Spanische Hauptstadtklubs im Fokus: Real Madrid, Atlético, Getafe und Rayo Vallecano

MB Updated

Stehen die Sterne günstig – sprich, passt es vom Spielplan her – kann man bei einem Besuch im Ballungsraum Madrid durchaus drei Spiele an zwei Tagen sehen. In der Primera División sind vier Klubs zu Hause, die aus dem Großraum der spanischen Hauptstadt stammen. Während Getafe und Rayo Vallecano eher eine sportliche Nebenrolle spielen, sind die Erzrivalen Real Madrid und Atlético die Platzhirsche auf dem dortigen Terrain. Martin Richter war im Januar 2012 vor Ort. Eine Stadt, zwei Tage, drei Spiele.

Real MadridStehen die Sterne günstig – sprich, passt es vom Spielplan her – kann man bei einem Besuch im Ballungsraum Madrid durchaus drei Spiele an zwei Tagen sehen. In der Primera División sind vier Klubs zu Hause, die aus dem Großraum der spanischen Hauptstadt stammen. Während Getafe und Rayo Vallecano eher eine sportliche Nebenrolle spielen, sind die Erzrivalen Real Madrid und Atlético die Platzhirsche auf dem dortigen Terrain. Martin Richter war im Januar 2012 vor Ort. Eine Stadt, zwei Tage, drei Spiele.

Um 20 Uhr des 07. Januar hatten die Königlichen im altehrwürdigen Estadio Santiago Bernabéu den Granada CF zu Gast. Mehrmals wurde das Stadion mit den blauen Sitzschalen umgebaut, bis es das heutige Niveau erreichte. Eine gigantische Renovierung fand 1992 statt, das Stadion wurde auf 106.500 Plätze ausgebaut. Sechs Jahre später wurden die noch vorhandenen Stehplätze in Sitzplätze umgewandelt. Etwas aufgestockt wurde wieder im Zuge der Renovierungsarbeiten, die Kapazität wurde auf 80.354 Plätze erhöht. Mittlerweile sind sämtliche Seiten überdacht, zudem wurde 2006 feierlich ein Multifunktionsgebäude mit Presseräumen, Büros, TV-Sets eingeweiht. Im Jahr darauf nahm die UEFA Estadio Santiago Bernabéu in die Liste der Elite-Stadien auf. Sechsmal bereits wurde im Bernabéu ein Europapokal-Finale ausgetragen, zuletzt das Champions-League-Finale 2009/10.

Real MadridGegen Granada fanden sich rund 78.000 Zuschauer auf den Rängen ein. Der Gästeblock befindet sich im Oberrang, doch waren die durchaus lautstarken Anhänger des Granada CF im ganzen Stadion verteilt zu finden. Zu feiern gab es für die Gäste jedoch nicht viel, deutlich mit 5:1 gewannen die Hausherren, bei denen Mesut Özil und Sami Khedira in der Startelf standen. In der 82. Minute eingewechselt wurde zudem Hamit Altintop für Gonzalo Higuaín. Das Torfestival startete Karim Benzema nach Vorarbeit von Özil in der 19. Minute. Nur drei Minuten später konnten die Gäste aus Granada per Kopfball von Mikel Rico ausgleichen, doch Ramos, Higuaín, nochmals Benzema und Christiano Ronaldo ließen nichts anbrennen und lochten munter ein. 5:1 – die Tabellenführung wurde gefestigt.

RayoEinen markanten roten Blitz im Vereinsemblem hat Rayo Vallecano aus dem Stadtviertel Vallecas im Südosten der Stadt. Erst zwölf Saisons hatte Rayo in der ersten spanischen Liga absolviert. Die vergangenen Spielzeiten war der Klub, der schon mal gern als der FC St. Pauli Spaniens bezeichnet wird, in der drittklassigen Segunda Division B bzw. der zweitklassigen Segunda Division zu Hause. Am Ende der Spielzeit 2007/08 gelang mit Rang eins der ersehnte Aufstieg in die zweite Liga, am Ende der zurückliegenden Saison schaffte Rayo schließlich den Sprung ins spanische Fußballoberhaus. Hinter Betis Sevilla wurde die Saison mit dem zweiten Platz abgeschlossen.
In der laufenden Saison läuft es gar nicht so schlecht für Rayo. Wacker wird versucht den Abstand zur Abstiegszone aufrecht zu erhalten. Showtime im 15.500 Zuschauer fassenden Estadio Teresa Rivero – und das bereits um 12 Uhr. High noon in Vallecas. Vor immerhin 10.146 Zuschauern konnte das Team mit dem roten Querstreifen über der Brust gegen den FC Sevilla drei Punkte einfahren. Michu brachte die Hausherren direkt vor der Pause mit 1:0 in Front, Tamudo legte in der 51. Minute zum 2:0 nach. Spannend machte es noch einmal Julien Escudé, der in der 62. Minute den Anschlusstreffer für Sevilla besorgte. Die Vorlage gab Ivan Rakitic, der 2007 bis 2011 beim FC Schalke 04 unter Vertrag stand. Bei sämtlichen Treffern der Partie sahen beide Torhüter nicht besonders gut aus. Sei es drum, Rayo feierte den Sieg euphorisch und festigt seinen Tabellenplatz im unteren Mittelfeld.

