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Rechte Demonstration in Leipzig

28 Jun 2007 13:29 #5991 von Danilov
Danilov antwortete auf Re: Rechte Demonstration in Leipzig

kalleman schrieb: Zum Thema Angst: um Gruppen junger Kosovaren mache ich einen Bogen, genauso wie ich ihn um Glatzen machen würde, sicherheitshalber. Sie sind so unberechenbar, gewaltbeladen. Ein kurzer Blick genügt, wenn du Pech hast, 'chlöpfzt', wirst einfach so vom Rad gerissen, spitalreif geprügelt, 15-jährige, die 12-jährige vergewaltigen, dort wieder eine Messerstecherei. Jeden Tag liest du so eine Nachricht in den Zeitungen: Täter aus dem Kosovo. Und darüber muss man reden, statt immer wegzureden und wichtig ist, dass man die Probleme anspricht.


Hallo geht´s noch? Was soll das?
Ich habe das Gefühl, die Menschen aus dem Kosovo werden aber ganz hart bei Dir pauschalisiert und negativ dargestellt?!
Ich habe noch nie ein Problem mit einem Kosovo-Albaner gehabt. Du ja? Oder hattest du nur den Eindruck, dass sie sooooo "gewaltbeladen" sind?
Eure Schweiz scheint ja ein wohliges warmes Nest zu sein, so dass Ihr bereits beim Anblick einer anders aussehenden Person nackte Angst bekommt. :lol:
Klar doch, dass die "Blick" oder wie die heißt sich immer die Fälle groß herauspickt, an denen Ausländer beteiligt sind. Das kennt man doch...

Danilov :evil:

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29 Jun 2007 11:54 #5993 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Rechte Demonstration in Leipzig
Habe ich das gesagt, was du da schreibst. Nene der Herr, du kannst in einem so heiklen Bereich nicht einfach nach mir was andichten. Habt ihr euch euer Bild schon gemacht? Passt ja bei eurer steten Pauschalisierung, die ihr mir vorwerft, die ich aber nie gemacht habe. So sage ich, dass ich um männliche Kosovarengruppen einen grossen Bogen mache (warum weiter unten) und Danilov folgert, dass ich vor fremden Menschen nackte Angst habe? So geht das aber nicht. so kann man nicht interpretieren. Wie du lesen wirst, steckt nämlich viel mehr dahinter, da wurde überlegt und das hat nichts zu tun mit dem rechten Sumpf, weil der auch pauschlaisiert und nichts überlegt (überlgen kann). Eines habe ich gelernt, dass man sich hier mit der Meinnungsäusserung gegenüber Deutschen ganz schön ins Wespennest setzen kann. In der Schweiz hätte ich mich nie rechtfertigen müssen, nichtmal gegenüber einem Kosovaren. So und jetzt zeige ich euch nochmals auf, um was es geht. Lest genau und ihr merkt, dass da mehr dahintersteckt. Wie ihr feststellen werdet, geht es nämlich um viel mehr als um gewaltbeladene Kosovaren.

Es ist nicht der Blick. es steht im Tagi, in der NZZ, wir sehen es in der Tagesschau. Sogar an der Uni gab es eine Vorlesung, die sich mit der Kultur im Kosovo und den darausfolgenden Integrationsproblemen befasste. (Wobei einige StudentInnen ziemlich sauer wurden, aber emotional (eben) statt empirisch reagierten.) Wie gesagt, die Probleme werden angesprochen und das prägt das subjektive Empfinden und jetzt der Punkt: Und das ist nicht schlimm, sondern damit beginnt man darüber nachzudenken! Und es baut Frust ab.

Ich glaube, mit eurer idealisiernd-pauschalisierenden Denkweise verhindert ihr jegliche Verbesserung der Integration. Ihr schützt eine Scheinwelt.
Die Kosovo-Albaner streiten dies (gewaltbeladene Landsleute) auch gar nicht ab! (Sie sind viel weiter als ihr). (Ganze Magazine (seriöse) haben sich schon der Problematik gewidmet.) und genau deshalb machen sie einen Schritt zur besseren Integration, weil sie zur Lösungsfindung beitragen möchten und damit einen Schritt zur besseren Akzeptanz. (machen ja nicht aus Spass gewalt, da liegt Frust dahinter oder sonstwas. Sie ist sinnlos aber nicht grundlos!) Sie beteiligen sich am gesellschaftlichen Leben!

