Ein Schotte schickt Frankreich zur EM, Slowenien schlägt Serbien k.o.

MB Updated

„That was outside the box...“, meinte auch ein englischer Kommentator von sky sports. „Thomson decided, it was inside...“. Der schottische Schiedsrichter Craig Thomson entschied in der 77. Spielminute auf Strafstoß für Frankreich. Schade, denn das Gehakel fand knapp vor der Strafraumbegrenzung statt. Wie dem auch sei, Samir Nasri ließ sich nicht lange bitten und lochte souverän unten links zum 1:1 ein. Ein Ergebnis, das der französischen Nationalmannschaft genügen sollte. Und dabei sah es bis dahin recht optimal aus für Bosnien und Herzegowina.

„That was outside the box...“, meinte auch ein englischer Kommentator von sky sports„Thomson decided, it was inside...“. Der schottische Schiedsrichter Craig Thomson entschied in der 77. Spielminute auf Strafstoß für Frankreich. Schade, denn das Gehakel fand knapp vor der Strafraumbegrenzung statt. Wie dem auch sei, Samir Nasri ließ sich nicht lange bitten und lochte souverän unten links zum 1:1 ein. Ein Ergebnis, das der französischen Nationalmannschaft genügen sollte. Und dabei sah es bis dahin recht optimal aus für Bosnien und Herzegowina.

„Dzeko, what a goal!“, hieß es in der 40. Spielminute. Hübsch die Position an der Strafraumgrenze gesucht und dann mit rechts Maß genommen und den Ball reingezirkelt ins französische Gehäuse. Ziemlich unhaltbar fand der Ball den Weg am rechten Innenpfosten in die Maschen. Riesig der Jubel bei den mitgereisten Fans aus Bosnien und Herzegowina und all den Zuschauern, die zwar in Frankreich leben, jedoch Wurzeln in Bosnien und Herzegowina haben. Dass am Ende nicht gejubelt werden konnte – dafür war eine Person schuld: Der schottische Spielverderber Thomson. Allerdings muss auch betont werden, dass es in der Tat schwer zu erkennen war, ob innen oder außerhalb. Erst in der Zeitlupe ist die Sache recht eindeutig zu beurteilen.

Fakt ist, Bosnien und Herzegowina hat sich im Stade de France vor 78.500 Zuschauern teuer verkauft. Eine zweite Chance gibt es jetzt in den play-offs, in denen es zu einem Balkan-Duell gegen Montenegro oder Kroatien kommen könnte. Die Franzosen haben dagegen bereits zum zweiten Mal in einer Qualifikation mächtig Dusel gehabt. Gedächtnislücken? November 2009! Play-off zur WM 2010 in Südafrika. Die Partie gegen Irland und die Hand Gottes. Maradona? Nein! Thierry Henry! Alle – außer die Franzosen und der Schiedsrichter – waren sich damals einig: Die Equipe Tricolore hatte sich zur Weltmeisterschaft gemogelt. Die „Strafe“ folgte dann in Südafrika. Ein schlechter Geist suchte das französische Nationalteam heim. Die Folgen haben wir ja noch alle bildhaft vor Augen.

Und die damals totunglücklichen Iren? Sie haben dieses Jahr wieder eine Chance, sich in den play-offs für ein großes Turnier zu qualifizieren. Zuvor musste gestern Abend im Aviva Stadium ganze Arbeit geleistet werden. Erwartungsgemäß war Armenien kein leichter Gegner. Mit 2:1 konnten die Jungs von der grünen Insel die Armenier schlagen. Das Spiel hatte es in sich. Rote Karte für den armenischen Keeper Berezovskiy in der 26. Minute (Handspiel außerhalb des Strafraums), ein armenisches Eigentor in der 43. Minute (völlig unbedrängt), dann der Treffer zum 2:0 von Dunne (Eindribbler aus kurzer Distanz nach Hereingabe), zwei Minuten später der Anschlusstreffer durch Mkhitaryan (trockener Schuss von der Strafraumgrenze) und in der 81. Minute gelb-rot für Doyle. Letztendlich hatte es genügt. Die play-off-Runde kann kommen. Jedoch bitte nicht Portugal als Gegner, werden sich die Iren wohl denken.

Ausgerechnet der Balkan-Kontrahent Slowenien versaute den Serben am gestrigen Abend die Party. Ein Sieg musste her für Serbien. Was kam, war ein 0:1-Niederlage in Maribor. Es wurde eine ganz knifflige Sache. In der 38. Minute hätte es durchaus Elfmeter für Serbien geben können. Der schottische Schiri Thomson hätte dies wahrscheinlich auch getan, doch der Belgier Frank de Bleeckere sah die Sache durchaus ganz anders. Was für ein kurioses und zugleich geniales Tor in der 45. Minute! Dare Vrsic nahm bei einem Freistoß mächtig Anlauf und haute das Ding aus gefühlten 40 Metern in den Winkel rein. Dabei flog der Ball im hohen Bogen uns senkte sich erst in letzter Sekunde. Kaum eine Chance für den serbischen Keeper Jorgacevic.
Es kam noch dicker für Serbien. Versemmelte Großchancen und in der 63. Minute gar ein verschossener Strafstoß von Vidic. Sloweniens Torhüter Handanovic hatte den Braten gerochen, sprang richtig und fing die Kirsche locker ein. Kein Glück für Serbien. Das Aus in der EM-Qualifikation. Aus einem knackigen, stimmungsvollen Betriebsausflug nach Polen und der Ukraine wird es nun nichts. Stattdessen hat nun Estland die historische Chance, in den play-offs alles in trockene Tücher zu bringen.

Als bester Gruppenzweiter ist Schweden bereits direkt für die Europameisterschaft 2012 qualifiziert. In der play-off-Runde treten neben Bosnien und Herzegowina, Irland und Estland, die Nationalmannschaften aus Portugal, der Türkei, Tschechien, Montenegro und Kroatien an.

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