Zweiter Heimsieg in Folge - der SV Waldhof schlägt RWE

Jeweils vier Punkte holten der SV Waldhof Mannheim wie auch Rot-Weiss Essen aus den letzten beiden Spielen und beide erhofften sich heute die englische Woche mit sieben Punkten abzuschließen. Sowohl Waldhofs Coach Bernhard Trares, als auch der Essener Christoph Dabrowski schickten jeweils die gleiche Elf wie am Mittwoch in Aachen bzw. zuhause gegen Dortmund II auf den Rasen.

Das Spiel begann sehr zweikampfbetont und hitzig. Schiedsrichter Christian Ballweg musste in den ersten zwölf Minuten viermal die gelbe Karte zücken - zweimal traf es Spieler der Gastgeber, einmal einen Rot-Weissen und die Vierte ging an einen Waldhöfer auf der Bank.

Etwas mehr als 10.000 Zuschauer fanden den Weg ins Carl-Benz-Stadion, unter ihnen knapp 1.000 Gäste aus dem Ruhrgebiet. Ein riesiges Polizeiaufgebot wurde schon in den Vormittagsstunden aufgefahren, inkl. Wasserwerfer an der Ecke, die zum Gästeblock führt. Auch kündigte die Mannheimer Polizei via sozialen Medien den Einsatz der Polizei-Drohne an.

Beide Fanszenen unterstützten ihre Mannschaften mit gutem Support und den üblichen optischen Stilmitteln, was insbesondere auch im Gästeblock ein sehr ansehnliches Bild abgab. Schmähgesänge beider Kurven erreichten teils richtig gute Lautstärke und gaben dem Match auch einen gewissen Old School-Faktor.

Zurück zum Spiel, in dem Terrence Boyd in der 13. Minute die erste Chance für die Kurpfälzer hatte - er vergab jedoch aus kurzer Distanz. Das Spiel beruhigte sich in Folge etwas und der Gast verlor etwas die Spielkontrolle. Der Waldhof scheiterte aber nach gut 20 Minuten erneut am Essener Keeper Jakob Golz, der sowohl den Distanzschuss von Julian Rieckmann wie auch Felix Lohkempers Nachschuss parierte.

RWE kam nach einer halben Stunde zu seiner ersten gefährlichen Aktion vor dem Mannheimer Gehäuse. Joseph Boyamba scheitert mit seinem Schuss am Mannheimer Torhüter Bartels, der mit einer Glanztat zur Ecke klärte. In der 41. Minute musste auf Mannheimer Seite Lohkemper verletzt vom Feld, für ihn schickte Trares dann Samuel Abifade ins Rennen.

Es folgten zwei Kontermöglichkeiten der Essener in der 37. und 44. Minute - zuerst erreichte Boyambas scharfe Hereingabe keinen Abnehmer und bei der zweiten Gelegenheit traf Manuel Wintzerheimer nur das Außennetz. In den beiden Minuten der Nachspielzeit vor der Pause kam Essen nochmal Richtung Mannheimer Tor, allerdings wurden beide Bälle geblockt.

Beim SV Waldhof kam Kelvin Arase für Lukas Shipnoski ins Spiel, während Dabrowski seine Mannschaft unverändert in die zweite Hälfte schickte. RWE kam besser ins Spiel und Ramien Safi hatte in der 49. Minute einen guten Abschluss von der linken Seite, den Bartels parierte - ebenso wie den Nachsetzer von Lucas Brumme.

Der Waldhof nahm das Spiel dann wieder mehr in die Hand und hatte in der 63. Minute eine Großchance durch Rieckmann - den Ball klärte Julian Eitschberger vor der Linie. Nur drei Minuten später bediente Ahmet Arslan auf der Gegenseite Boyamba, der den Ball nur knapp neben das Tor setzte.

Christoph Dabrowski schickte in der 67. Minute mit Nils Kaiser und Dion Berisha, für Safi und Boyamba zwei frische Spieler aufs Feld. In der 69. Minute kam Voelcke, nachdem sich Eitschberger verschätzt hatte, auf der linken Angriffsseite an den Ball und bugsierte diesen an den rechten Pfosten. Terrence Boyd schaltete, wie schon vor Wochenfrist, am schnellsten und drückte den Ball über die Linie. Die Heimfans waren nun aus dem Häuschen und feierten ihre Mannen.

RWE verstärkte nun noch einmal den Druck und beide Trainer wechselten in der Schluss-Viertelstunde noch je zweimal aus und versuchten frische Impulse in die Partie zu bringen. Benatelli hatte gute zehn Minuten vor dem Ende das 2:0 auf dem Schlappen, der Ball wurde allerdings kurz vor der Linie geblockt.

Mannheims Coach Trares sah dann auch noch die gelbe Karte, da er sich wohl zu vehement beschwert hatte. Insgesamt siebenmal zückte Ballweg den gelben Karton. Berisha hatte in der 82. Minute die letzte größere Torchance für die Gäste, scheiterte aber an Jan-Christoph Bartels, der das zweite Spiel in Folge das Mannheimer Tor sauber hielt. In den letzten Minuten der regulären Spielzeit, wie auch in den vier Minuten Nachspielzeit hatten beide Mannschaften keine zwingenden Aktionen mehr und der Waldhof behält die drei Punkte in der Kurpfalz.

Unter dem Strich war dies über weite Teile des Spieles eine ausgeglichene Partie, die durchaus auch mit einem Remis hätte enden können, da sich Rot-Weiss hier nicht versteckt hat. Mannheim kletterte zunächst auf den 11. Rang - die Rot-Weissen rutschten auf Rang 14 ab. Während sich die Mannheimer vor ihrer Kurve feiern ließen, erfuhren die Essener Spieler wohl zuversichtliche Worte im Dialog mit ihren Migereisten.

Auf der Pressekonferenz zeigte sich Trares sehr zufrieden mit der Ausbeute von 7 Punkten in der sehr intensiven englischen Woche und freut sich, dass sich seine Elf nun etwas regenerieren kann. Mit Zuversicht und breiter Brust möchte man dann am Samstag zum Nachbarschaftsduell nach Sandhausen reisen.

Christoph Dabrowski zeigte sich etwas enttäuscht, nichts Zählbares aus der Kurpfalz mit ins Ruhrgebiet zu nehmen. Er haderte etwas mit der Chancenverwertung, merkte aber auch an, dass die Leistung Mut macht für die nächsten Aufgaben. Mit Viktoria Köln wartet, ebenso am Samstag, der nächste Gegner an der Essener Hafenstraße.

Bericht & Fotos: Jochen S.

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