BFC Dynamo: Unnötiger Punktverlust beim LFC Berlin 1892

MB Updated

Stadion Lichterfelde am Ostpreußendamm. 15:17 Uhr. Die einen bildeten einen Haufen, die anderen machten lange Gesichter. Sekunden zuvor hatte der aus Spanien gekommene neue Hoffnungsträger des LFC Berlin 1892 – Carlos Gazapo Diez mit der Rückennummer 16 – in der Nachspielzeit mit dem Kopf den Ausgleichstreffer zum 2:2 erzielt. Für die Lichterfelder bedeutete dies der Beginn einer spontanen Jubelorgie, für den BFC Dynamo war der Punktverlust so unnötig wie ein Kropf. Denn 78 Minuten lang hatten die Weinroten alles im Griff gehabt und führten bereits mit 2:0. Zwei Freistöße von links zerstörten die Hoffnung auf einen weiteren Dreier.

BFCStadion Lichterfelde am Ostpreußendamm. 15:17 Uhr. Die einen bildeten einen Haufen, die anderen machten lange Gesichter. Sekunden zuvor hatte der aus Spanien gekommene neue Hoffnungsträger des LFC Berlin 1892 – Carlos Gazapo Diez mit der Rückennummer 16 – in der Nachspielzeit mit dem Kopf den Ausgleichstreffer zum 2:2 erzielt. Für die Lichterfelder bedeutete dies der Beginn einer spontanen Jubelorgie, für den BFC Dynamo war der Punktverlust so unnötig wie ein Kropf. Denn 78 Minuten lang hatten die Weinroten alles im Griff gehabt und führten bereits mit 2:0. Zwei Freistöße von links zerstörten die Hoffnung auf einen weiteren Dreier.

Nach dem 3:0-Sieg gegen den FC Hansa Rostock II begann das Team von Volkan Uluc vor über 600 Zuschauern, unter ihnen drückte weit über die Hälfte den Hohenschönhausenern die Daumen, motiviert, routiniert und engagiert. Von der ersten Minute an zeigte der BFC, dass in Lichterfelde auf jeden Fall der nächste Sieg eingefahren werden sollte. Rang zwei winkte. Falls der SV Lichtenberg 47 zeitgleich dem Tabellenführer BFC Viktoria 89 zwei, drei Punkte abknöpfen würde, würde an der Spitze der NOFV-Oberliga Nord alles eng zusammenrücken. 

LFCBereits in der achten Spielminute bekamen die Zuschauer die erste fette Möglichkeit des BFC Dynamo zu sehen. Nach einer Hereingabe von Richard Max Ohlow von der linken Seite setzte Matthias Steinborn einen prima Kopfball in Richtung LFC-Gehäuse. Dieser wurde zur Ecke geklärt, die wiederum eine kurze knackige Sturm- und Drangphase der Weinroten einläutete. „Auf, auf! Auf Dynamo, auf Dynamo, auf ,auf!“, erklang es nun lautstark aus dem Gästebereich. Druck und gute Ansätze bis zur 15. Minute. Nach dieser flachte das Spiel für kurze Zeit wieder etwas ab. Die Gäste spielten nun häufig hinten rum und suchten Anspielpositionen in der Offensive. In der Defensive ließ man bis dato überhaupt nichts anbrennen. Vom spanischen Wunderstürmer der Lichterfelder war noch nicht viel zu sehen.

BFCWährend auf der altehrwürdigen Tribüne des Stadions zwei Trommeln und ein paar Klatschpappen erklangen, langte unten auf dem Rasen der LFC-Spieler Ghasemi-Nobakht in der 20. Minute bei Tom Butzmann mächtig zu und sah dafür die erste gelbe Karte der Partie. Nach dem Freistoß vollzogen die Gäste fixe Spielzüge und kamen zum Abschluss, doch Patrick Brendels Kopfball sauste nur über die Latte. Bereits zu diesem Zeitpunkt  fielen drei Spieler besonders auf. Zum einen Nico Patschinski, der sich in offensiven Zweikämpfen mächtig ins Zeug hielt und zum anderen Kapitän Björn Brunnemann, der hinten gut agierte. LFC-Ecke von links, Brunnemann klärte. LFC-Ecke von rechts, Brunnemann bereinigte die Situation. Auf Heimseite stach Ghasemi-Nobakht hervor. Kaum eine bemerkenswerte Aktion, an der er nicht beteiligt war. 

TreibjägerSo auch in der 23. Minute. Allerdings verfing sich sein Freistoß in der Abwehr der Weinroten. Wenn bis dahin irgendetwas in der Offensive beim LFC Berlin 1892 ging, dann über die Nummer 24. Weitaus gefährlicher agierten allerdings die Gäste. Weitere gute Möglichkeiten ergaben sich nach einer Hereingabe von rechts und wenig später nach einer Ecke. Vor der Pause wurde noch ein Schuss von Wemmer abgeblockt, zudem hatte Steinborn nach prima Zuspiel von Preiss zu sehr auf die Mitte des Tores gezielt. Kurz vor dem Pausentee war noch ein Spurt von Brunnemann zu sehen. Von ganz hinten nach vorn, doch während er auf den bereit stehenden Patschinski passen wollte, wurde er gefoult. Der nachfolgende Freistoß hatte keine weitere Tormöglichkeit zur Folge. Mit dem aus Lichterfelder Sicht schmeichelhaften Stand von 0:0 ging es schließlich in die Kabinen.

