Ein Derby bedeutet: Kampf und Siegeswillen von der ersten bis zur letzten Spielminute. Dazu eine große Portion Nervenkitzel und Dramatik sowie ohrenbetäubende Stimmung auf den Rängen. Die Redakteure von turus.net haben die größten Derbies dieser Zeit gesehen - vom Old Firm über das Merseyside bis zum Roma della capitale. Das gestrige zwischen VfL Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln kam nicht annähernd an die Legendären heran, was nicht zuletzt an den 23 Akteuren (inklusive Schiedsrichter) auf dem Platz lag. Dabei schienen die Geschehnisse im Vorfeld etwas anderes zu versprechen.
Trocken gelegtes Derby: Gladbach gegen Köln - Fotos
Ein Derby bedeutet: Kampf und Siegeswillen von der ersten bis zur letzten Spielminute. Dazu eine große Portion Nervenkitzel und Dramatik sowie ohrenbetäubende Stimmung auf den Rängen. Die Redakteure von turus.net haben die größten Derbys dieser Zeit gesehen - vom Old Firm über das Merseyside bis zum Roma della capitale. Das gestrige zwischen VfL Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln kam nicht annähernd an die Legendären heran, was nicht zuletzt an den 23 Akteuren (inklusive Schiedsrichter) auf dem Platz lag. Dabei schienen die Geschehnisse im Vorfeld etwas anderes zu versprechen.
So wurde ein Teil des Mönchengladbacher Stadtgebiets zur alkoholfreien Zone erklärt und bis zum Spielbeginn um 15:30 Uhr von den Ladenbesitzern auch eingehalten. Die Kölner Fans mussten gleich in der Domstadt sich des Alkohols entledigen und ein 1.200 Mann (Frau) starkes Polizeiaufgebot sollte jegliche Auseinandersetzungen oder gewaltätiges Aufeinandertreffen der Fangruppen verhindern. Die Kölner Fans wurden über den Bahnhof Rheyth zu Stadion eskortiert und die Mönchengladbacher Fans in ihrem Fanhaus "eingekesselt". So blieb es bis auf drei Festnahmen weitgehend friedlich.
Der Beginn des Spiels ließ frohlocken: Die Gladbacher Fans brüllten ihre Mannschaft aufs Feld und die Kölner ließen es sich unter dem Moto "alle in rot nach Gladbach" nicht nehmen, zum optisch Äußeren auch einige Rauchbomben zu zünden. Das Derby konnte beginnen. Aber anders als nach dem emotionalen Beginn zu erwarten verpuffte die Stimmung rasch, denn auf dem Rasen tat sich nichts. Als ob die Spieler sich zu einem Kaffeekränzchen statt zu einem heißblütigen Derby abgesprochen hätten. Langeweile bestimmte das Spiel. Langeweile folgte auf den Rängen. Während die Kölner Fans ab und zu noch einen Gesang anstimmten, war es im Gladbacher Heim-Stehblock peinlich ruhig. Einzig die 400 Unentwegten (Neuen Ultras) im Block 18A versuchten sich in Sachen Stimmung, konnten gegen die allgemeine Stille der Schwarz-Weiss-Grünen aber nur ab und zu etwas ausrichten.
Fazit: Spielerisch ein peinliches Auftreten, das den Namen Derby nicht verdient. Peinlich die Stimmung im Borussia-Park, eines Derbys nicht würdig. Wie es hätte werden können, zeigte die letzte Minute, als Lukas Podolski, provokant zum Eckball schlich: Die Stimmung kochte hoch und es wurde laut im Fohlenstall. Manch einer fragte sich warum diese Emotionen nicht von der ersten Minute bei Spielern und Fans gezeigt wurden, sondern erst zum Ende herausbrach. Vom Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln bleibt nur das ominöse Alkoholverbot und ein peinlicher Auftritt aller Akteure - sonst nichts.