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Rechte Demonstration in Leipzig
- kalleman
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16 Sep 2007 22:29 #6477
von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Rechte Demonstration in Leipzig
Hier wird einem das irgendwie mit der Kinderstube mitgegeben. Es mag euch erstaunen, aber die Schweiz ist ein sehr fragiles Konstrukt. Deutschland hat eine gemeinsame Sprache und ein "Deutschtum", das hat die Schweiz nicht. Das Einzige, was dieses Land zusammenhält, ist der Wille zusammenzusein. Was hat den ein Appenzeller mit einem Genfer gemeinsam?
Deshalb werden Werte, Mythen und die historische Erfahrung hochgehalten. Dieses Land hat ja eine recht eigenartige Geschichte, so ganz anders als die anderen europäischen Staaten. Es hat auf Expansion verzichtet, auf den Voralberg, auf Savoyen, aufs Veltlin und bei inneren Kriegen und Streitigkeiten dem Unterlegenen immer möglichst viel von deren Anliegen zugestanden.
Beispielsweise bei der vielleicht grössten Krise 1918 wurde ein Aufstand unterdrückt, aber schlussendlich sämtliche Forderungen der Aufständischen eingeführt.
Wenn beispielsweise die Westschweizer Kantone in den Volksabstimmungen dauernd von den Deutschschweizern überstimmt werden, dann muss den Westschweizern eine Kompensation angeboten werden, beispielsweise dadurch, dass der nächste Bundesrat ein Westschweizer wird oder indem man dort statt in der Deutschschweiz in die Infrastruktur investiert. Als Gegenleistung murren die Westschweizer nicht, sondern akzeptieren den Mehrheitsentscheid. Und dies erwarten man halt hier auch von den Immigranten. Man gibt etwas und verlangt dafür Anpassungswille, Loyalität oder was weiss ich. (Das müssen natürlich nicht nur Immigranten sein, aber sie "tappen natürlich viel häufiger in die Falle".) Und wenn es jetzt Personen gibt, die nur nehmen und nichts geben, dann tangiert das die Existenzgrundlage, deshalb reagiert man auf jeden einzelnen Fall sehr heftig.
Bei den Parteien ist das natürlich nicht einfach zu beantworten, denn das Tessin und die Westschweiz haben andere Parteien. In der Waadt gibt es sogar noch die PdA! Aber auch hier hibt es die SP, die Grünen und Grünliberalen.
Deshalb werden Werte, Mythen und die historische Erfahrung hochgehalten. Dieses Land hat ja eine recht eigenartige Geschichte, so ganz anders als die anderen europäischen Staaten. Es hat auf Expansion verzichtet, auf den Voralberg, auf Savoyen, aufs Veltlin und bei inneren Kriegen und Streitigkeiten dem Unterlegenen immer möglichst viel von deren Anliegen zugestanden.
Beispielsweise bei der vielleicht grössten Krise 1918 wurde ein Aufstand unterdrückt, aber schlussendlich sämtliche Forderungen der Aufständischen eingeführt.
Wenn beispielsweise die Westschweizer Kantone in den Volksabstimmungen dauernd von den Deutschschweizern überstimmt werden, dann muss den Westschweizern eine Kompensation angeboten werden, beispielsweise dadurch, dass der nächste Bundesrat ein Westschweizer wird oder indem man dort statt in der Deutschschweiz in die Infrastruktur investiert. Als Gegenleistung murren die Westschweizer nicht, sondern akzeptieren den Mehrheitsentscheid. Und dies erwarten man halt hier auch von den Immigranten. Man gibt etwas und verlangt dafür Anpassungswille, Loyalität oder was weiss ich. (Das müssen natürlich nicht nur Immigranten sein, aber sie "tappen natürlich viel häufiger in die Falle".) Und wenn es jetzt Personen gibt, die nur nehmen und nichts geben, dann tangiert das die Existenzgrundlage, deshalb reagiert man auf jeden einzelnen Fall sehr heftig.
Bei den Parteien ist das natürlich nicht einfach zu beantworten, denn das Tessin und die Westschweiz haben andere Parteien. In der Waadt gibt es sogar noch die PdA! Aber auch hier hibt es die SP, die Grünen und Grünliberalen.
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- Thommy O.
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17 Sep 2007 13:13 #6481
von Thommy O.
In Rio @ <a class="postlink" href="www.thommyo.com/RioBlog/">www.thommyo.com/RioBlog/
Thommy O. antwortete auf Re: Rechte Demonstration in Leipzig
Yo Kallerman,
das sind mal Infos uebre die Schwitz!
