Schublade auf: Stasi-Club. Nazi-Verein. Rocker-Club. Hooligan-Verein. Schublade zu. Gemeint ist der BFC Dynamo, der einstige DDR-Serienmeister aus dem Stadtteil Berlin-Hohenschönhausen. Wenn über diesen Fußballclub geschrieben wird, fallen häufig diese Schlagwörter. Das negative Image wird der BFC Dynamo einfach nicht los. Um das Verhältnis zwischen Verein und Medien zu verbessern, fand am Freitag Abend im Vereinsheim des BFC Dynamo ein von den Fans organisiertes Pressegespräch, an dem auch das turus-Magazin teilnahm, statt.
Aktuelles vom BFC Dynamo: Pressegespräch und Pokalerfolg
MB
Marco Bertram
Updated
Schublade auf: Stasi-Club. Nazi-Verein. Rocker-Club. Hooligan-Verein. Schublade zu. Gemeint ist der BFC Dynamo, der einstige DDR-Serienmeister aus dem Stadtteil Berlin-Hohenschönhausen. Wenn über diesen Fußballclub geschrieben wird, fallen häufig diese Schlagwörter. Das negative Image wird der BFC Dynamo einfach nicht los. Um das Verhältnis zwischen Verein und Medien zu verbessern, fand am Freitag Abend im Vereinsheim des BFC Dynamo ein von den Fans organisiertes Pressegespräch, an dem auch das turus-Magazin teilnahm, statt.
An dem Pressegespräch im Vereinsheim nahmen zirka 20 Vertreter von verschiedenen BFC-Fangruppierungen und Journalisten unter anderem von der taz, BZ, FAZ, Jungen Welt, Fuwo, von Spiegel Online, turus.net und vom Berliner Kurier teil. Sogar eine Journalistin der BBC fand den Weg nach Berlin-Hohenschönhausen. Erst in großer Runde, später in kleineren lockeren Gesprächsrunden kam es zu durchaus viel versprechenden Gesprächen zwischen Fans und Journalisten.
In der Vergangenheit war das Verhältnis zwischen den Verantwortlichen und Fans des BFC Dynamo und der Presse alles andere als gut. Fans bemängelten häufig die Vorurteile und das Schubladendenken vieler Medien, Pressevertreter kritisierten dagegen oft die mangelnde Kooperationsbereitschaft des Vereins. Dies soll nun nach Möglichkeit in Zukunft anders werden. Steigt der BFC Dynamo am Ende dieser Oberligasaison in die Regionalliga Nord auf, so rückt der Verein wieder mehr in die Fokus der großen Berliner Tageszeitungen. Der BFC Dynamo könnte dann auch sportlich zur Nummer 3 (beim Fußball) in der Hauptstadt werden. In der Regionalliga stünden unter anderem brisante Begegnungen gegen den 1. FC Magdeburg, den Halleschen FC und FC St. Pauli II an. Nicht wenige werden argwöhnisch nach Berlin-Hohenschönhausen schauen, einige werden sogar nur darauf warten, dass es bei solch einer brisanten Partie "krachen" wird.
Das Problem wird sein, dass es nicht ausbleiben wird, dass Krawalltouristen und Hooligans anderer Vereine versuchen werden, besonders bei den Auswärtspartien des BFC in Hamburg, Halle und Magdeburg vor und in den Stadien mitzumischen. Um so wichtiger wird es sein, dass Fangruppen und Verantwortliche des BFC Dynamo in die Offensive gehen und mit den Medien bestmöglich zusammenarbeiten. Wie wichtig das sein kann, hatte sich nach dem Skandalspiel bei Tennis Borussia Berlin im Dezember 2008 gezeigt. So berichtete unter anderem der Berliner Kurier mehrere Tage lang ausführlich über den nicht berechtigten überharten Polizeieinsatz im Mommsenstadion.
Sportlich geht es beim BFC Dynamo unterdessen erfolgreich weiter. Am Samstag empfingen die Weinrot-Weißen im Berliner Pokal die SG Blankenburg. Das Spiel ging 8:1 aus, Preiß und Erdil schossen jeweils zwei Treffer und auch Patschinski steuerte wieder einen Treffer bei. Für eine Menge Freude sorgten die zahlreich angereisten Gästefans der SG Blankenburg. Nicht wenige auf BFC-Seite gönnten den Blankenburgern den Ehrentreffer, der von Steven Puhlmann mit dem Kopf erzielt wurde. Am kommenden Samstag empfängt der BFC Dynamo um 14 Uhr den FSV Luckenwalde. Bei dieser Begegnung geht es dann wieder um Punkte in der Oberliga Nordost-Nord.
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