elf auf den Platz. Natürlich sollte auch bei TuS möglichst jeder in den Genuss dieses Spiels kommen, denn so etwas ist ja immer etwas Besonderes und gut für die Motivation. Daran konnten letztendlich auch die Treffer zum 6:0 (62. Minuze) durch Florian Ballas, das 7:0 durch Edgar Prib (Elfmeter) in der 70. Minute oder der 8:0-Endstand (Valmir Sulejmani) in der 83. Spielminute nichts mehr ändern. Kurz vor dem Angriff war allerdings Christopher Kautz wegen Abseits zurückgepfiffen worden, was die 96-Abwehr zu dem direkten Gegenangriff nutzte. Dann aber doch noch die Chance zum Ehrentreffer: In der 90. Minute setzte sich Georgios Tsakiridis in der gegnerischen Hälfte durch und zog von der linken Strafraumseite ab. Sein Schuss ging aber nur rechts über das Tor.
Nach dem Spiel das übliche Spektakel: Von allen Seiten wurde der Platz gestürmt - heute natürlich erlaubt - und Jagd auf die begehrten Autogramme gemacht. Auch die TuS-Spieler mussten öfter ihr Namenskürzel auf Zettel, Eintrittskarten oder Trikots kritzeln. Das war´s dann auch. Der Zirkus ist vorbei und jetzt konzentriert sich in Celle alles auf die wirklich wichtigen Sachen, auch wenn es nicht ganz so schlimm war, wie ich es mir vorher vorgestellt hatte. Auch ich kann mich nicht ganz davon lossagen, dass ich es nicht irgendwie besonders finde, wenn ein Mirko Slomka wenige Meter entfernt seine Anweisungen gibt oder ein Nationaltorhüter dort steht, wo sonst eben nur die Oberliga-Keeper ihr Können unter Beweis stellen müssen. Dazu war das Stadion nicht so schrecklich überlaufen wie befürchtet, obwohl die Haupttribüne wirklich schön voll war. Alles war relativ relaxt und bis auf ganz wenige Ausnahmen konnte ich sogar beim Fotografieren am Seitenrand stehen, ohne mir blöde Sprüche von hinten anhören zu müssen. Ach doch, einen gab’s ja noch: “Ey, ich kann nichts sehen! Biste Vorsteher oder was?”
Der Pflichtspielbetrieb in der Oberliga Niedersachsen beginnt für den TuS Celle FC am 04. August 2013 mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Germania Egestorf-Langreder. Am 11. August folgt dann das Auswärtsspiel beim VfL Oldenburg (nicht zu verwechseln mit dem VfB Oldenburg). Highlights der Saison dürften wieder die Duelle gegen den 1. SC Göttingen 05 werden! Bereits am 25. August 2013 kommt es zum Aufeinandertreffen in Göttingen.
Text & Fotos: UC-Tobi aus Celle
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