Dynamo Dresden Dank Aue und eigener Courage wieder im Rennen

Während 400 Kilometer weiter nördlich der FC Hansa Rostock in der 3. Liga bedauerlicherweise sportlich derzeit dahinkümmert, sorgte in der 2. Bundesliga die SG Dynamo Dresden zuletzt für überaus positive Nachrichten. Gegen den FC St. Pauli konnte vor ausverkauften Rängen das Spiel nach einem 0:2-Rückstand auf 3:2 gedreht werden. Trojan, Losilla und Schuppan sorgten mit ihren Treffern von der 62. bis zur 77. Minute dafür, dass es auf Dynamo-Seite zu emotionalen Entladungen allererster Güte kam. Zuvor hatten Mohr und Ginczek (50. und 53. Minute) die 1.700 angereisten Pauli-Fans zum Jubeln gebracht.

So viel ist sicher. Das Team aus der sächsischen Elbmetropole konnte mit diesem Spiel Geschichte schreiben. Die Dresdner Aufholjagd ließ das Stadion zu einem wahren Hexenkessel werden, nach der etwas unglücklichen 1:2-Niederlage bei Eintracht Braunschweig, dem 0:2 gegen den 1. FC Köln und der 0:1-Pleite beim Erzrivalen FC Erzgebirge Aue sorgte das Dynamo-Team wieder für ein Lebenszeichen. Zuletzt durfte am 02. März dieses Jahre beim 1:0-Erfolg gegen Klassenprimus Hertha BSC ähnlich intensiv gefeiert werden. Allerdings darf solch ein gedrehtes Spiel wie das gegen die Kiezkicker selbstverständlich höher bewertet werden. Für die kommenden schweren Aufgaben – auswärts beim 1. FC Union Berlin und daheim gegen den FC Energie Cottbus – dürfte Kraft getankt worden sein, die Moral wird wieder stimmen.

Dass Dynamo Dresden nach dem 3:2-Sieg gegen St. Pauli die Abstiegszone verlassen konnte, war ausgerechnet nur Dank der Schützenhilfe des FC Erzgebirge Aue möglich. Wobei „Schützenhilfe“ wohl der falsche Ausdruck ist, schließlich steckt auch Aue unten mitten drin und muss für sich selbst sorgen. Das gelang den Erzgebirglern am vergangenen Freitag allerdings überraschend gut, beim VfL Bochum konnte deutlich mit 3:0 gewonnen werden. Klingbeil, Nickenig und Fabian Müller brachten mit ihren Treffern bereits in der ersten Halbzeit die drei Punkte in trockene Tücher. Entsetzte Gesichter indes bei den Bochumern, die nun auf dem Relegationsplatz zu finden sind. Auf Rang 17 ist der SV Sandhausen in Lauerstellung, abgeschlagen auf dem letzten Platz steht Jahn Regensburg. 

Während Erzgebirge Aue mit 31 Punkten auf Platz 14 wenigstens ein wenig durchatmen kann, muss Dynamo Dresden, nun mit 27 Punkten auf Rang 16, nach Möglichkeit gleich mit einem weiteren Sieg nachlegen, um nicht gleich am kommenden Spieltag wieder die Plätze mit den Jungs aus dem Pott zu tauschen. Während Bochum in die Lausitz zum FC Energie reisen muss, steht Dresden das schwere Auswärtsspiel in der Alten Försterei bevor. Nur zu klar, dass das Stadion komplett ausverkauft sein wird. Ein prall gefüllter Gästeblock wird Dynamo nach vorne peitschen. Zumal der kommende Freitag für Dresden ein ganz besonderer Tag sein wird! Am 12. April 1953 wurde die Sportgemeinschaft Dynamo Dresden auf einer Versammlung im Dresdner Filmtheater Schauburg ins Leben gerufen. 60 Jahre SG Dynamo Dresden! Eine erste Geburtstagsparty in Berlin Köpenick.

Die große Feier veranstalten die Ultras Dynamo am Samstag ab 19 Uhr im „Fahrenheit“ in Dresden. Damit ordentlich die Becher gehoben werden können, wurden laut Angaben der Ultras die „Getränkepreise im Keller“ gelassen. Richtig los geht´s ab 22 Uhr mit einer Rede von Lehmi und einem spektakulären Feuerwerk. Auf eigene Pyrotechnik soll deshalb an diesem Abend verzichtet werden. Spontan besucht werden kann diese Party allerdings nicht, die Feier ist restlos ausverkauft. Eine Abendkasse wird es nicht geben. Ebenso ausverkauft ist bereits der Sonderzug, der am Freitag von Dresden über Elsterwerda nach Berlin rollen wird. Bereits um 14:53 Uhr wird dieser am Bahnhof Südkreuz erwartet. Von dort aus wird es –wie auch in den Jahren zuvor – geschlossen mit der S-Bahn zum Bahnhof Spindlersfeld und anschließend zu Fuß zum Stadion des 1. FC Union gehen... 

Fotos vom Dresden-Pauli-Spiel: Sandy Hartenstein

Untere Archiv-Aufnahmen: Marco Bertram

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