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China vs. Tibet: Nicht olympisch

05 Apr 2008 15:46 #7851 von Hannibal Fletcher
Hannibal Fletcher antwortete auf Re: China vs. Tibet: Nicht olympisch

kalleman schrieb: Die Vergabe war an klare Auflagen gebunden. Zum Beispiel Pressefreiheit, Ächtung der Menschenrechte etc. Die Chinesen haben dann gedacht, wir sperren einfach alle Kritiker weg, dann macht ja die Pressefreiheit nichts. Nun ist aber gar nichts mehr von Pressefreiheit zu sehen und von Einhaltung der Menschenrechte schon gar nicht. Das IOC müsste jetzt auf die Einhaltung der Auflagen pochen, tut es aber nicht.


Genauso ist es. Dem ist nix hinzuzufügen!
Der Bürger dürfte einfach nicht den Fernseher einschalten und die Olympischen Spiele schauen.
Dann werden sie sehen, wie es sich ohne hervorragende Einschaltquote lebt...

H.F.

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05 Apr 2008 17:08 #7858 von reise_frank
reise_frank antwortete auf Re: China vs. Tibet: Nicht olympisch
Das wäre vielleicht eine Maßnahme.
Aber wer macht das schon? Schon bald wird Tibet wieder aus den Medien verschwunden sein. Ihr werdet sehen!

Frank

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15 Apr 2008 13:55 #7919 von Simao
Meiner Meinung nach wird dieses Thema viel zu hoch gehängt und zudem noch extrem einseitig reportiert.

Die uneingeschränkten Solidaritätsbekundungen mit Tibet halte ich für völlig überzogen! Für was steht denn der allseits beliebte Dalai Lama? Er steht für einen Religionsstaat mit regimewürdigen Strukturen! In Tibet werden die Menschen in 9 verschiedene Klassen/Kategorien eingeteilt! Also ich würde einen Teufel tun, mich für einen Gottestaat auf die Strasse zu stellen, der für ein derartiges Klassendenken und für die Haltung von Leibeigenen steht! Sicherlich ist das Vorgehen der Chinesen zu verurteilen und ich bin auch wirklich kein Freund des kapitalistisch-kommunistisch geführten Staates, aber die weltweite Solidarität für Tibet kann ich nicht nachvollziehen.
Bevor wir China verurteilen, sollten wir erstmal vor unserer eigenen Haustür kehren! Was machen die Russen denn bitte mit den Tschetschenen, was stellen die Israelis mit den Palästinensern an, Irak, Afganisthan etc. etc.! Wo bleiben hier die weltweiten Proteste???
Die Moralpredigten der westlichen Welt, gerade von den USA, stoßen mir echt übel auf!

Wie gesagt, das Verhalten der Chinesen ist nicht korrekt, aber so einseitig wie bei uns dargestellt, ist der Sachverhalt nicht... Und wenn man deswegen die olympischen Spiele absagt, dann dürfte man diese in Zukunft in gar keinem Land mehr stattfinden lassen.

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15 Apr 2008 22:47 #7926 von Buhli
Die Journalie soll da schon einrücken und der Welt Aufnahmen präsentieren, die den Cinesen gar nicht passen. Die Sportsendung kann ja ausgesetzt werden, aber das drumherum wäre sendenswert. Die Pressefreiheit für die Weltpresse lässt sich nicht ganz so unterdrücken. Da wird einiges kommen. Allerdings nur, wenn es keinen Boykott gibt.
@Simao
Das mit der einseitigen Berichterstattung ist noch immer in den Köpfen. Der kalte Krieg lässt grüßen. Wenn ich nicht ab und zu mal Ostpresse in die Hände bekommen würde, käme ich mir vor, wie vor dem Mauerfall. Nur eben andersherum. Damals haben wir uns um Westpresse gerissen. Heute gibt es die SUPER ILLU in einigen Zeitungsläden schon unterm Ladentisch...

Nehmt Euer Herz in beide Hände und macht was draus.
Spruch von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT 64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam.

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16 Apr 2008 19:24 #7929 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: China vs. Tibet: Nicht olympisch
Aber das finde ich überhaupt nicht. Wenn die Chinesen nichts zu verbergen haben, dann lasst doch die Journis rein nach Tibet und mit jedem reden und dann sollen sie auch ihrem eigenen Volk alle Bilder zeigen und aufhören mit der Zensur.

Sie tun das nicht, also haben sie viel Dreck am Stecken, sonst würden sie es nicht verheimlichen müssen.

