Klassiker Deutschland – Brasilien: Rückblick auf 1993 in Köln / Ausblick auf Stuttgart

MB Updated

Die Erinnerungen verblassen. Der Blick auf das rosafarbene Ticket besagt: Es war der 17. November 1993, als im Stadion Müngersdorf Köln die Fußballnationalmannschaften von Deutschland und Brasilien im Rahmen eines Freundschaftsspiels aufeinandertrafen. Schlappe 15 DM (Deutsche Mark) mussten für einen Stehplatz in der Südkurve berappt werden. 50 Pfennig für die Sepp Herberger Stiftung. Das DFB-Fritzchen hob den Daumen: Fair-play bitte! 18:15 Uhr Anstoß. Hinein in die herbstliche Betonschüssel. Eingang 25. Kurz orientiert und dann die Gästefans im weiten Rund gesucht.

Die Erinnerungen verblassen. Der Blick auf das rosafarbene Ticket besagt: Es war der 17. November 1993, als im Stadion Müngersdorf Köln die Fußballnationalmannschaften von Deutschland und Brasilien im Rahmen eines Freundschaftsspiels aufeinandertrafen. Schlappe 15 DM (Deutsche Mark) mussten für einen Stehplatz in der Südkurve berappt werden. 50 Pfennig für die Sepp Herberger Stiftung. Das DFB-Fritzchen hob den Daumen: Fair-play bitte! 18:15 Uhr Anstoß. Hinein in die herbstliche Betonschüssel. Eingang 25. Kurz orientiert und dann die Gästefans im weiten Rund gesucht.

So richtig die Hölle los war nicht. Kein Wunder, dass meine Erinnerungen verblassen. War wohl trübes Rheinlandwetter. Nicht viele brasilianische Fußballfreunde befanden sich im Stehplatzbereich der Nordkurve. Allerdings klingen die Sambatrommeln noch immer in meinem Ohr. Einige Brasileiras hatten sogar bunte Karnevalkostüme an. Voll war das Müngersdorfer Stadion, keine Frage. 51.000 Zuschauer wollten diese Partie sehen, allerdings war es im Vorfeld nicht allzu schwierig, an ein Ticket heranzukommen.

Viele hunderte Spiele gesehen. Unzählige Situationen noch im Kopf, doch vom damaligen Länderspiel blieb nicht viel hängen. Es war kein grandioses Spiel, die Seleção aus Brasilien spielte nur halbe Kraft und blieb weit hinter ihren Möglichkeiten. Ja, man hatte mehr erwartet. Im Nachhinein war diese Partie ein geschichtsträchtiges Länderspiel. Der Weltmeister von 1990 gegen den Weltmeister von 1994, aber klar, das konnte man ja damals nicht ahnen.

Romário, der später bei der WM 1994 in den USA für Furore sorgen sollte, war 1993 in Müngersdorf nicht mit dabei. Ebenfalls nicht auf dem Kölner Rasen war sein Kumpel Bebeto (José Roberto Gama de Oliveira). Allerdings ließen Paulo Sérgio, Dunga, Branco und Evair phasenweise ihr Können aufblitzen. Letzterer gelang in der 40. Minute der Ausgleichstreffer, nachdem nur zwei Minuten zuvor Guido Buchwald die DFB-Auswahl mit 1:0 in Front gebracht hatte. Was für eine turbulente Phase in einem insgesamt wenig berauschendem Spiel. Sekunden nach Evairs Treffer zum 1:1 gelang Andi Möller das Tor zum 2:1.

Bei diesem Ergebnis sollte es letztendlich bleiben. Es war der bislang letzte Sieg gegen eine brasilianische Auswahl. 1998 folgte in Stuttgart eine 1:2-Niederlage. Nur ein Jahr später holte sich das DFB-Team beim Confederations Cup in Mexiko eine derbe 0:4-Klatsche ab. Zé Roberto, Ronaldinho und Alex (zwei Tore) ließen es mächtig krachen. Apropos Confederations Cup. 2005 gab es im Halbfinale 2005 in Nürnberg wieder eine Niederlage. Dieses Mal ging die Sache allerdings mit 2:3 deutlich knapper aus. Unvergessen natürlich das WM-Halbfinale 2002, das sich fest im Kopf eingebrannt hat. Es war das beste Spiel der Deutschen bei jener WM, doch Ronaldo machte mit rechts die beiden entscheidenden Treffer in der 67. und 79. Spielminute. Richtig, besonders der zweite Treffer blieb ganz fest im Gedächtnis haften. Der Vollständigkeit halber sei noch das 1:1 im Freundschaftsspiel am 8. September 2004 im Berliner Olympiastadion erwähnt. Ronaldinho traf bereits in der neunten Minute per Freistoß zum 1:0, Kevin Kurányi gelang in der 17. Minute der Ausgleich.

Die Gesamtbilanz gegen die Brasilianer fällt nicht wirklich gut aus. In 20 Partien konnte die DFB-Auswahl nur dreimal gewinnen. Einer der drei Siege war das besagte 2:1 in Köln. Zwölf Mal ging die Seleção als Sieger vom Platz. Man darf gespannt sein, wie die Angelegenheit heute Abend in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart ausgehen wird. Anpfiff ist um 20:45 Uhr. Die ARD überträgt ab 20:15 Uhr   (Reporter: Gerd Gottlob, Moderation: Reinhold Beckmann, Experte: Mehmet Scholl) im Fernsehen und per Internet-Livestream. Dazu klinken sich einige Radiostationen ein.

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