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Alltagskultur der DDR

08 Aug 2007 21:42 #6162 von Buhli
Buhli antwortete auf Re: Alltagskultur der DDR
"Ein Pfadfinder ist ein Angehöriger der Pfadfinderbewegung, einer internationalen, weltanschaulich und politisch unabhängigen Erziehungsbewegung für Kinder und Jugendliche, die nach der Pfadfindermethode arbeitet und Menschen aller Nationalitäten und Glaubensrichtungen offen steht. Ziel der Bewegung ist die Förderung der Entwicklung junger Menschen, damit diese in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen können

Klasse, daß Du mir bei der Suche etwas Arbeit abgenommen hast. Den Wortlaut der jeweiligen Statuten hatte ich auch nicht mehr parrat. Jetzt weis ich wenigstens wo es steht. Wissen zweiten Grades genügt ja in diesem Falle. :wink:

Nun mal etwas ernster. Ach Hanni. Wie Naiv bist denn Du? Was in den Statuten steht ist toll. Demokratisch stand auch für ein D in DDR.
Es wird auch laufend von einer sozialen Marktwirtschaft geschwafelt.
Was vor 1933, bis 1945 und danach aus der Pfadfinderschaft politisch gemacht wurde, sollte Dir eigentlich nicht entgangen sein. Von wegen politisch frei. Das geht in keiner Gesellschaft. Da ist es wirklich besser, sie gar nicht erst existieren zu lassen. Das was den Spruch: "Für Frieden und Soz." angeht. Betrachte ich als Bekenntnis zum damaligen Staat. Sofern ein Kind von 6-10 Jahren überhaupt wußte, was es sagt. Der letzte Satz im Pfadfinderstatut, ist komplett der gleiche Wortlaut eines Pionierstatutes. Seit etwa 1937 haben die Pf doch auch den rechten Arm gehoben. Oder lieg ich da falsch?

Nehmt Euer Herz in beide Hände und macht was draus.
Spruch von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT 64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam.

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08 Aug 2007 21:48 #6163 von Buhli
Buhli antwortete auf Re: Alltagskultur der DDR
Il Ragazzo, kannst Du das zum Thema Bildung noch etwas ausführlicher? Wenn das von einem Ossi kommt, kommt der Wessi nicht klar. Sollte sowas aus der Westriege kommen, fängt er, so er denn kann, an zu überlegen. Wir Ossis wissen schon wovon wir reden, wenn wir der Meinung sind, ins Bildungsmittelalter zurückgebombt worden zu sein. :(

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09 Aug 2007 10:53 #6164 von il ragazzo
il ragazzo antwortete auf Re: Alltagskultur der DDR
Ich hab' einfach was zu vergleichen.
Ich war 7 Jahre an russischer Schule, die sich seit Ende der UdSSR kaum verändert hat. Jetzt bin ich an einer deutscher Schule, und das Schulsystem ist hier für - pardonne moi - Vollidioten ausgedacht. Man bekommt kaum Stoff, und Mathe wird sehr schelcht unterrichtet. Die ersten drei Jahre an einer deutscher Schule habe ich in Mathe NICHTS neues gelernt.
Englisch. Wie kann man jedes Jahr die selben Zeiten (Simple Past, Past Perfect usw) wiederholen und dabei kann kaum einer in England das Maul aufmachen, alles an was man heute in der Schule denkt ist Saufen bis zum Tod am Samstag bzw. Sonntag.
Unglaublich ist auch das, das man GANZ offiziell ab 16 J. rauchen und Bier trinken darf!
Was wird denn aus Jugend, die nich mal weiß was für Fluss in Italien fliesst. Oder sogar nicht wissen wo Süden bzw. Norden ist. Zitat aus meinen Schulleben in DE:
"- X, wohin kommt man an, wenn man nach Norden fährt?
- Eeeeeeehm, Italien?!"

Was soll man noch dazu sagen?

P.S. Wofür ich über heutiges Schulsystem rede? Schulsystem aus West-DE, wurde nach 1989 für gesamtes DE übernommen.

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09 Aug 2007 14:37 #6166 von Danilov
Danilov antwortete auf Re: Alltagskultur der DDR
Diese Meinung unterstütze ich!!
Der allgemeine Wissenstand in Deutschland ist eine echte Katastrophe!
Kenntnisse in Geschichte & Geographie sind ein Witz, politische Allgemeinbildung bei vielen Jugendlichen ein Fremdwort!

