Das schwarz-gelbe Fass ist voll. Die SG Dynamo Dresden ergreift nach den negativen Vorfällen im Rahmen des DFB-Pokalspiels bei Borussia Dortmund harte Maßnahmen. Der Verein verzichtet freiwillig auf sein Gästekontingent für das Auswärtsspiel beim FC St. Pauli am 27. November 2011. Es wird somit am Millerntor ein Zweitligaduell ohne Dresdener Anhänger geben. Sollte es beim Spiel bei Fortuna Düsseldorf oder beim Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue zudem zu Zwischenfällen kommen, so wird auch beim Ost-Duell beim FC Hansa Rostock der Gästebereich komplett leer bleiben. Griechisch-polnische Verhältnisse in der 2. Bundesliga?!
Dynamo Dresden zieht Notbremse: Keine Fans zum FC St. Pauli
Das schwarz-gelbe Fass ist voll. Die SG Dynamo Dresden ergreift nach den negativen Vorfällen im Rahmen des DFB-Pokalspiels bei Borussia Dortmund harte Maßnahmen. Der Verein verzichtet freiwillig auf sein Gästekontingent für das Auswärtsspiel beim FC St. Pauli am 27. November 2011. Es wird somit am Millerntor ein Zweitligaduell ohne Dresdener Anhänger geben. Sollte es beim Spiel bei Fortuna Düsseldorf oder beim Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue zudem zu Zwischenfällen kommen, so wird auch beim Ost-Duell beim FC Hansa Rostock der Gästebereich komplett leer bleiben. Griechisch-polnische Verhältnisse in der 2. Bundesliga?!
Leere Gästeblöcke als letztes Mittel, um Herr zu werden, was Ausschreitungen bei Fußballspielen betrifft. In Griechenland und Polen schritten Politik und Verbände ein. Dass Vereine freiwillig auf Kontingente verzichten, kam bisher allerdings nicht allzu oft vor.
Die von Seiten der SG Dynamo Dresden verhängten Sanktionen sollen die Fanszene zum Umdenken bewegen. Es soll sich wieder auf die Grundwerte der positiven Fankultur besonnen werden. Nun ist jedoch die Frage, was alles zur einer „positiven Fankultur“ gehört. Jedem normal denkenden Menschen sollte klar sein, dass körperliche Gewalt in kein Fußballstadion gehört. Interessanter ist da schon der Punkt, ob der Einsatz von Pyrotechnik genügt, um die nächsten drakonischen Schritte einzuleiten. Allzugern werden von Medien Bengalos und Rauchbomben als Ausschreitungen interpretiert. Angenommen, beim Dresdener Gastspiel in Düsseldorf werden vereinzelte bengalische Fackeln angezündet. Wäre dies Grund genug, auch auf das Ticketkontingent für die Partie in Rostock zu verzichten? Vermutlich ja.
Während man in ähnlicher Situation in Rostock einst eher auf Konfrontation mit Teilen der Fans setzte, kündigt man in Dresden indes den Weg des Dialogs an. Der eingeschlagene Weg der intensiven und direkten Fanarbeit soll fortgesetzt werden. Andererseits: Was bleibt dem Verein auch anderes übrig? Wer einmal im Dresdener Stadion war, der weiß, dass die Fans die absolute Basis bilden. Dynamo Dresden ist kein Erfolgsverein mit Eventpublikum. Den Rückhalt des Vereins bilden die tausenden Fans. Sollte es zu einer Konfrontation zwischen den Fangruppierungen und dem Verein kommen – könnte der Laden gleich zugemacht werden. Einen Fanboykott bei Heimspielen – das könnte die SG Dynamo gewiss nicht gebrauchen. Der Hebel darf somit nicht allzu hart angesetzt werden.
Die Sache ist knifflig. Einerseits machte Dynamo Dresden häufig schlechte Schlagzeilen, was die Anhängerschaft betrifft. Andererseits sind deren extrem reisefreudigen und treuen Fans ein echtes Zugpferd. Dynamo Dresden als Gast? Das verspricht eine knackige Atmosphäre und eine volle Hütte. Gewiss, kein Verein wünscht sich randalierende Fans im eigenen Stadion, doch grandiose Stimmung im prall gefüllten Gästebereich wollen alle. Ein schmaler Grad zwischen „südländischer Stimmung“ und Randale, Krawalle und Ausschreitungen...
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