Das 300. Pflichtspiel von Marcel "Cello“ Seegert für den SV Waldhof eröffnete den 10. Spieltag in der 3. Liga. Die letzten beiden Heimspiele konnten knapp gegen den VfL Osnabrück und Ro-Weiss Essen gewonnen werden. Die Violetten aus dem Erzgebirge befinden sich nach einem fulminanten Saisonstart im Abwärtstrend und reisten mit zwei Niederlagen in Folge (Viktoria Köln und Hansa Rostock) in die Kurpfalz.
Klare Sache für den SV Waldhof am Freitagabend
Über 11.000 Zuschauer, darunter 450 Gäste, kamen an diesem herbstlichen Abend ins Carl-Benz Stadion. Leichter Nieselregen verzog sich zum Spielbeginn wieder. Mannheims Trainer Bernd Trares musste verletzungsbedingt (Benatelli) wie auch wegen einer Gelb-Rot-Sperre (Rieckmann) seine Startelf gegenüber dem 1:2 in Sandhausen verändern.
Janne Sietan gab sein Profidebüt und lief neben Adrian Fein in der Defensive auf, zudem rückte Seyhan Yigit auf die rechten Aussenposition für Samuel Abifade. Auch Pavel Dotchev musste seine Violetten, wegen der Verletzung von Torjäger Bär und einer Sperre für Loune, auf zwei Positionen umbauen und schickte Erik Majetschak und Ricky Bornschein aufs Feld.
Der SV Waldhof startete motiviert ins Spiel und hatte bereits nach zwei Minuten die erste Möglichkeit - Boyd setzte jedoch das runde Leder knapp neben das Auer Gehäuse. In Folge hatte die Heimelf das Spiel zwar in der Hand, es mangelte jedoch aber an zwingenden Aktionen.
Die Gäste schafften es erst sich nach gut 20 Minuten etwas Luft nach vorne zu verschaffen. Die vielen Flanken fanden keinen Abnehmer und waren im Endeffekt sichere Beute für die Mannheimer Abwehr und Keeper Bartels.
Die mitgereisten Fans aus dem Schacht stellten sich in der oberen Hälfte des Blockes auf und warteten mit einer üppigen Zaunbeflaggung, sowie ein paar Schwenkern auf und supporteten ihr Team mit kompakten Gesängen. Die heimische, proppenvolle OST hat heute, bedingt durch die Leidenschaft, ihrer Elf und den quasi ungefährdeten Sieg, einen sehr guten Tag erwischt.
Nach einer guten halben Stunde köpfte der heute sehr präsente Terrence Boyd auf Flanke von Martin Kobylanski das verdiente 1:0. Es folgten vor dem Seitenwechsel noch weitere Gelegenheiten, die jedoch der Auer Keeper Martin Männel gegen Kobylanski und Boyd parierte, ehe wiederum Boyd unmittelbar vor dem Pausenpfiff den Ball noch per Hacke ans Außennetz setzte.
Schiedsrichterin Fabienne Michel eröffnete den zweiten Durchgang und das Spiel verflachte ziemlich, beiden Teams fehlten Ideen im Spielaufbau und die Konsequenz das Spiel in die Hand zu nehmen.
Erst Mirnes Pepic war es auf Auer Seite, der eine Vierstelstunde vor dem Ende einen Schuss aus bester Position übers Mannheimer Tor jagte. Das war sie, die große Möglichkeit zum Ausgleich - es war der erste gefährliche Torschuss der Gäste überhaupt.
Wechsel auf beiden Seiten sollten frischen Schwung in den Partie bringen - beide Trainer tauschten jeweils viermal das Personal aus. Unter anderem schickte Trares Kelvin Arase und Kennedy Okpala aufs Feld. Arase war keine zwei Minuten auf dem Feld, als er in der 78. Minute, auf Vorabeit von Sascha Voelcke, den Ball zum vielumjubelten 2:0 über die Linie drückte.
Die Gäste kamen noch einmal in der Schlussminute vors Tor - dem Schuss von Kilian Jakob warf sich Seegert in den Weg. In Minute 90.+4 konterte der SV Waldhof nach einer Auer Ecke und der ebenfalls eingewechselte Arase marschierte mit dem Ball über den halben Platz und schob zum 3:0-Endstand ein.
Während die Heimfans nach dem Spiel noch den Jubilar mit einem Spruchband würdigten und auf den Zaun baten, klatschten die Auer Fans noch mit ihren Spielern ab. Nach der nun dritten Niederlage in Folge wartet bereits am Dienstagabend um 19:00 Uhr der Energie Cottbus. Zum selben Zeitpunkt spielt der SV Waldhof an der Roten Erde bei Dortmund II.
Bericht & Fotos: Jochen S.
- Carl-Benz-Stadion