Schon wieder diese Suppe. Ihr seid es, die immer gleich pauschalisiert! Ich sage, und das ist statistisch belegt, dass auffallend häufig Kosovo-Albaner bei brutaler Gewaltausübung beteiligt sind und sofort kommt ihr und werft mir vor, ich tue die ganze Gruppe in einen Topf, dabei erwähne ich nur eine statistisch belegte Feststellung. Und jetzt geht es um die Lösungsfindung und sofort wird die torpediert indem ihr kommt mit 'pauschalisieren' und so finden wir nie eine Lösung.

Und genau da liegt das Problem bei der Lösungsfindung. In der Schweiz ging es vor 10 Jahren genauso. Der eine stellte fest und wurde als pauschalisierer und Rassist beschimpft, die andere Seite als Funghi, eine Diskussion war nicht möglich. Heute hat sich das Blatt gewendet. Es ist allgemein akzeptiert, dass brutale Gewaltausübung vorallem bei Leuten aus dieser Volksgruppe vorkommt, selbst die Kosovo-Albanischen Verbände streiten das nicht mehr ab! Und das ist enorm wichtig! Jetzt geht es darum herauszufinden, warum. Was lief schief. So beklagen sich die Kosovo-Albaner über Diskriminierung bei der Jobsuche und das das Frust auslöst. Lehrer beklagen mangelndes Engagement bei Schülern und Eltern aus dem Kosovo, dabei wurde festgestellt, dass die Eltern in der 'fremden' Welt überfordert sind und sich allen gelassen fühlen. Jüngst hat sich ein Kosovo-Albanischer Verband dafür eingesetzt, auf TV Pristina (Hier empfangbar) den Leuten zu erklären, was man wissen müssen, wenn man in der Schweiz lebt, um die Kinder besser auf das Leben hier vorbeireiten zu können etc. so. Und auf dieser Basis können jetzt Verbesserungen in der Integration erreicht werden.

Das ist der Weg! Begreift doch endlich! Ihr schützt hier nichts, ihr hindert nur, wenn ihr die Probleme immer wegredet. Hast du mit Türken Probleme? Wohl kaum. Dennoch gibt es Drittgenerationstürken in Deutschland, die kein Wort deutsch sprechen, keine Schule besucht haben und deshalb keine Chance auf einen Job haben. Jüngst in der ARD gesehen: Ein Türke sagt, dass ich keinem Deutschen raten würde, durch gewisse Quartier in Kreuzberg zu laufen. Er würde ausgeraubt und verprügelt werden. Findest ja auch nicht gut. Also muss man herausfinden warum und Lösungen finden. Aber das geht nicht, denn wenn ich sage, dass es Türken in Deutschland gibt, dann kommt ihr und pauschalisiert und tötet so gleich wieder die Diskussion. Und genau deshalb bleibt es so wie es ist. Weil man Angst hat, eine Ausländergruppe zu diskreditieren, weil automatisch gleich pauschalisiert wird! Ihr stellt euch schützend davor und verhindert somit jeden Fortschritt.

Begreift doch endlich! Es geht nicht darum, eine Volksgruppe schlecht zu machen. Es geht darum, Probleme anzusprechen und bei Ausländern sind sie logischerweise vorhanden und sehr oft kulturell bedingt. Aber sagen darf man es ja nicht, weil man dann gleich in einen Topf geworfen wird. (Sind ja nicht alle dieser Gruppe so...) Und so werden die Probleme einfach liegengelassen.

Wie gesagt, seid darüber geredet und geschrieben wird, sehen sich die Kosovaren gezwungen sich damit zu beschäftigen. Sie wurden sich bewusst, dass es so nicht geht und -und das isst ganz wichtig- sie bekommen Hilfe.

Denkt darüber was ihr wollt, ich bin aber überzeugt, dass diese neue 'Denkkultur' erfolg hat. Und wenn ich in der Zeitung lese, dass Bujar K. seine Lehrerin verprügelt hat, dann weiss ich genau, dass Ridvan R., der mir im Zug gegenübersitzt nichts damit zu tun hat und er es genauso schlimm findet wie ich. Mit meiner Haltung könnt ich mit Ridvan darüber reden, denn Ridvan kennt das Problem und kann seine Sicht kundtun. Ihr nicht und so produziert ihr lieber eine Scheinwelt.

