Der SV Waldhof empfing am späten Sonntagabend den SV Wehen Wiesbaden. Beide Teams hatten unter der Woche ihre Spiele jeweils 1:0 gewonnen – die Kurpfälzer bei Dortmund II, die Hessen schlugen die SG Dynamo Dresden und schoben sich so auf den 6. Tabellenplatz vor.
Waldhof vs. Wiesbaden: Terrence Boyd in letzter Minute mit dem 2:2
10.568 Zuschauer fanden den Weg ins Carl-Benz-Stadion, darunter etwa 250 Gästefans. Zur selben Zeit spielten in der nahe gelegenen SAP-Arena die Adler Mannheim ihr Derby gegen Frankfurt vor über 13.000 Zuschauern in der DEL.
Wiesbaden hatte die Möglichkeit mit einem Sieg heute auf das Spitzenduo Cottbus & Sandhausen aufzuschließen. Trainer Nils Döring veränderte seine Startelf gegenüber dem Mittwoch auf zwei Positionen – Mockenhaupt und Jacobsen liefen für Johansson und Hübner auf. Auch Bernhard Trares ging mit zwei Änderungen ins Spiel: Für Yigit und Boyd, der die letzten Tage flachlag, kamen Rieckmann und Okpala zum Zug.
Das Spiel war gerade mal sieben Minuten alt, als Kaya nach einer Ecke direkt auf 1:0 für die Gäste stellte, was für großen Jubel unter den mitgereisten Fans sorgte. Jene hatten einige Schwenkfahnen und ein paar Doppelhalter im Gepäck – ein Kern von etwa 50 Leuten unterstützte die Elf durchgehend und war gelegentlich gut zu hören.
Ohne große Aktionen oder gefährliche Situationen dümpelte die Partie vor sich hin, und keines der beiden Teams konnte das Spiel an sich reißen. Etwas überraschend fiel in der 37. Minute der Ausgleich durch Nicklas Shipnoski, der ein geniales Zuspiel von Adrian Fein eiskalt zum 1:1 verwertete.
Die Mannheimer Kurve knüpfte heute nahtlos an den leidenschaftlichen Support vom letzten Heimspiel gegen Erzgebirge Aue an. Eine hohe Mitmachquote und brachiale Gesänge sorgten für eine mehr als gute Stimmung.
Mit dem 1:1 ging es dann auch in die Halbzeit. Nach dem Wiederanpfiff durch Felix Prigan aus dem schwäbischen Deizisau hatten die Wiesbadener das Heft in der Hand. Zwei Chancen in der 57. und 58. Minute konnten die Mannheimer noch vereiteln – einmal klärte der Mannheimer Keeper Bartels gegen Bätzner, nur eine Minute später war es Matriciani, der einen Kopfball von Janitzek von der Linie kratzte. Nach einer guten Stunde war es dann Flotho, der auf 2:1 für die Gäste stellte - zu dem Zeitpunkt absolut verdient.
Mannheim warf nun alles nach vorne, konnte aber nichts Zählbares verbuchen. Wiesbaden hingegen hatte mehrere Möglichkeiten, um auf 3:1 oder gar 4:1 zu erhöhen, die jedoch teils leichtfertig ausgelassen wurden.
Die Nachspielzeit wurde mit vier Minuten angezeigt und es kam dann, wie es wohl kommen musste: In der 90. plus 3. Minute legte Benatelli für Terrence Boyd auf, der volley zum 2:2 abschloss und dem Waldhof einen vielumjubelten Punkt sicherte.
Am Sonntag geht's für beide Teams dann weiter. Der SV Waldhof Mannheim gastiert um 13:30 Uhr bei der SpVgg Unterhaching, während der SV Wehen Wiesbaden um 16:30 Uhr die Arminen aus Bielefeld empfängt.
Bericht & Fotos: Jochen S.