Ich habe hier ein zwei Gedanken dazu:
- In Brasilien z.B. ist es extrem normal dort zu bescheissen, wo es geht. Wenn Du einen Profit herausziehst, dann machst Du es. Es scheint Kultur, hier Korrupt zu sein. Logo sind es nicht alle, aber der Prozentsatz ist so hoch, dass es wie alle wirken. (Das aendert sich ja langsam, wie woanders beschrieben)
Interessant ist, dass von Staat alles genommen werden darf, da er ja am meisten bescheisst, sprich zu hohe Steuer erhebt.
Wer aus solchen Laendern kommt, der wird das auch woanders praktizieren.
- Ich gebe Kallerman extrem recht, dass das Thema Auslaender nicht gerne von den Politiker behandelt wird. Wahrscheinlich leben jene so weit weg vom Kern der Gesellschaft, dass sie das Problem nicht nachvollziehen koennnen.
Das muessen wohl einige Gaeste verstanden haben, und polarisieren das: Du darfst mich nicht verhaften, ich bin Auslaender... Das fuehrt wohl zu Polisten, die dann nocht mehr Hass auf Auslaender haben.
Wo bleibt das: Gleiches Recht fuer alle?
- Doch wann wird jemand Rechtsradikal? Wenn er sagt, dass man Auslaender auch mit dem gleichen Recht konfrontieren muss. Wenn man Auslaendern schuld an der eigenen Schuld gibt? Wenn man ueber man ueber das Thema nicht reden will? Wenn man klatscht, wenn Indern durch die Strassen gejagt werden?
- Warum soll ein Auslaender der in einem Land integriert ist, abgeschoben werden und nicht in den Knast kommen, wie ein "nicht-Auslaender"?
Das seinen ein Paar Montag-Frueh-Gedanken von mir. Ich hoffe, sie sind verstaendlich...
So long,
Thomas
das sind mal Infos uebre die Schwitz!
Ich habe hier ein zwei Gedanken dazu:
- In Brasilien z.B. ist es extrem normal dort zu bescheissen, wo es geht. Wenn Du einen Profit herausziehst, dann machst Du es. Es scheint Kultur, hier Korrupt zu sein. Logo sind es nicht alle, aber der Prozentsatz ist so hoch, dass es wie alle wirken. (Das aendert sich ja langsam, wie woanders beschrieben)
Interessant ist, dass von Staat alles genommen werden darf, da er ja am meisten bescheisst, sprich zu hohe Steuer erhebt.
Wer aus solchen Laendern kommt, der wird das auch woanders praktizieren.
- Ich gebe Kallerman extrem recht, dass das Thema Auslaender nicht gerne von den Politiker behandelt wird. Wahrscheinlich leben jene so weit weg vom Kern der Gesellschaft, dass sie das Problem nicht nachvollziehen koennnen.
Das muessen wohl einige Gaeste verstanden haben, und polarisieren das: Du darfst mich nicht verhaften, ich bin Auslaender... Das fuehrt wohl zu Polisten, die dann nocht mehr Hass auf Auslaender haben.
Wo bleibt das: Gleiches Recht fuer alle?
- Doch wann wird jemand Rechtsradikal? Wenn er sagt, dass man Auslaender auch mit dem gleichen Recht konfrontieren muss. Wenn man Auslaendern schuld an der eigenen Schuld gibt? Wenn man ueber man ueber das Thema nicht reden will? Wenn man klatscht, wenn Indern durch die Strassen gejagt werden?
- Warum soll ein Auslaender der in einem Land integriert ist, abgeschoben werden und nicht in den Knast kommen, wie ein "nicht-Auslaender"?
Das seinen ein Paar Montag-Frueh-Gedanken von mir. Ich hoffe, sie sind verstaendlich...
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Thomas
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- kalleman
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17 Sep 2007 18:34 #6482
von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Rechte Demonstration in Leipzig
Um das geht es auch nicht. Wer hier lebt und straffällig wird, kommt wie jeder andere in den Knast. Nur wer renitent ist und sich nicht um Integration bemüht hat, soll abgeschoben werden.
Ansonsten kann ich dir nur beipflichten. Es ist ein sehr heikles Thema, Lösungen sind schwierig. Es ist geladen mit Emotionen. Man weicht dem Thema lieber aus, als sich die Finger zu verbrennen.
