Offenbach vs. Hansa Rostock: Autofahrten, Ideenlosigkeit und Erinnerungen

MB Updated

Der Kalender zeigt den 9. November 2012. Was für den FC Hansa Rostock in der letzten Saison zu diesem Zeitpunkt Standard war, sollte an diesem Tag Premiere haben. Ein Freitagsspiel stand auf dem Programm - und das bei den Kickers aus Offenbach. Eigentlich nichts Spektakuläres, wenn man mal von der aktuellen Tabellenkonstellation absieht. Aufgrund der Ansetzung und somit dem Ausscheiden des allseits beliebten Wochenendtickets ging es für den Großteil per Auto, Transporter oder Bus in Richtung Hessen. So auch für eine kleine Gruppe rund um den Autor dieses Berichts.

HansaDer Kalender zeigt den 9. November 2012. Was für den FC Hansa Rostock in der letzten Saison zu diesem Zeitpunkt Standard war, sollte an diesem Tag Premiere haben. Ein Freitagsspiel stand auf dem Programm - und das bei den Kickers aus Offenbach. Eigentlich nichts Spektakuläres, wenn man mal von der aktuellen Tabellenkonstellation absieht. Aufgrund der Ansetzung und somit dem Ausscheiden des allseits beliebten Wochenendtickets ging es für den Großteil per Auto, Transporter oder Bus in Richtung Hessen. So auch für eine kleine Gruppe rund um den Autor dieses Berichts.

Und wie das bei Autofahrten eben so ist, halten sich die Ereignisse da eher in Grenzen und so wurde nach zwei Staus und knapp eine Stunde vor Anpfiff der „Bieberer Berg“ erreicht, den man vom Parkplatz aus aufgrund des Waldes nicht mal ansatzweise erkennen konnte. Nachdem dann auch die Glasflaschen (bzw. deren Inhalt) entsorgt waren und das Solitär-Spiel des Polizisten langsam langweilig wurde, ging es dann auch zum Stadion und schon in reichlicher Entfernung schallte den ankommenden Gästefans ein „Auswärtssieg“ entgegen. 

OFCKein Wunder, denn Hansa Rostock hatte einen Lauf. Von dem 0:3 gegen Osnabrück einmal abgesehen, war das Team mit der Kogge auf der Brust ganze acht Spiele ohne Niederlage geblieben. In den letzten vier Spielen sogar ohne Gegentor. Im Gegensatz dazu die Offenbacher, die zwar im Pokal gegen den 1. FC Union Berlin gewinnen konnten, aber dafür im Derby gegen Darmstadt nicht gut aussahen. Somit waren die Rollen eigentlich klar verteilt.

Aber man kennt ja diese Situationen, wenn alles darauf hindeutet, wer denn gewinnen wird. Zum Einlauf der Mannschaft wurde im Gästeblock eine Choreo mit dem Titel „Super Hansa – Alles Geben“ präsentiert, die bei der Rostocker Mannschaft jedoch nicht den gewünschten Effekt auslöste. Von Beginn an schlichen sich Fehler ein, die auf diesem Niveau nicht passieren dürfen. Pässe über wenige Meter erreichten nicht ihr Ziel oder man verlor den Ball einfach aus dem einfachen Grund, weil der Gegner mehr Einsatz zeigte.

OffenbachSo kam es, wie es kommen musste. Nach einem aus Sicht des Gästeblocks klaren Foul, als alle in schwarz gekleideten Spieler nur noch auf den Pfiff des Schiedsrichters warteten, schaltete Vogler am schnellsten und brauchte den Ball nur noch an Kevin Müller vorbei ins Tor einschieben. Das war dann auch der Halbzeitstand, der bei vielen der mitgereisten Hansafans schlechte Erinnerungen hochkommen ließ. Erinnerungen an das 1:2 in Ingolstadt in der Vorsaison, als eben jener Schiedsrichter, der auch heute angesetzt war, mindestens einen Elfmeter zu Unrecht an die Schanzer vergab und sich somit zurecht die Traumnote „5“ erarbeitete. 

RostockJedoch änderte das nichts daran, dass der FC Hansa sportlich gesehen an diesem Tag entweder unkonzentriert oder einfach nicht in der Lage war, wirklich etwas ernsthaftes auf die Beine zu stellen. So war es nicht wirklich verwunderlich, dass Vogler nach einem regelrechten Spaziergang durch die Rostocker Hintermannschaft zum 2:0 traf. Auch danach tauchten die Offenbacher immer wieder vor oder sogar im gegnerischen Strafraum auf, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden, da der Abschluss meist deutlich am Tor vorbeiging. 

Anschießend gab es noch zwei mehr oder weniger erwähnenswerte Szenen. Zum Einen die Einwechslung von Denis Berger, der beim letzten Aufeinandertreffen an diesem Ort mit einer Vorlage und dem selbst erzielten Tor zum 3:2 in der Nachspielzeit herausstach und von den Heimfans gefeiert wurde. Zu Beginn der aktuellen Spielzeit kam er von Bochum nach Rostock und wurde von eben jenen Fans, die ihn vor zwei Jahren noch als Helden feierten, erst einmal ausgepfiffen. Kann man verstehen, muss man aber nicht. 

RostockUnd dann wäre da noch die Tatsache, dass es Hansa Rostock trotz regelrechter Ideenlosigkeit wirklich noch schaffte den Anschlusstreffer zu erzielen. Nach Vorlage von Mendy konnte Lucas Albrecht sein erstes Saisontor erzielen, was aber für die Gesamtsituation nicht mehr wirklich ausschlaggebend war.  Nach einigen verbalen Scharmützeln, die hier eigentlich nur erwähnt werden, weil sonst nichts wirklich erwähnenswertes passiert ist, wurde dann auch „Wir fahrn nach Haus’ ihr müsst hier wohn’“ in die Tat umgesetzt und der Weg zum Parkplatz angetreten. 

RostockWährend Offenbach nun in der nächsten Woche mit einem Sieg im Rücken bei Wehen Wiesbaden auftritt, muss Hansa Zuhause gegen den Mitabsteiger aus Karlsruhe ran. Da bleibt abzuwarten, wie die Niederlage und vor allem der Ausfall von Stürmer Ondrej Smetana verkraftet werden. Der hat sich nämlich seine fünfte gelbe Karte eingefangen. Alles in Allem bleibt für die Rostocker Anhänger nur der Gedanke an die letzte Drittligasaison. Da verlor man auch mit einem Tor Unterschied in Offenbach und schaffte dann letztendlich doch noch den Aufstieg.

> zur turus-Fotostrecke: FC Hansa Rostock

 

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