Ein Wochenende im Zeichen der Derbys: Jede Liga ihre Knaller

Alle reden von St. Pauli gegen den Hamburger SV oder von Schalke 04 gegen Borussia Dortmund. Aber Fußball-Deutschland hat an diesem Wochenende noch viel mehr zu bieten als diese beiden Klassiker. So treffen schon heute Abend zum ersten Mal Union Berlin gegen Hertha BSC in einem Pflichtspiel aufeinander und neben dem großen Revierderby zwischen S04 und dem BVB gibt es noch ein kleines (Rot Weiss Oberhausen gegen den VfL Bochum) und noch ein kleineres: Schwarz Weiss Essen gegen Rot Weiss Essen. Aber der Reihe nach.

Alle reden von St. Pauli gegen den Hamburger SV oder von Schalke 04 gegen Borussia Dortmund. Aber Fußball-Deutschland hat an diesem Wochenende noch viel mehr zu bieten als diese beiden Klassiker. So treffen schon heute Abend zum ersten Mal Union Berlin gegen Hertha BSC in einem Pflichtspiel aufeinander und neben dem großen Revierderby zwischen S04 und dem BVB gibt es noch ein kleines (Rot Weiss Oberhausen gegen den VfL Bochum) und noch ein kleineres: Schwarz Weiss Essen gegen Rot Weiss Essen. Aber der Reihe nach.

FC St. Pauli gegen den Hamburger SV (1. Bundesliga)
Erstmals seit 48 Jahre müssen die HSV-Fans wieder auf den Kiez reisen. Solange ist die letzte Begegnung zwischen den beiden Mannschaften am Millerntor her – die vergangenen Duelle fanden aus Sicherheitsgründen im HSV-Stadion statt.
Nun fiebern die Fans dem ersten richtigen Match entgegen, das mit fast täglichen Scharmützeln wie Farbanschlägen, tätlichen Übergriffe und verbalen Entgleisungen, die Hansestadt schon im Vorfeld bestimmt. Rund 1.000 Polizisten sollen am Sonntag für Ruhe sorgen. Sie werden viel zu tun bekommen. Vor allem weil sich nicht nur rund 2.100 HSV-Fans die Tickets für das Spiel im Stadion am Millerntor haben, sondern zahlreiche größere Fangruppierungen auf dem Heiligen-Geist-Feld angesagt haben. Der HSV versucht gegenzusteuern und bietet ein Public Viewing an. In den Medien sind beide Vereine auf Kuschelkurs – bleibt die Frage, ob alle Fans kuscheln wollen?

Schalke 04 gegen Borussia Dortmund (1. Bundesliga)
Zum kuscheln treffen sich die Fans der beiden Klubs auch nicht. Obwohl es in der Arena sicherlich kuschelig werden könnten.
Grund: Ein Großteil der BVB-Fans wird das Spiel aufgrund der überzogenen S04-Preisstrategie boykottieren. So kostet ein Stehplatz jetzt mit 22 Euro knapp acht Euro mehr, als in der vergangenen Saison. Insgesamt 1.600 Fans hatten ihre Tickets zurückgegeben. Trotz der angekündigten Nichtanreise der BVB-Fans werden 1.500 Polizisten bei dem Derbyklassiker im Einsatz sein – kam es doch vor allem in der letzten Zeit immer wieder zu Ausschreitungen. Die Rivalität wird beizeiten auch in andere Ligen verlagert. So sind beide Fangruppen schon bei Amateur- und Jugendspielen ihrer Clubs aneinander geraten.

Union Berlin gegen Hertha BSC (2. Bundesliga)
Die Hauptstadt bebt. Es gibt in diesen Tagen kaum ein anderes Thema als das erste offizielle Pflichtspielderby zwischen den Eisernern aus Köpenick und der Berliner Hertha: 18 Uhr ist Anstoß im Stadion An der Alten Försterei – das bedeutet Flutlicht und eine prickelnde Atmosphäre.
Aus sicherheitstechnischen Gründen können nur rund 1.400 Hertha-Fans mit dabei sein. Dauerkartenkunden und Mitglieder von Hertha BSC konnten sich auf der Hertha-Seite anmelden, unter diesen werden dann die Gästekarten verlost. Insgesamt werden rund 18.500 Zuschauer das Berliner Stadtduell besuchen. Die Brisanz wurde gerade von einem hochgekocht, von dem man es am wenigsten erwarten würde: vom Partylöwen und Bürgermeister der Stadt und Hertha-Fan Klaus Wowereit. So hatte er bestätigt, das der Berliner Senat die Stadionmiete für Hertha BSC stundet, um sich gleichzeitig dafür zu rechtfertigen, das Union Berlin gleichermaßen finanziell von der Stadt beglückt wird. Wie auch immer: Wir vom turus.net Magazin sind heute Abend live dabei und berichten im Anschluss in gewohnter Ausführlichkeit.

RWO gegen den VfL Bochum (2. Bundesliga)
Einmal kurz den Rhein-Herne-Kanal, die Emscher oder die A42 hochflutscht und schon kann das kleine Revierderby in der zweiten Liga steigen. Knappe 30 Kilometer trennen die Reviernachbarn, wobei der VfL eine empfindliche Niederlage ausbügeln muss. Am 10. Februar 2002 setzte es eine 6:1 Auswärtsniederlage – übrigens das letzte Aufeinandertreffen. Damals waren sogar einige VfL-Anhänger eigens mit dem Schiff in das Niederrheinstadion gereist. Auch diesmal wird eine sehr gut gefüllte Gästekurve erwartet.
Spielbeginn ist um 13 Uhr.

FC Homburg gegen SV Elversberg (Regionalliga West)
21 Straßenkilometer trennen die beiden Klubs und trotz der vielleicht nicht großen Kulisse, ist das "Saarderby" eines mit kleiner Tradition. Normalerweise verirren sich nur wenige hundert "Kiebitze" bei den beiden Vereinen, wenn aber das Derby ansteht könnten es aber schon mal gut und gerne tausend werden. "Es ist ein Duell zwischen einem jungen und erfrischend-mutigem Aufsteiger mit dem seit langem etablierten und nun zum Aufstieg verpflicheten Nachbarn", heißt es auf der Homepage des FC Homburg. Es ist der fünfte Spieltag und Elversberg liegt hinter der zweiten Mannschaft von Schalke04 auf dem zweiten Rang, der FCH auf dem elften – aber mit nur drei Punkten Rückstand. Anstoß im Waldstadion ist am Samstag um 14 Uhr.

ETB gegen RWE (NRW-Liga)
Eine gut gefüllte Gästekurve, dieser Satz trifft auch auf das Essener Stadtderby zwischen Schwarz Weiss und Rot Weiss am kommenden Sonntag zu.
Im Gegensatz zum ETB verfügt RWE auch in der fünften Liga über einen großen Fananhang. Schon zu den Heimspielen pilgern knapp 6.000 Zuschauer. Eine ähnlich große Kulisse wird am Sonntag im Stadion am Uhlenkrug erwartet, wobei die ETB Fans in den Gästebereich rücken müssen. RWE hat Wut im Bauch: Will sich das Team doch RWE für das verlorene Niederrheinpokalfinale gegen den damals vermeintlich kleinen ETB am 19. Mai dieses Jahres revanchieren (wir berichteten). Die Schwarz Weissen siegten mit 2:1 vor 10.400 Zuschauern im Georg Melches Stadion. Die Partie der NRW-Liga wird gepfiffen vom Herner Bundesligaschiri Thorsten Kinhöfer – wir von turus.net sind dabei.