Vukovar: Aufstieg der Stadt, Abstieg des Fußballklubs

MB Updated

Kaum eine kroatische Stadt hatte es während des Kroatien-Krieges (1991 bis 1995) so hart erwischt, wie Vukovar an der Grenze zur Republik Serbien. Die dortige Region war das am heftigsten umkämpfte Gebiet. Während der Belagerung und der Schlacht wurden fast sämtliche Gebäude der Stadt zerstört. Die Kriegsspuren prägen bis heute das Stadtbild Vukovars. Der Wasserturm mit den Einschusslöchern wurde zum Symbol und Mahnmal der Tragödie. Inzwischen geht es in der Stadt Vukovar, in der rund 30.000 Menschen leben, wirtschaftlich und touristisch wieder aufwärts.

altKaum eine kroatische Stadt hatte es während des Kroatien-Krieges (1991 bis 1995) so hart erwischt, wie Vukovar an der Grenze zur Republik Serbien. Die dortige Region war das am heftigsten umkämpfte Gebiet. Während der Belagerung und der Schlacht wurden fast sämtliche Gebäude der Stadt zerstört. Die Kriegsspuren prägen bis heute das Stadtbild Vukovars. Der Wasserturm mit den Einschusslöchern wurde zum Symbol und Mahnmal der Tragödie. Inzwischen geht es in der Stadt Vukovar, in der rund 30.000 Menschen leben, wirtschaftlich und touristisch wieder aufwärts.
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Doch während das Leben in der Stadt wieder langsam aufblüht, geht es mit dem dortigen Fußballklub HNK Vukovar ´91 bergab. 1946 wurde der Verein als FD Sloga gegründet. Nach der Loslösung Kroatiens von Jugoslawien wurde aus dem Klub der HNK Vukovar ´91 geformt. Das Vereinslogo ziert in der Mitte das Wappen der Stadt Vukovar. Ein weißer Torbogen auf rotem Grund. Unter dem Bogen eine Frau mit langen blonden Haaren, die ein blaues Schild mit goldenem Löwen hält. Beim Vereinslogo wurde das Stadtwappen durch das kroatische Schachbrettmuster und die Farben (blau und weiß) der Gespanschaft Vukovar-Srijem ergänzt.
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Während des Kroatien-Krieges wurde der Spielbetrieb eingestellt, und auch in der Folgezeit ruhten erst einmal die Geschäfte des HNK Vukovar ´91. Die Stadt Vukovar und die dortige Region mussten erst einmal wieder komplett befriedet werden und ein Stück Alltag zurück erlangen. 1998/99 nahm der Klub wieder am Spielbetrieb teil. Gleich auf Anhieb gelang in der zweiten kroatischen Liga der Aufstieg. Am Ende der Saison stand HNK Vukovar ´91 auf Rang 1. 22 Siege standen sechs Niederlagen gegenüber. Ein phantastisches Comeback des Fußballklubs in der Stadt am Fluss Vuka. Die Zuschauer im Gradski Stadion Borovo Naselje waren begeistert. Der Klub gab wieder Mut und ein Stück Lebensfreude.

altIn der Prva HNL (erste Liga) hatte es Vukovar nun mit Dinamo Zagreb und Hajduk Split zu tun, zudem mit den Nachbarn aus Osijek und Cibalia. Nach 33 Spieltagen standen sieben Siege zu Buche. Zu wenig für den Klassenerhalt. Um drei Punkte wurde jener verpasst, hinunter ging es wieder in die zweitklassige Druga HNL. 2000/01 wurde Vukovar 12. von 18 Teams. In der Saison darauf schaffte der Klub in der Nordstaffel der zweiten Liga den ersten Platz, der die Teilnahme an den play-offs bedeutete. Gegen HNK Sibenik gab es am 15. und 19. Mai 2002 ganz knapp das Aus. Mit 0:0 und 3:4 musste sich Vukovar geschlagen geben. Die Chance war vertan, es folgten vier Jahre in der Nordstaffel der zweiten Liga und zwei Jahre in der eingleisigen 2. HNL. Am Ende der Saison 2007/08 ging es gar abwärts in die 3. kroatische Liga. Dank der 15 Tore von Danijel Spasic gelang der direkte Wiederaufstieg. Noch einmal sicherte Danijel Spasic mit seinen elf Treffern den sportlichen Erfolg in Form des Klassenerhalts.

altBöse kam es in der zurückliegenden Spielzeit. Nur sechsmal konnte das Team aus Vukovar in 30 Saisonspielen gewinnen. 22-mal ging Vukovar als Verlierer vom Platz. Der vorletzte Platz bedeutet den bitteren Gang in die Treca HNL. Am letzten Spieltag setzte es zu Hause gar eine böse 2:7-Klatsche gegen Croatia Slavonski Brod. Die Gäste sicherten sich dadurch den Klassenerhalt.
Die letzten Ergebnisse wurden auf der offiziellen Webseite des HNK Vukovar ´91 gar nicht mehr eingetragen. Die Seite spricht Bände und zeugt vom Desaster, in welches der Klub hineinschlitterte. Klickt man auf "Rezultati", so sieht man den Stand 29 Studeni 2010, 17:02 Uhr. Im November gingen bereits die Lichter aus. Zu aussichtslos erschien bereits zu jenem Zeitpunkt die Lage. 13 Punkte, letzter Tabellenplatz. Die Neuigkeiten (Vijesti) endeten bereits im Oktober (Listopad). Eine 1:5-Niederlage beim MV Croatia und eine 0:2-Heimniederlage gegen Junak. Der Ofen war aus. Bitter aber wahr. Die letzte positive Meldung stammt vom 28. September (Rujan) 2010. Damals konnte gegen Dugopolje mit 1:0 gewonnen werden. Sasa Kuburic erzielte in der 41. Minute den Treffer des Tages und hielt damit das Flämmchen der Hoffnung am Brennen. Noch...

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