BFC Dynamo ohne Fans beim Erzrivalen - Nix zu holen bei Union II

MB Updated

Die Aussage des BFC-Trainers Igor Lazic nach dem Spiel war gewiss nicht gut gewählt. Das sei das Maximum seiner Mannschaft gewesen. Oha. Mit 2:4 hatten die Hohenschönhausener am Sonntagnachmittag beim 1. FC Union Berlin II verloren. Dabei hätte es noch weitaus schlimmer werden können. Das sah auch der Union-Trainer Engina Yanova so. Er sei ein wenig verärgert, weil so viele Torchancen nicht genutzt werden konnten, erklärte er nach der Partie. Ein paar mehr Treffer hätten es ruhig sein können.

Union BFCDie Aussage des BFC-Trainers Igor Lazic nach dem Spiel war gewiss nicht gut gewählt. Das sei das Maximum seiner Mannschaft gewesen. Oha. Mit 2:4 hatten die Hohenschönhausener am Sonntagnachmittag beim 1. FC Union Berlin II verloren. Dabei hätte es noch weitaus schlimmer werden können. Das sah auch der Union-Trainer Engina Yanova so. Er sei ein wenig verärgert, weil so viele Torchancen nicht genutzt werden konnten, erklärte er nach der Partie. Ein paar mehr Treffer hätten es ruhig sein können.


altDabei hatte es für den BFC Dynamo anfangs spielerisch gar nicht mal so übel ausgesehen. Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich 1.019 zahlende Zuschauer eingefunden, um das kleine Berliner Derby zu sehen. Gästefans gab es offiziell keine. Der Gästebereich blieb komplett geschlossen, nachdem der BFC Dynamo im Vorfeld auf das Kartenkontingent verzichtet hatte. Begrenzte Anzahl, Vorkasse und relativ teure Preise – unter diesen Bedingungen wollte der BFC keine Tickets haben. Schade eigentlich, denn somit wurde es nichts mit einem stimmungsvollen Oberligaduell vor vielleicht insgesamt 5.000 Fußballfreunden. 

altKeine Ultras des Wuhlesyndikats waren vor Ort, dafür um so mehr Polizisten in Zivil und Uniform. Ein paar Anhänger des BFC komplett in neutraler Kleidung waren schließlich auch im Stadion, nachdem die Augen zugedrückt wurden. Zu Problemen kam es nicht. Groß die Freude bei den wenigen mitgereisten Fans und der Mannschaft, als bereits in der vierten Spielminute der Führungstreffer der Gäste fiel. Von der rechten Seite wurde ein Freistoß flach reingebracht. Neuzugang Tobias Kurbjuweit war zur Stelle und drückte die Kugel zum 1:0 in die Maschen. Würde nun nach den unnötigen Niederlagen gegen den FC Hansa Rostock II und Germania Schöneiche der Knoten platzen?

Nur drei Minuten später war der weinrote Traum ausgeträumt. Knapp aber herzlich schlug der Ball ins Gehäuse ein. Maurice Trapp brachte die Union-Fans zum Jubeln. „Weiter, weiter! Noch ist nix passiert!“, rief Stefan Malchow vom Spielfeldrand aus seinen Mannschaftskollegen zu. Nix passiert? Die U23 des 1. FC Union war aufgewacht und bestimmte nun die Partie. In der achten Minute holte Unions Cihan Selcuk den Hammer raus, doch der Ball ging rechts vorbei. In der 16. Minute dann fast das 2:1 für die Hausherren – und das durch einen eigenen Spieler! Unbedrängt hämmerte Martin Neubert den Ball an den Pfosten des eigenen Gehäuses. Generell war das nicht das Spiel des BFC-Spielers mit der Nummer 5.

altAus BFC-Sicht ganz Übles geschah in der 30. Minute. Wie im Training gab es eine hübsche Flanke von links. Selcuk brauchte nur den Kopf hinzuhalten und einzuköpfen. 2:1 für Union II. Ein rechtes Aufbäumen der Gäste gab es nicht. Anstatt voll drauf zu gehen, wurde zu vorsichtig und phasenweise völlig ideenlos gespielt. Ein Lichtblick dann in der 37. Minute. Karaduman hatte eine Chance, bekam jedoch den Ball nicht unter Kontrolle. Zwei Minuten darauf der Dolchstoß mitten ins weinrote Herz. Steven Skrzybski hatte einfach mal trocken Maß genommen - und rein das Ding. 3:1 für die kleinen Unioner. In der 43. Minute nach einem Freistoß nach fast das 4:1, letztendlich blieb es zum Pausentee mit der 2-Tore-Führung.

„Scheiß Dynamo!“, „Auf Wiedersehen!“ Mit diesen Worten wurden die Gäste nach der Halbzeitpause begrüßt. Igor Lazic schien in der Kabine eine Ansprache gehalten zu haben, denn der BFC trat nun selbstbewusster und kampffreudiger auf. Jetzt ein Törchen und die Partie wäre wieder komplett offen gewesen. Union blieb derweil stets gefährlich. In der 51. Minute ging nach einer Ecke ein Schuss rechts am Pfosten vorbei. Lief bei Union in der ersten Spielhälfte viel über links, so wurde jetzt viel über rechts gearbeitet. Immer dort, wo im Stadion die Sonne schien.
Auf der Gegenseite wühlte sich Sven Marten in den Strafraum, doch mehr als eine Ecke wollte einfach nicht herausspringen. In der 64. Minute kam Kevin Gutsche für den glücklosen Firat Karaduman rein. Später kam zudem Cissé für Kurbjuweit auf den Rasen. Durchaus brachten die beiden ein wenig Schwung mit, doch da es an allen Ecken und Enden hakte, kam der BFC selten zu Chancen.

altWie man es macht, zeigte Union II in der 84. Minute. Gutes Zuspiel auf den links frei stehenden Denis Mrkaljevic. Der konnte sich aussuchen, wo genau am besten einzulochen war. 4:1. Das Ding war durch. Ganz so deutlich wollte sich der BFC jedoch nicht geschlagen geben. Druck in der Schlussphase, und das mit Erfolg. Freistoß von Kevin Gutsche, Tor von Amadeus Wallschläger. 2:4 aus Dynamo-Sicht. Immerhin ein wenig Ergebniskosmetik. Mehr nicht.
Am kommenden Wochenende wird der BFC Dynamo wieder nach Köpenick reisen. Im Berliner Pilsner Pokal muss der BFC beim Köpenicker SC angetreten werden, in der Woche darauf trifft der BFC daheim im Sportforum auf den Brandenburger SC Süd 05. Dieses Mal dann mit eigenen Fans auf den Rängen. Die U23 des 1. FC Union muss in zwei Wochen bei Optik Rathenow ran. Während die Unioner mit 18 Punkten auf Rang vier stehen, muss sich der BFC Dynamo mit acht Punkten auf der Habenseite mit dem zehnten Platz zufrieden geben...
(in Zusammenarbeit mit Andreas Utzki)

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> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Union Berlin

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