Warum jemand rechtsradikal wird? Das kann ich mir nur mit einem riesen Dachschaden erklären ... ich glaube nichtmal, dass es soviel mit Ausländern zu tun hat, diese dienen lediglich als Vorwand. Die wollen einfach Stunk machen und die Ausländer sind das wehrloseste Opfer, sie sind das schwächste Glied in der Gesellschaft.
Die Schweiz ist viel kleiner, viel überschaubarer und vielerorts wird die heile Welt noch gelebt.
In einem kleinen westschweizer Dorf wohnte ein Albaner. Er war lustig, sehr beliebt und sollte abgeschoben werden, weil er bereits einmal Asyl beantragt hatte und ausgeschafft wurde. Er erzählte alle im Dorf, dass das nicht stimmt und alle glaubten ihm und demonstrierten, gingen vor Bundesgericht um ihn nicht zu verlieren und dann stellte sich heraus, dass er gelogen hatte. Aus seiner Sicht folgerichtig. Eine kleine Lüge und er kann bleiben, aber aus Sicht des Schweizers ein unglaublicher Vertrauensmissbrauch. Etwas vom Schlimmsten.
Die Menschen, die von Land zu Land ziehen sind die mehrfach betrogenen. Migration/Menschenhandel ist ein riesiges Geschäft. Zuerst wird ihnen vorgegaukelt, dass Europa das Paradies ist. Manche Regierung unterstützt die Migration. (Der türkische Präsident sagte ja damals Bundeskanzler Schmidt, dass er noch 10 Millionen Türken nach Europa transferieren will um die einheimische Wirtschaft zu stärken.) Probleme auslagern. So können sie den Bevölkerungsdruck lindern, so gibt es einige Arbeitslose weniger und vorallem schicken die dann Geld nach Hause. Manches Land erwirtschaftet über 50% des BSP dudrch Geldtransfers ihrer Emigranten an die Verwandte.
Dann bringt man sie um ihr Geld (meist gehen ja nicht die Ärmswten, weil die es sich nicht leisten können, oft ist es der Mittelstand) und schleppt sie nach Europa und hier müssen sie feststellen, dass niemand auf sie gewartet hat oder gleich wieder zurück müssen. Und vom grossen Geld, dass sie sich erhofften, keine Spur.
Das Schlimmste daran ist, dass man die wirklich Hilfsbedürftigen nicht mehr erkennen kann.
Ich denke, es müssen auch die ausländischen Vereine Verantwortung übernehmen, zu ihrem eigenen Vorteil. Die Kosovaren, sie machen rund 3-5% der Schweizer Bevölkerung aus, sind sehr gut vernetzt, wissen ganz genau, wann sie einen Anwalt einschalten müssen und wo sie eine in Zürich eine gefälschte Bestätigung der Imatrikulation ihrer Kinder an der Uni Pristina kaufen können um mehr Kindergeld zu kassieren (Bei den SBB wo ich arbeitete, kassierten sie bis zu 2000 Euro mehr Lohn dank Kindergeld - ist das fair? Macht einen das nicht wütend? Nun könnte einer einwenden, dass sie nur das System nutzen, aber das widerspricht dem Freiehitsgedanken des Schweizers: Möglichst wenig Staat, möglichst wenig Regulierung. Wir bescheissen nicht, damit der Staat uns nicht in der Freiheit einschränkt). Jeder Neuankömmling weiss sofort, was er tun muss um ein Bleiberecht zu erwirken und Sozialleistungen zu erhalten. Wenn aber Schweizer Politiker diese Vereine bitten, den Landsleuten das Leben in der Schweiz näher zu bringen, blocken sie ab.
Ansonsten kann ich dir nur beipflichten. Es ist ein sehr heikles Thema, Lösungen sind schwierig. Es ist geladen mit Emotionen. Man weicht dem Thema lieber aus, als sich die Finger zu verbrennen.
Warum jemand rechtsradikal wird? Das kann ich mir nur mit einem riesen Dachschaden erklären ... ich glaube nichtmal, dass es soviel mit Ausländern zu tun hat, diese dienen lediglich als Vorwand. Die wollen einfach Stunk machen und die Ausländer sind das wehrloseste Opfer, sie sind das schwächste Glied in der Gesellschaft.
Die Schweiz ist viel kleiner, viel überschaubarer und vielerorts wird die heile Welt noch gelebt.