GutscheKurz nach der Pause machte der BFC ernst. Zuerst eine Ecke, Sekunden später eine Hereingabe von Kevin Gutsche. Matthias Steinborn stand bereit und erzielte mit dem Kopf den 1:0-Führungstreffer für die Gäste. Nur eine Minute später war auf der Gegenseite die bis dahin größte Möglichkeit der Hausherren zu bewundern. Einen Freistoß von Max Gerhard lenkte BFC-Keeper Carsten Busch über die Latte. Der BFC blieb indes am Drücker und legte in der 53. Minute Dank des Treffers von Patrick Brendel zum 2:0 nach. Das Spiel schien auf Grund des bisherigen Verlaufs so ziemlich gelaufen. Ein Einbrechen der Gäste erschien kaum möglich, zu motiviert agierten die Spieler. Allein bei Standardsituationen kamen die Hausherren zu Möglichkeiten.

Nach einer eher ruhigen Phase versuchte der BFC rund um die 70. Minute noch einmal nachzulegen. Zuerst ein Schuss von Steinborn, der zur Ecke abgelenkt wurde. Dann abgeblockte Schüsse von Patschinski und Wemmer. Wenig später ergab sich für Butzmann nach Vorarbeit von Preiss die Möglichkeit endgültig alles klar zu machen. Es blieb jedoch beim 2:0 aus Sicht der Gäste und aus der weinroten Ecke des Stadions erklang ein „Kam ein kleiner Teddybär aus dem Sportforum daher...“ 

TorAufgegeben hatten sich die Lichterfelder noch nicht. Immer wieder trieb Ghasemi-Nobakht mit der Nummer 24 seine Mitspieler an. In der 78. Spielminute schließlich ein Freistoß von der linken Seite aus. Hinein den Ball, alle schauten zu, Domenique Runge machte das 1:2 klar. Keine Frage, da hatte das Team in Weinrot mächtig geschludert! So richtig viel ging beim BFC nun nicht mehr. Nach einem Einwurf von Brunnemann kam Patschinski noch einmal zur Möglichkeit, doch am rechten Pfosten fand sich nicht die entscheidende Lücke. 

BFCAuf der Gegenseite holte Ghasemi-Nobakht wieder einmal einen Freistoß heraus. Dieser brachte wieder mächtig Gefahr mit, doch Carsten Busch konnte den langen Ball ins Toraus lenken. Der LFC nun am Drücker. Der Himmel wurde grau. Regen kam auf. Unermüdlich erklangen die Trommeln auf der Haupttribüne. Passender Support für den spanischen LFC-Stürmer. Nachspielzeit. Auf der linken Seite holten die Gastgeber wieder einmal einen Freistoß heraus. Obwohl jedem klar sein musste, dass es wieder brandgefährlich werden würde, kam tatsächlich Carlos Gazapo Diez aus abseitsverdächtiger Position an den Ball und bugsierte ihn in die Maschen. Abseits hin, Abseits her. Der gute Spanier wurde nicht genügend gedeckt. 

TorjubelNur zu klar, dass Spieler und Fans des BFC Dynamo zutiefst geschockt und enttäuscht waren. Umso größer die Freude beim LFC Berlin 1892. Sämtliche Spieler plus Ersatzspieler und Betreuer bildeten einen Haufen. Nach Abpfiff ertönte aus den Boxen ein fröhliches „El viva España...“ Wütend trat BFC-Keeper Busch einen Kegel weg. Sämtliche BFC-Spieler verschwanden wortlos in der Kabine. Nur Matthias Steinborn stand auch Minuten nach Abpfiff mutterseelenallein auf dem Rasen und trottete anschließend zu den Fans, die entweder einfach nur traurig oder aber auch stocksauer auf das Schiedsrichtergespann waren. 

Fazit: Nach dem miserablen Saisonstart konnte Lichterfelde seine Serie fortsetzen. Auch der BFC Dynamo bleibt seit dem zweiten Spieltag ungeschlagen, doch war dieses Remis eindeutig zu wenig. Keine Frage, am kommenden Samstag müssen gegen den Aufsteiger SV Waren 09 drei Punkte eingefahren werden! Interessant wird der 12. Spieltag in jedem Fall, denn die Top vier wird unter sich spielen und gegenseitig Punkte abnehmen. Während der BFC Viktoria 89 den Aufsteiger VSG Altglienicke empfängt, spielt der FSV 63 Luckenwalde gegen Union Fürstenwalde...

> zur turus-Fotostrecke: BFC Dynamo

 

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