Montpellier HSC: Mit Schmackes zum ersten französischen Meistertitel!

MB Updated

Den Coupe de France konnte der 1919 ins Leben gerufene Verein aus der südfranzösischen Stadt bereits 1929 und 1990 holen. In der Liga war allerdings der dritte Platz in der Saison 1987/88 der einzige zaghafte Vorstoß an die Spitze des französischen Fußballs. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte könnte Montpellier Hérault Sport Club nun der ganz große Wurf gelingen. Zwei Spieltage noch – dann könnten die Jungs des HSC zu echten Helden werden. Der Titel winkt. Doch Vorsicht! Paris St. Germain befindet sich in Lauerstellung!

Den Coupe de France konnte der 1919 ins Leben gerufene Verein aus der südfranzösischen Stadt bereits 1929 und 1990 holen. In der Liga war allerdings der dritte Platz in der Saison 1987/88 der einzige zaghafte Vorstoß an die Spitze des französischen Fußballs. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte könnte Montpellier Hérault Sport Club nun der ganz große Wurf gelingen. Zwei Spieltage noch – dann könnten die Jungs des HSC zu echten Helden werden. Der Titel winkt. Doch Vorsicht! Paris St. Germain befindet sich in Lauerstellung!

Nach dem 34. Spieltag der Ligue 1 betrug der Vorsprung auf den Verfolger aus der französischen Hauptstadt bereits fünf Punkte. Paris hatte beim amtierenden Meister Lille OSC mit 1:2 verloren, Montpellier gewann sein Auswärtsspiel in Toulouse mit 1:0. Am 35. Spieltag sollte der Vorsprung gefestigt werden. Ein Heimspiel gegen Évian Thonon Gaillard stand auf dem Programm. Locker flockig wegputzen war angesagt, doch letztendlich kam alles ganz anders. Die Partie im Stade La Mosson wurde vor 22.500 Zuschauern eine richtig hitzige Angelegenheit.

Kurz vor der Pause traf Gästekeeper Stephan Andersen den HSC-Spieler Olivier Giroud mit der Faust im Gesicht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Younès Belhanda ganz souverän. Mit einem 1:0 sollte es nun zum Pausentee gehen, doch nach richtig gutem Spiel aus dem Mittelfeld heraus wurde Thomas Kahlenberg der Ball vorgelegt. Dieser nahm die Kugel volley und pflanzte sie unten links ins Netz. 1:1. Nun waren der Pausentee und die mit ihm verbundene Kabinenansprache wirklich fällig.

In der 69. Minute kam es für die Hausherren richtig dicke. Hübsches Spiel über die linke Seite, Kévin Bérigaud war zur Stelle und erzielte das 2:1 für die Gäste. Aufatmen dann in der 84. Minute, als Olivier Giroud den Ausgleichstreffer erzielte. In der Nachspielzeit dann sogar die Möglichkeit zum Siegtreffer für Montpellier. Klares Foul im Strafraum, Elfmeter für den HSC. Nun wurde es turbulent. Nachdem Évian-Verteidiger Cédric Mongongu bereits mit Gelb-Rot vom Platz musste, ging die Post ab. Schubsereien, Rangeleien, Handgreiflichkeiten. Die Folge: Zwei Rote Karten für den HSC, eine Rote Karte für Évian. Und dann auch noch das: Souleymane Camara trat zum Elfer an und setzte den Ball halbhoch an. Kein Problem für Andersen, der den Ball hielt und somit den Punkt für Évian rettete.

Weitaus ruhiger ging es am Spieltag zu. Auswärtsspiel bei Stade Rennes. Keine Platzverweise und keine Strafstöße. Nur eine einzige gelbe Karte kassierten die Jungs aus Montpellier. In der 26. Minute besorgte Souleymane Camara das 1:0 für den HSC, in der 52. Minute unterlief Stade-Torwart Benoît Costil ein Missgeschick und bugsierte den Ball in die eigenen Maschen. Mit einem 2:0-Erfolg im Gepäck trat die Mannschaft aus Montpellier die Heimreise an.

Dass auch mit Paris St. Germain noch zu rechnen ist, wurde am vergangenen Spieltag deutlich. Trotz anfänglichem 0:2-Rückstand fuhren die Hauptstädter beim Valenciennes FC drei Punkte ein. Vor knapp 17.000 Zuschauern im Stade du Hainaut brachten Aboubakar und Gomis die Gastgeber bereits nach elf Minuten mit zwei Treffern in Front. Nenê sorgte in der 15. Minute für den Anschlusstreffer, Maxwell und Matuidi drehten bereits vor der Halbzeitpause die Partie. Jérémy Menez schoss in der 58. Minute das 4:2 für Paris, den Jungs aus Valenciennes gelang zehn Minuten vor Schluss nur noch der Anschlusstreffer.

Nun geht es drum. Am kommenden Sonntag empfängt Paris St. Germain den Tabellenfünften Stade Rennes. Montpellier HSC hat es parallel mit dem amtierenden Meister Lille OSC zu tun. Am letzten Spieltag müssen die Konkurrenten auswärts antreten. Während Paris beim FC Lorient antreten muss, reist Montpellier zum derzeitigen Tabellenletzten AJ Auxerre. Klingt leicht? Ist es aber nicht, da Auxerre noch alle Chancen auf den Klassenerhalt hat!

Montpellier, Montpellier. War da nicht mal was? Voilà! In der Saison 1990/91 spielte Montpellier HSC, damals noch mit einem anderen Vereinsemblem, im Europapokal der Pokalsieger. Im Viertelfinale kreuzte der HSC mit Manchester United die Klingen. Es war das erste Mal, dass nach dem Drama von Heysel wieder englische Vertreter auf europäischer Bühne zugelassen wurden. Im Old Trafford erkämpften die Franzosen ein hoffnungsvolles 1:1, doch im Rückspiel mussten sie sich den Red Devils mit 0:2 geschlagen geben. Bei einem satten Fernschuss von Blackmore sah der HSC-Keeper äußerst unglücklich aus. Den zweiten ManU-Treffer erzielte Steve Bruce per Strafstoß. Apropos: Damaliger Trainer der aufstrebenden Teufel war bereits Alex Ferguson. Lust auf eine Revanche? Pourquoi pas?! Allez HSC! Auf ein Wiedersehen in der UEFA Champions League!

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