In einem kleinen westschweizer Dorf wohnte ein Albaner. Er war lustig, sehr beliebt und sollte abgeschoben werden, weil er bereits einmal Asyl beantragt hatte und ausgeschafft wurde. Er erzählte alle im Dorf, dass das nicht stimmt und alle glaubten ihm und demonstrierten, gingen vor Bundesgericht um ihn nicht zu verlieren und dann stellte sich heraus, dass er gelogen hatte. Aus seiner Sicht folgerichtig. Eine kleine Lüge und er kann bleiben, aber aus Sicht des Schweizers ein unglaublicher Vertrauensmissbrauch. Etwas vom Schlimmsten.
Die Menschen, die von Land zu Land ziehen sind die mehrfach betrogenen. Migration/Menschenhandel ist ein riesiges Geschäft. Zuerst wird ihnen vorgegaukelt, dass Europa das Paradies ist. Manche Regierung unterstützt die Migration. (Der türkische Präsident sagte ja damals Bundeskanzler Schmidt, dass er noch 10 Millionen Türken nach Europa transferieren will um die einheimische Wirtschaft zu stärken.) Probleme auslagern. So können sie den Bevölkerungsdruck lindern, so gibt es einige Arbeitslose weniger und vorallem schicken die dann Geld nach Hause. Manches Land erwirtschaftet über 50% des BSP dudrch Geldtransfers ihrer Emigranten an die Verwandte.
Dann bringt man sie um ihr Geld (meist gehen ja nicht die Ärmswten, weil die es sich nicht leisten können, oft ist es der Mittelstand) und schleppt sie nach Europa und hier müssen sie feststellen, dass niemand auf sie gewartet hat oder gleich wieder zurück müssen. Und vom grossen Geld, dass sie sich erhofften, keine Spur.
Das Schlimmste daran ist, dass man die wirklich Hilfsbedürftigen nicht mehr erkennen kann.
Ich denke, es müssen auch die ausländischen Vereine Verantwortung übernehmen, zu ihrem eigenen Vorteil. Die Kosovaren, sie machen rund 3-5% der Schweizer Bevölkerung aus, sind sehr gut vernetzt, wissen ganz genau, wann sie einen Anwalt einschalten müssen und wo sie eine in Zürich eine gefälschte Bestätigung der Imatrikulation ihrer Kinder an der Uni Pristina kaufen können um mehr Kindergeld zu kassieren (Bei den SBB wo ich arbeitete, kassierten sie bis zu 2000 Euro mehr Lohn dank Kindergeld - ist das fair? Macht einen das nicht wütend? Nun könnte einer einwenden, dass sie nur das System nutzen, aber das widerspricht dem Freiehitsgedanken des Schweizers: Möglichst wenig Staat, möglichst wenig Regulierung. Wir bescheissen nicht, damit der Staat uns nicht in der Freiheit einschränkt). Jeder Neuankömmling weiss sofort, was er tun muss um ein Bleiberecht zu erwirken und Sozialleistungen zu erhalten. Wenn aber Schweizer Politiker diese Vereine bitten, den Landsleuten das Leben in der Schweiz näher zu bringen, blocken sie ab.
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- Anke
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25 Nov 2007 21:27 #7054
von Anke
Kalleman, das ist wohl wahr. Traurig, aber wahr.
Gestern gab es im Friedrichshain, im Osten Berlins, eine Demo gegen Neonazis. Der Aufmarsch der Polente war enorm. Das ganze Drumherum zeigte wieder einmal, wie präsent auch in Berlin das Thema Radikalismus ist.
Leider wird uns dieses Thema auch in Zukunft ständig begleiten. Schlimm, sehr schlimm!
Anke
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Anke antwortete auf Re: Rechte Demonstration in Leipzig
kalleman schrieb: Warum jemand rechtsradikal wird? Das kann ich mir nur mit einem riesen Dachschaden erklären ... ich glaube nichtmal, dass es soviel mit Ausländern zu tun hat, diese dienen lediglich als Vorwand. Die wollen einfach Stunk machen und die Ausländer sind das wehrloseste Opfer, sie sind das schwächste Glied in der Gesellschaft.
Kalleman, das ist wohl wahr. Traurig, aber wahr.
Gestern gab es im Friedrichshain, im Osten Berlins, eine Demo gegen Neonazis. Der Aufmarsch der Polente war enorm. Das ganze Drumherum zeigte wieder einmal, wie präsent auch in Berlin das Thema Radikalismus ist.
Leider wird uns dieses Thema auch in Zukunft ständig begleiten. Schlimm, sehr schlimm!
Anke
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