Und es geht auch nicht um eine Romantisierung von Tibet, was da abgeht ist schlicht und einfach ein Skandal. Alle Mönche werden in Umerziehungslager gesteckt, bzw. in allen Klstern hat es "Umerzieher", sprich täglich werden die Mönche verprügelt, Arbeit in Tibet finden nur Han-Chinesen, die Scharenweise zuziehen. Wenn ein Tibeter mit einem Journis redet, landet er für lange hinter Gitter, ohne Rechtsverfahren. Und es sind ja nicht nur die Tibeter. Denn Uiguren geht es genauso dreckig. Die Repression auf Olympia hin hat zugenommen.

Aber auch Chinesen werden Opfer. Wie hiess da der Hu Jiao oder so ähnlich. Er veröffentlichte einen Brief, indem er sagte i.S. von geniesst die Spiele, aber denkt daran, die Sportstätten wurden gebaut auf Blut, Zwangsarbeiter, Sträflinge etc und wurde nun für 3,5 Jahre in Haft gesetzt. Und dort herrscht reine Willkür. Wenn es dem Aufseher passt, kann er dir noch ein paar Jährchen anhängen, weil du keine Reue zeigst. Seine Laune genügt!

Wieviele Menschen wurden aus den Häusern vertrieben, wo jetzt die Sportstätten stehen? u.u.u,

Wer mit ausländischen Journalisten redet, riskiert seine Freiheit. So funktioniert dann dort während der Olympia die Pressefreiheit. Was ist wohl mit den Tibetern passiert, die es wagten, vor der organisierten PR-Reise mit ausländischen Journalisten in Lhasa, zu den Journis hinzurennen? Glaubst du, die sitzen immer noch schön im Kloster? Dreimal könnt ihr raten, was mit denen passiert ist! Und alle diejenigen, die beim Tibeteraufstand festgenommen wurden, ob sie teilnahmen oder nicht interessiert wohl niemand. wo sind die? Und warum erfahren wir von den Chinesen nicht die wahren Ausmasse des Aufstandes? Wenn sich die Polizei korrekt und zurückhaltend verhalten hat, dann muss man auch nichts verstecken. Sie sagens aber nicht, also haben sie üble Dinge getan, die niemand wissen darf. Nene, die Chinesen braucht keiner in Schutz zu nehmen und Mitleid haben auch nicht.

Solange keine unabhängigen Berichte aus Tibet zugelassen werden, solange steht China im Generalverdacht.

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16 Apr 2008 21:37 #7931 von Buhli
Klar haben die Chinesen nix zu verbergen :wink: Also her mit der Weltpresse....Als in Seoul olympischtaugliche Sportstätten gebaut werden sollten, wurden auch da die Menschen mit rüden Methoden aus ihren Häusern vertrieben. Damals hat die Welt nicht so heftig gegaggert. Es war ja "keine Diktatur". Für mich macht es überhaupt keinen Unterschied wie das genannt wird. Wenn Willkür freien Lauf gelassen wird, nehmen sich die Demokratie und die Diktatur garnix. Daher auch ab und zu meine Ost-West Vergleiche.

Nehmt Euer Herz in beide Hände und macht was draus.
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17 Apr 2008 09:36 #7933 von Simao
Ich wollte mit meinem Beitrag auch nicht das Vorgehen der Chinesen schönreden! Ich verurteile die gewaltsame Niederschlagung der Proteste und vor allem die Kanalisierung des Informationsflusses genauso wie ihr! Das ist unter aller Kanonen und hätte mit mehr Diplomatie und Gesprächsbereitschaft verhindert werden können! Keine Frage!
Aber, trotzdem darf man bei aller Kritik nicht die Objektivität verlieren! Und Fakt ist numal, dass die Forderungen der Tibeter keine historische oder völkerrechtliche Legitimität besitzen. Außerdem, wie ich oben schon geschrieben habe, stehen die Tibeter für extremes Klassendenken und regimeartige Regierungsstrukturen! Und die "Gründung" eines solchen Gottestaats kann ich genauso wenig gut heißen! Und sorry Kallemann, aber Tibet wird im Moment sehr wohl romantisiert! Unterhalt dich mal mit den Menschen, die am lautesten einen Boykott fordern! Die haben keine Ahnung, für was Tibet eigentlich steht! Außerdem geht es mir ganz einfach auf die Nerven, dass China von Leuten an den Pranger gestellt wird, die sich in der Welt für viel schlimmere Dinge schuldig gemacht haben...
Versteh mich nicht falsch Kallemann, ich kritisiere das Verhalten der Chinesen genauso wie du, aber diese maßlose Berichterstattung in unserer Medienlandschaft halte ich für völlig überzogen! Andere Themen, wie z.B. die Hungerkrise, sollte viel mehr Bedeutung beigemessen werden! Vielleicht soll das ganze Theater um Tibet auch einfach nur von solchen Themen ablenken....

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