In den letzten Wochen ist ja wieder viel passiert bei unserem FCH. Ich fasse es mal kurz zusammen: Bernd „Waldi“ Hollerbach sitzt mittlerweile wieder im fränkischen Biergarten und trinkt am Sonnabendnachmittag gemütlich ein Weizenbier. Die Co-Trainer Simon Pesch und Marcus Rabenhorst übernahmen und sofort gewannen wir gegen Rot-Weiss Essen mit 4:0. Vor Beginn dieser Partie war der Sonderzug der anreisenden Gästefans teilweise entglast worden und das Nordmagazin wurde zum Kriegsberichterstatter. Angeblich infolgedessen hatte ein Teil des Aufsichtsrates keine Lust mehr auf Rat und Aufsicht, Sebastian Eggert und Martin Ohde blieben übrig.
Rostock vs. Osnabrück: Der schwarze Rabe ist weggeflogen!
NeuAm Feiertag in MV klärte Oliver Schubert in einem Interview mit Sebastian Eggert die Mitglieder des F.C. Hansa über die Beschlussfähigkeit des Aufsichtsrates auf, es gab zwei Nachrücker und Eggi wurde Chef des Aufsichtsrates. „Ultra übernimmt Hansa“ schaffte es in die Weiten des Medienkosmos und über die Findung des neuen Trainers wurde viel spekuliert.
Am Sonnabend ging es dann ganz überraschend mal wieder nur um Fußball. Marcus und Simon begannen fast mit der Siegerelf vom Spiel gegen Essen, denn nur Kapitän Franz Pfanne kehrte für Dario Gebuhr in die Anfangself zurück. Hansa startete wie die Feuerwehr und griff die Violetten sofort an und erspielte sich dadurch Chancen. Aber nach Fehlpass von Schuster lief in der 8. Minute plötzlich der Osnabrücker Stürmer allein auf unseren Torwart zu, versuchte ihn noch zu umspielen und scheiterte an Uphoff.
Der schwarze Rabe von Bernd Hollerbach hatte das Ostseestadion zum Glück verlassen, denn sonst hätte es 1:0 gestanden. Nur zwei Minuten später dann „Ostjubel“ im Ostseestadion. Nico schlug eine präzise Flanke in den Strafraum und Sigurd verwandelte zur Führung. Hansa drückte auf das 2:0, Nico und Schumi trafen immerhin den Pfosten. Tolle erste Halbzeit unserer Matrosen, aber leider nur ein Fisch im Netz.
Haugen hatte nochmal eine große Chance in der 52. Minute und dann erspielte sich Osnabrück etliche Chancen, aber Dank dem weggeflogenen schwarzen Raben fiel nicht der Ausgleich. Kinsombi kam in der 84. Minute für Lebeau und alle 24.000 Hansafans sahen einen läuferisch wirbelnden Einwechsler. Ich mag den Spieler, denn trotz weniger Spielzeiten versucht er immer alles. Mit der tollen Vorlage auf Naderi und dem daraus resultierenden 2:0 Siegtreffer in der 91. Minute trug er noch zur Feierlaune im Ostseestadion bei.
Unsere beiden Co-Trainer beorderten wieder sämtliche Spieler, Betreuer und Stadionsprecher Oliver Schubert an den Jubelkreis. Vor der Süd wurde ausgiebig gefeiert und selbst auf Zeugwart Andy Thiem wurde gewartet. Diese Hansa-Legende, seit 1988 bei Hansa, war heute auf Krücken unterwegs und musste mittanzen. Kinsombi reichte ihm hinterher seine Krücken.
Nach der Pressekonferenz wurde dann überraschend der neue Trainer bekannt gegeben: Daniel Brinkmann kommt von der 2. Mannschaft des SC Paderborn. Es wird also auch weiterhin nicht langweilig bei Hansa werden. Ahoi Heiko Neubert
Bericht & Fotos: Heiko Neubert
In eigener Sache - im Spätherbst erscheint Kaperfahrten II:
Ein Segeltörn bei meterhohen Wellen und kräftiger Brise aus Ost-Nordost ist keine Kaffeefahrt. Eine Fußballsaison, ob damals in der DDR-Oberliga oder nach dem Mauerfall in Bundesliga oder 3. Liga, ist bekanntlich kein Kinderspiel. Mit verhängnisvollen Untiefen und fiesen gegnerischen Angriffen war und ist jederzeit zu rechnen.
Umso wichtiger ist es, dass die Mannschaft an Deck der Kogge stets zusammenhält. Vom Smutje bis zum Steuermann. Ob mit Kelle, am Ruder oder mit dem Enterhaken – nur gemeinsam kann die Beute eingefahren werden. Ganz egal, ob in alter angeranzter Wattejacke oder im neuesten frisch gebügelten Trikot.
Die Kaperfahrten werden fortgesetzt! Dabei geht der Blick zurück in die 70er und 80er Jahre, als es mit der Simson von Malchin nach Rostock oder in besagter „polnischer Bomberjacke“ auswärts nach Leipzig-Leutzsch und Erfurt ging. Abstiege, Aufstiege, eisige Katastrophenwinter, lange Touren nach Nitra und Ostrava. Mal flog das Gepäck aus dem D-Zug, mal wurde nächtelang in der Bahnhofsmitropa gezecht, und mal wurde unter dem morschen Gebälk einer Ruine gepennt.
Dabei wird der Bogen geschlagen bis in die Gegenwart. Bis zum genialen Aufstieg 2021 und dem Blick in die Zukunft. Zu Wort kommen Hansa-Fans aller Couleur, die teils seit Ende der 60er und Mitte der 70er dem F.C. Hansa die Treue halten. Ergänzt wird das Ganze durch Berichte aus jüngerer Vergangenheit und einem halb-fiktiven Roman-Kapitel zu Beginn des Buches. Das Ganze ist eine aufregende, spannende blau-weiß-rote Kaperfahrt durch die Jahrzehnte.
Segel setzen, Kurs aufnehmen, 65 Grad Ost-Nordost.
Band II ist eine weitere echte Liebeserklärung an den besten Club der Welt. Ahu!
> Infos & Vorbestellung auf www.marco-bertram.de
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