Gruß Danilov

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09 Aug 2007 20:47 #6168 von Buhli
Buhli antwortete auf Re: Alltagskultur der DDR
Wer was zum vergleichen hat, weis auch wovon er redet. :) lol: Damit kommen die überhaupt nicht klar. :?: Tja Ihr beiden, so sehen die Auswirkungen aus, wenn auch die Lehrer mit dem Begriff "Freiheit" zu lasch umgehen. Das schlägt auch auf die Bildung durch. Ich benutze da immer den Satz:"Das ist die Auswirkung der Einwirkung von 60 Jahren amerikanischer Gehirnweichspüler." Ich stelle immer wieder fest, daß es nicht nur die, die jetzt in der Schule sind, betrifft. Auch die, die vor 1990 in der Bonner Republik gelebt (die sagen ja "sind") haben. Die wissen über die DDR gar nichts. Abgesehen was aus der BILDung von Medien kam und noch immer kommt. Die wenigsten wissen wann ihr Land nach dem Krieg gegründet wurde. Bei uns war das Unterrichtsstoff. Dafür wissen die über die Ossis besser Bescheid, als die selber. Irgend wann kam auch der Begriff "Besserwessi" auf. Der Wessi tut die Kritik des Ossis mit "Weinerlicher Ossi" ab. Spricht natürlich Bände über seine Allgemeinbildung.

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13 Aug 2007 14:14 #6196 von Hannibal Fletcher
Hannibal Fletcher antwortete auf Re: Alltagskultur der DDR

Buhli schrieb: Wer was zum vergleichen hat, weis auch wovon er redet. :) lol: Damit kommen die überhaupt nicht klar. :?: Tja Ihr beiden, so sehen die Auswirkungen aus, wenn auch die Lehrer mit dem Begriff "Freiheit" zu lasch umgehen. Das schlägt auch auf die Bildung durch. Ich benutze da immer den Satz:"Das ist die Auswirkung der Einwirkung von 60 Jahren amerikanischer Gehirnweichspüler." Ich stelle immer wieder fest, daß es nicht nur die, die jetzt in der Schule sind, betrifft. Auch die, die vor 1990 in der Bonner Republik gelebt (die sagen ja "sind") haben. Die wissen über die DDR gar nichts. Abgesehen was aus der BILDung von Medien kam und noch immer kommt. Die wenigsten wissen wann ihr Land nach dem Krieg gegründet wurde. Bei uns war das Unterrichtsstoff. Dafür wissen die über die Ossis besser Bescheid, als die selber. Irgend wann kam auch der Begriff "Besserwessi" auf. Der Wessi tut die Kritik des Ossis mit "Weinerlicher Ossi" ab. Spricht natürlich Bände über seine Allgemeinbildung.


Naja, hier werden wieder nur Klischees bedient. Ganz klar!
In der DDR gab es einen einheitlichen Stoff in der Schule, vom DDR-Ministerium abgesegnet.
In den alten Bundesländern ist Bildung Ländersache. Es gibt in der Tat Schulen mit ganz ganz schlechtem Niveau, aber es gibt auch Schulen mit sehr guten Lehrern. Man kann da doch nicht alles über einen Kamm scheren. Wenn ich in eine Privatschule ging oder gehe, werde ich doch ganz anders gebildet, als wenn ich in die Hauptschule ging oder gehe.
In der DDR wurde brav zum ESP-Unterricht und in die PA gegangen. Aber der 7. Klasse gab es bei Euch Technisches Zeichnen und in der Unterstufe bereits Werken. Man wurde Pionier oder FDJler.
Man ging in der 9. Klasse ins Wehrlager oder man übte mit den Mädels Zivilverteidigung, nicht wahr?
Man wurde geformt, man wurde eingeführt in die sozialistische Gesellschaft, man wurde geformt für das Leben in einer Brigade oder in einem Kombinat. Ist doch so.
Von Staatsbürgerkunde und Geschichte wollen wir gar nicht reden. Das war immens geprägt. Klar wurden da Revolutionen, etc gelehrt.
Das war alles staatlich gelenkt und hatte alles seinen Sinn.
Heute ist Bildung Ländersache und es gibt riesige Schwankungen im Niveau. Aber es gibt Möglichkeiten gefördert zu werden, Sprachen bereits im Kindergarten zu lernen. Wenn die Eltern motiviert sind, gibt es unendliche Möglichkeiten für die Kinder.
Wenn man natürlich als Eltern alles schleifen lässt, nur Hartz4 abfasst und die Beine hochleget. Die Schule nimmt nicht alles ab wie damals in der DDR...

Es grüßt Hannibal

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13 Aug 2007 20:20 #6201 von Buhli
Buhli antwortete auf Re: Alltagskultur der DDR
Ach Hanni, Du hast ja sowas von drauf. :wink: Ländersache. Na toll. Kleinstaaterei war in einem Teil Deutschlands schon überwunden. Seit 1990 ist sie, bestimmt nur vorübergehend, auch dort wieder da und treibt ihr Unwesen...
Schmöker Dich erst mal komplett durch, wenn Du über die Ossis bescheid wissen willst. Dann kannst Du es ja noch mal versuchen.

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Spruch von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT 64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam.

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