Lichter aus: Heute starb der FC Sachsen Leipzig

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altAuf der Vereins-Webseite wurde ein schwarzer Balken quer über das in Grüntönen gehaltene Foto des Alfred-Kunze-Sportparks gelegt. Links hängt noch das Schild mit der Aufschrift „Wer nicht alles gibt, gibt nichts“. Die Verantwortlichen des Leipziger Traditionsvereins FC Sachsen haben wohl nicht alles gegeben, denn nicht ohne Grund stirbt ein Fußballklub. Einiges muss in Leipzig-Leutzsch in letzter Zeit schief gelaufen sein. Genau heute endet die Geschichte der Leutzscher, heute am 30. Juni 2011 wird der Spielbetrieb eingestellt.

Aaltuf der Vereins-Webseite wurde ein schwarzer Balken quer über das in Grüntönen gehaltene Foto des Alfred-Kunze-Sportparks gelegt. Links hängt noch das Schild mit der Aufschrift „Wer nicht alles gibt, gibt nichts“. Die Verantwortlichen des Leipziger Traditionsvereins FC Sachsen haben wohl nicht alles gegeben, denn nicht ohne Grund stirbt ein Fußballklub. Einiges muss in Leipzig-Leutzsch in letzter Zeit schief gelaufen sein. Genau heute endet die Geschichte der Leutzscher, heute am 30. Juni 2011 wird der Spielbetrieb eingestellt. 

Das Ganze ist eine verdammt harte Nummer, die reichlich Fragen aufwirft. Fakt ist, dass am heutigen Tage im Alfred-Kunze-Sportpark die Lichter endgültig ausgingen. Bereits am 29. Mai 2011 fand das letzte Spiel der ersten Mannschaft statt. Mit einem 0:3 verabschiedete sich das Team beim Tabellenführer und Regionalligaaufsteiger Germania Halberstadt. Immerhin mit einem 2:0-Sieg gegen Budissa Bautzen wurde die Sache zuvor am 22. Mai im heimischen Stadion beendet. Über 2.000 Fans ließen die letzte Oberligasaison ausklingen. Nach der Partie wurde es dann noch einmal hektisch. Aufgebrachte Fans forderten Erklärungen und ließen ihrer Wut freien Lauf.

Die zweite Mannschaft des FC Sachsen spielte noch bis zum 18. Juni 2011 in der Sachsenliga. 70 Fans begleiteten das Team am vorletzten Spieltag zum Radebeuler BC 08, wo sie eine echte Aufholjagd bestaunen durften. Zur 65. Spielminute führten die Hausherren bereits mit 3:0, dann kam Sachsen II zurück ins Spiel. In der 90. Minute erzielte Norman Lee Gandaa den Treffer zum 3:3. Gesang und Böller dann am letzten Spieltag im Alfred-Kunze-Sportpark. Rund 450 Zuschauer kamen zum Spiel gegen SSV Markranstädt. Die Partie ging gegen den Tabellenzweiten mit 2.4 verloren, der FC Sachsen II stieg sportlich ab.

Den A-Junioren des FC Sachsen Leipzig war es am 29. Juni vorbehalten, zum letzten Mal ein Punktspiel der Leutzscher zu absolvieren. Durch ein 2:2 bei der SpG Auerbach/Rodewisch/Brunn wurden die Aufstiegsspiele zur Landesliga als Gruppenerster abgeschlossen.

sachsen leipzigDie wirklich allerletzte News auf der Webseite des FC Sachsen Leipzig ist ein Abschiedsbrief, der von Erik Achtert verfasst wurde. So heißt es: „Als erstes möchte ich den Menschen danken, die hier die FCS-Internetplattform hergerichtet / mitverwaltet / mitgestaltet haben, auch wenn es damals schon Probleme im FCS-Umfeld damit gegeben hat. Natürlich auch den FCS-Sponsoren sowie denen, die nie genannt wurden und dennoch geholfen haben, sei es durch finanzielle Mittel, tatkräftige Mitarbeit oder Sachspenden. Zudem waren es auch einige schöne Zeiten, die man mit und im näheren Umfeld des FC Sachsen erleben durfte.“

Weiter steht geschrieben: „Mit dem heutigen Tag des 30. Juni 2011 wird der FC Sachsen Leipzig 1990 e.V. offiziell seinen Spielbetrieb einstellen und Insolvenzverfahrensrechtlich abgewickelt werden. Das heißt auch, dass mit dem heutigen Tag u.a. die Mitgliedschaft der Mitglieder des FC Sachsen Leipzig erlischt. Vereins-Mitglieder, welche im Jahr 2009 eine Sonderumlage zur Insolvenzabwendung gezahlt haben, können diese noch vom Insolvenzverwalter zurückfordern, da diese zweckgebunden war und die Rettung des FCS nun nicht mehr möglich ist. Der Verein wird irgendwann aus dem Vereinsregister gelöscht werden, wenn das Verfahren beendet ist.“

Die Leutzscher Fußballtradition wird nun von zwei Klubs weitergeführt. Zum einen von der BSG Chemie Leipzig, die bereits 1997 ins Leben gerufen wurde, seit 2008 mit einer eigenen Mannschaft am Spielbetrieb teilnimmt und zuletzt sportlich in die Stadtklasse aufgestiegen ist. Zum anderen die neu gegründete SG Leipzig Leutzsch, die den Spielbetrieb der zweiten Mannschaft des FC Sachsen Leipzig übernimmt. Zu einer Kooperation zwischen der BSG Chemie und der SG Leipzig Leutzsch kam es nicht. Die SG hat Glück, denn die SG Dynamo Dresden III zieht ihr Team zurück. Der Landesliga steht somit wohl nichts mehr im Wege. Glück auch für die BSG Chemie, dass sie das Spielrecht des VfK Blau-Weiß Leipzig übernimmt, denn somit geht es in der kommenden Saison in der Landesliga (Wernesgrüner Sachsenliga) ran. Es gibt doch noch Hoffung für den Leutzscher Fußball. Bereits in der Kreisklasse sorgten die Fans und Ultras der BSG Chemie mit Support und Pyrotechnik für Furore. Die Zuschauerzahlen konnten sich sehen lassen. Gegen SV Lindenau 1848 kamen 450 Zuschauer, beim 5:0 gegen BSV Schönau 1983 sogar über 600. Das Freundschaftsspiel beim Roter Stern Leipzig sahen sogar rund 1.000 Fans. Gut möglich, dass in der kommenden Landesliga-Saison öfters 1.000 Zuschauer bei den Heimspielen vorbeischauen werden...

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