Getafe CFEs blieb nicht viel Zeit. Am gleichen Tag war für 16 Uhr die Partie Getafe CF gegen Athletic Bilbao angesetzt. Mit dem Taxi gelangte man problemlos für zirka 20 Euro von einem Stadion zum anderen. Die Stadt Getafe, die 170.115 Einwohner hat (vergleichbar mit Leverkusen), liegt im Süden von Madrid und gehört zum Ballungsraum der spanischen Hauptstadt. Generell gilt: Sämtliche Stadien sind mit der Metro des Consorcio Regional de Transportes de Madrid gut zu erreichen. Der Fußweg von der nächstgelegenen U-Bahn-Station beträgt nie mehr als fünf Minuten. Eine Touristenkarte für fünf Tage kostet derzeit 36 Euro.
Rund 11.000 Fußballfreunde hatten sich im 17.000 Zuschauer fassenden Coliseum Alfonso Pérez eingefunden, um die Partie gegen Bilbao zu sehen. Erst vor geraumer Zeit wurde die Westtribüne des Stadions vollständig überdacht. Bekannt wurde das Stadion zuletzt auf Grund des dort ausgetragenen Finales der UEFA Women’s Champions League 2009/10. Der 1. FFC Turbine Potsdam hatte am 20. Mai 2010 die Frauen von Olympique Lyonnais im Elfmeterschießen mit 7:6 geschlagen, nachdem es auch nach Verlängerung nur 0:0 geheißen hatte.
Apropos 0:0. Mit genau diesem Ergebnis endete am 08. Januar dieses Jahres auch die Partie zwischen Getafe und Bilbao. Es gab wenig zu sehen für das hohe Eintrittsgeld. Wie in Spanien üblich sind die Ticketpreise an den Tageskassen ziemlich happig. In Getafe war man ab 40 Euro dabei. Für ein Ticket auf der Gegengerade mussten 50 Euro bezahlt werden. Das klingt nicht teuer? Gegen Gegner wie Barça und Real liegen die Preise ganz locker im dreistelligen Bereich.

Atletico MadridDer vierte große Klub im Großraum Madrid ist Atlético, das im knapp 55.000 Zuschauer fassenden Estadio Vicente Calderón beheimatet ist. An dem besagten Wochenende trat der im Jahre 1903 ins Leben gerufene Traditionsverein beim aufstrebenden Málaga CF an. Atléticos Abwehrreihen hielten in Málaga stand und somit konnte ein Pünktchen entführt werden.
Neunmal wurde Atlético bereits spanischer Meister (zuletzt 1996), ebenfalls neunmal konnte der spanische Pokal geholt werden (zuletzt ebenfalls 1996). Ein echter Paukenschlag war indes 2010 der Triumph in der UEFA Europa League. In Hamburg wurde im Finale der englische Vertreter Fulham FC mit 2:1 nach Verlängerung bezwungen. Diego Forlán wurde mit seinen beiden Treffern damals zum Held des Abends. 74 Tore hatte er in 134 Partien im weiß-roten Atlético-Trikot erzielt. Tränen zum Abschied im Estadio Vicente Calderón: Seit letztem Jahr ist Forlán bei Inter Mailand unter Vertrag... 

(in Zusammenarbeit mit Martin Richter, Pressesprecher des BFC Dynamo)
Fotos: Martin Richter (vier) & Marco Bertram (unten)

> zur turus-Fotostrecke: Stadien in Madrid

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