Aserbaidschan zeigt bei Union Berlin eine ordentliche Leistung

MB Updated

Bei nasskaltem, ungemütlichem Wetter fanden sich 2.102 zahlende Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei ein, um das Freundschaftsspiel 1. FC Union Berlin – Aserbaidschan zu sehen. Während sich die deutsche Nationalmannschaft in Hamburg gerade für das Testspiel gegen die Niederlande warm machte, ließ Aserbaidschans Nationaltrainer Berti Vogts seine Jungs gegen die Eisernen aus Berlin-Köpenick auflaufen. Wie Co-Trainer Olaf Janßen nach der Partie mitteilte, handelte es sich heute nur um die zweite und dritte Reihe, die ein recht ordentliches Spiel gezeigt hatte.

AserbaidschanBei nasskaltem, ungemütlichem Wetter fanden sich 2.102 zahlende Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei ein, um das Freundschaftsspiel 1. FC Union Berlin – Aserbaidschan zu sehen. Während sich die deutsche Nationalmannschaft in Hamburg gerade für das Testspiel gegen die Niederlande warm machte, ließ Aserbaidschans Nationaltrainer Berti Vogts seine Jungs gegen die Eisernen aus Berlin-Köpenick auflaufen. Wie Co-Trainer Olaf Janßen nach der Partie mitteilte, handelte es sich heute nur um die zweite und dritte Reihe, die ein recht ordentliches Spiel gezeigt hatte.


Berti VogtsIm ersten Spielabschnitt war es allerdings das Team des 1. FC Union, welches das Geschehen auf dem Rasen bestimmte. Mit Jan Glinker, John Jairo Mosquera, Torsten Mattuschka, Patrick Kohlmann, Chinedu Ede und Michael Parensen ließ Trainer Uwe Neuhaus anfangs die erste Garde gegen die Aserbaidschaner auflaufen. Schließlich sei Aserbaidschan im Vorfeld schwer einzuschätzen gewesen, so Neuhaus nach dem Spiel.
Das ist wohl wahr. Aserbaidschan hatte jüngst in der Türkei nur 0:1 verloren, im September wurde gegen Kasachstan mit 3:2 gewonnen, gegen Belgien gab es ein achtbares 1:1. Im Juni spielten Bertis aserbaidschanische Buben gegen Deutschland immerhin 1:3. Der damalige Torschütze des Anschlusstreffers – Murad Huseynov – stand auch heute in Berlin-Köpenick auf dem Platz.

AserbaidschanWie nennt man ein Freundschaftsspiel, bei dem eine Vereinsmannschaft gegen eine Nationalmannschaft antritt? Eine gute Frage. Bei Union nannte man es einfach Länderspiel. Ganz offiziell mit Nationalhymnen vor dem Anpfiff. Zuerst die aserbaidschanische Hymne, und dann, ja dann die Union-Hymne. Na klar, der Evergreen von Nina Hagen. Da mussten die aserbaidschanischen Ersatzspieler und Betreuer doch ein wenig schmunzeln.
Union gleich zu Beginn spielbestimmend. Vierte Minute: Chance für Mosquera. 14. Minute: Wieder eine Chance für Mosquera. Die erste gute Möglichkeit Aserbaidschans gab es in der 15. Minute. Rashad Sadigov auf Afran Ismayilov und der wieder zurück zu Sadigov, doch dieser blieb in Unions Abwehrreihe hängen. Zwei Minuten später zeigte Unions Chinedu Ede zwei Tricks hintereinander, mehr als eine Ecke sprang jedoch nicht heraus. Szenenapplaus gab es auch in der 20. Minute. Dieses Mal für Rahid Amirguliyev, der einen Rückzieher auf Glinkers Gehäuse brachte.

Generell war Aserbaidschans Abwehr recht gut auf der Höhe. Nur einmal schlief die Hintermannschaft komplett. 33. Minute. Ede spielte Mosquera mustergültig an, dieser löste sich, war allein vor dem Tor und konnte somit unbedrängt zum 1:0 einlochen. Sechs Minuten später fast das 2:0. Ede brachte einen Freistoß direkt auf das Tor, doch Keeper Andriy Popovich war auf dem Posten. Kurz vor der Pause versuchte Aserbaidschan noch mal einiges. Zuerst schoss Ismayilov links vorbei, dann versuchte es Arif Isayev aus der Ferne. Der Ball segelte recht knapp über die Latte hinweg.

Union BerlinBesonders auf der Seite der Hausherren wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit recht massiv gewechselt. Nach 60 Minuten folgten drei weitere Wechsel. Nun stand die zweite Garnitur auf dem Platz. Diese kam mit den Gästen weitaus weniger zurecht. Aserbaidschan kam immer besser in die Partie. Immer wieder glänzte Afran Ismayilov mit der Rückennummer 22 auf der rechten Seite mit tollen Aktionen. Mal versuchte er den Ball reinzubringen, mal suchte er selbst den Abschluss. Marcel Höttecke, der nun für Union zwischen den Pfosten stand, konnte sein Können unter Beweis stellen.
Aserbaidschan holte zwischenzeitlich die Brechstange raus, später wurde es wieder spielerisch probiert. Union ließ die Gäste immer mehr gewähren, für die aserbaidschanischen Spieler ergab sich zunehmend Raum. In der 77. Minute brachte ein abgefälschter Schuss echte Gefahr. Gerade noch so konnte Höttecke den sich senkenden Ball über die Latte lenken. Nur zwei Minuten später hatte Ismayilov eine richtig fette Chance. Es schien, als würde die junge Unioner Garde nur noch zuschauen. Ein Ausgleich wäre nun durchaus gerecht gewesen, gestand auch Uwe Neuhaus ein, jedoch konnten die Hausherren die knappe Führung über die Zeit bringen.

Afran IsmayilovWohlwollende Blicke von Berti Vogts zu seinen Spielern. Wer dachte, man würde den Berti auf der Pressekonferenz sehen, der wurde enttäuscht. Er ließ sich auf Grund seiner Erkältung entschuldigen und vom Assistenten Olaf Janssen vertreten. Wahrscheinlich wollte er den nervtötenden Fragen zu seiner beruflichen Zukunft aus dem Wege gehen. Bleibt er Trainer in Aserbaidschan? Man werde sich mit dem Verband zusammensetzen, ließ Janssen verlauten.
Sei wie es sei. Das, was Aserbaidschan heute zeigte, war nicht von schlechten Eltern. Wenn das auf Grund zahlreicher Verletzungen nur die zweite und dritte Reihe war, möchte man wissen, was mittlerweile die erste Reihe auf die Beine stellt. Herr Vogts, bleiben Sie am Ball und bringen Sie Aserbaidschan zur Weltmeisterschaft 2014 nach Brasilien... ;-)
PS: Und liebe Spielerbeobachter! Dieser Afran Ismayilov scheint eine echte Perle zu sein. Wo er unter Vertrag steht? Noch in seiner Heimat beim FK Qarabag...

> zur turus-Fotostrecke: Testspiel Union Berlin - Aserbaidschan

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