Mein politische Linie -vielleicht bin ich da als Schweizer aufgrund unserer Politikkultur etwas belastet- ist klar. Man muss alles ansprechen, ohne Tabus, ohne zu pauschalisieren und mit den betroffenen reden. Und auch um hier unsere unterschiedliche Sichtweise klar zu machen. Wenn ich schreibe aus dem Kosovo, dann ist für mich sonnenklar, dass es nicht jeden aus dieser Gruppe trifft, vielleich aucht nur 1%. Das ist Wurst, aber ich weiss, dass ich in dieser Gruppe nach den Ursachen suchen muss.

So, jetzt liegt an euch. Beschimpft mich, macht und tut, negiert und hofft, dass sich alle Probleme von selber lösen oder legt eure rosarote Brille ab und sucht aktiv nach der Verbesserung gesellschaftlichen Lebens.

Und dann kommt da noch ein zweiter Punkt. Weil darüber geredet wird, entsteht ein subjektives Empfinden. Und jetzt kommst du, tust das, was du mir vorwirfst, nämlich pauschalisieren und sagst, dass vor anders aussehenden Personen nackte Angst bekomme. Hab ich so nicht gesagt. Erstens habe ich keine Angst und zweitens weiche ich fremd aussehende Personen nicht aus. Ich weiche Gruppen von jungen männlichen Kosovo-Albanern aus (ich habe meine Erfahrungen gemacht, habe keine Lust, wiedermal an eine Wand gedrückt zu werden), ohne Angst zu haben, genauso wie ich nicht auf einem Campingplatz neben Gruppen von Glatzen setzen würde.
Setzt dich ja auch nicht in ein Wespennest. Es spielt auch keine Rolle, ob nur 0,1 Prozent aller Kosovarengruppen mich an die Wand drücken würden, ich gehe das Risiko nicht ein. Wenn du von Glatzen verprügelst wirst, würdest du nicht auch einen Bogen machen? Oder würdest du nur aus Idealismus extra in der Mitte durch sie durchgehen und dich diesem Risiko aussetzen?

Hier scheinen Deutsche und Schweizer doch eine recht unterschiedliche Auffassung zu haben. Wenn ich schreibe Kosovo schliesst ihr auf die ganze Gruppe, während ich mir der Differenzierung wohl bewusst bin und erwarte, dass dies der Leser auch tut.

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30 Jun 2007 15:37 #5994 von Thommy O.
Thommy O. antwortete auf Re: Rechte Demonstration in Leipzig
Hi Kallermann,

ich weiss nicht... wenn ich schreiben würde, dass ich vor schwarzen in Brasilien einen Bogen mache. Was würdest Du und andere Denken?

Würdet Ihr denken:
- Er hat angst vor 12 jährigen brazilianern
- Er hat nur angst vor schwarzen Männern
- Er meidet Obdachlose
- Er meidet alle schwarzen
- Er macht eine Differenzierung an der Kleidung

Was genau sind meine Assoziationen? Einige würden denken, dass ich Rassist bin. Anderen denken anderes, wer Brasilien kennt denkt wieder anders...

Aber wenn ich schreibe dass ich mich in Leipzig sicher fühle, weil es hier Ausländer gibt, halte ich das für extrem schlecht formuliert, wenn Du einige Gruppen meist.
Daran habe ich mich persönlich gestossen.

Aber ich gebe Dir extrem recht, dass die Intergrationspolitik der Deutschen ein Alptraum ist, mit einer Wegschaupolitik/Metalität.
Ich schrieb in unsere Studizeitung (7 Jahre her), dass Zuwanderer die in Deutschen leben einen deutschkurs machen müssen, um die Sprache zu können. Ich wurde als tiefschwarz CSU sympatisant verschriehen. Von wem? Leuten die nie im Ausland waren, vor Leuten die alles idealisieren.

Richtig, es muss darüber geredet werden, z.B. die Strucktur der Hauptschule, wer ist dort, welche Sprache herrscht dort vor...
Und das hast Du ja geschaft, dass wir uns über die Probleme unterhalten.

Aber ist es denn schwierig kontrekte Gruppe zu definieren? Sprich, ich habe angst vor 12 jährigen Pevete?

Vielleicht tun wir deutschen uns schwer, weil es genau die Rethorik der Rechten ist, verwaschen zu reden. Deren Strategie ist es zu pauschalisieren.

Gruss
Thomas

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01 Jul 2007 22:40 #5999 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Rechte Demonstration in Leipzig
Asche auf mein Haupt, hast ja recht. :lol:

Aber habt ihr nicht alle diese subjektiven Empfindungen? Ich wette ja, dann soll man doch auch darüber sprechen dürfen. Ich behaupte, der grösste Prozentsatz stimmt meiner Aussage zu, fühlt das gleiche, aber sagt es nicht. Warum nicht? Wenn es doch so ist? Fühlst dich in Leipzig sicherlich auch sicherer als in der Rocinha. Findest du deshalb die Bewohner in der Rocinha doof? Sie können ja n ichts dafür. Ganz sicher nicht. Deshalb bin ich etwas irritiert, wenn man es verleugnen muss oder man steht in der rechten Ecke. Es handelt sich lediglich um eine Feststellung, für die ich ja auch nichts dafür kann. Gut möglich, dass ich in 10 Jahren eine ganz andere subjektive Empfindung habe. Vielleicht finde ich ja dann genau Leipzig unsicher, weil es kaum Ausländer hat oder sicher, weil Ausländer hingezogen sind und das Bild positiv verändert haben. Und das werde ich dann auch sagen.

Die Gefahr, dass es in die falsche Richtung losgehen könnte, kann ich nicht wegdiskutieren. Vorallem wenn es etwas schlechter geht, ist schnell ein 'Sündenbock' zur Stelle. Andererseits darf man die Kraft der subjektiven Empfindungen der Gesellschaft nicht unterschätzen. Wenn man die Gewalt erlebt, sieht, liest, -ja es genügt sogar, wenn man lediglich glaubt dass es so ist, es muss nichtmal stimmen, es genügt, wenn ein Teil so fühlt (Und dann muss man eben über das ganze dsikutieren und richtig stellen)- aber die Täter geschützt werden, weil sie einer Volksgruppe angehören. Das baut enorm Frust auf, der sich auch gewaltsam entladen kann. Und ich halte dies für viel gefährlicher. Auch weil so der rechten Szene 'Munition' geliefert wird. Deutschland ist wahrscheinlich viel sensibilisierter wegen der rechten Szene und der Vergangenheit.

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02 Jul 2007 01:20 #6003 von Thommy O.
Thommy O. antwortete auf Re: Rechte Demonstration in Leipzig
Leider sind wir wohl alle voreingenommen. Das ist wohl ein Schutz. Du bekommst einmal von einem Typen X auf die Fresse, dann hast Du Angst vor X.

Ich habe respekt vor Halbstarken, 15-22 jährige die denken sie können alles machen - zumindestens in Gruppe. Reiner überlegensinstikt, aber wenn ich mit einem spreche, versuche ich mich nicht davon beeinflussen lassen (Aber ich denke Kallerman macht genau das gleiche)

Aber dagegen muss man halt kämpfen, versuchen alle Gleich zu behandeln. Und richtig, wegschauen bringt nichts...

So long,
Thomas

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07 Jul 2007 23:23 #6019 von Thommy O.
Thommy O. antwortete auf Re: Rechte Demonstration in Leipzig
Hier ein Artikel ueber die Polizisten die aufgrund von verfolgem von rechten Straftaten versetzt wurde.

www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,491935,00.html

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09 Aug 2007 14:41 #6167 von Danilov
Danilov antwortete auf Re: Rechte Demonstration in Leipzig

kalleman schrieb: Habe ich das gesagt, was du da schreibst. Nene der Herr, du kannst in einem so heiklen Bereich nicht einfach nach mir was andichten. Habt ihr euch euer Bild schon gemacht? Passt ja bei eurer steten Pauschalisierung, die ihr mir vorwerft, die ich aber nie gemacht habe. So sage ich, dass ich um männliche Kosovarengruppen einen grossen Bogen mache (warum weiter unten) und Danilov folgert, dass ich vor fremden Menschen nackte Angst habe? So geht das aber nicht. so kann man nicht interpretieren.


Oh oh oh, unser Schweizer Mitbürger fühlte sich auf den Schlips getreten, wie?
Getroffene Hunde jaulen laut, schon mal gehört Herr Kallemann? :wink:
Ihr Schweizer erscheint mir nicht so sehr freundlich gesinnt gegenüber ausländischen Mitbürgern...

Gruß Danilov

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