Da der SK Slavia zum Prager Derby einen Fanmarsch angekündigt hatte, wurde bereits geraume Zeit vor Anpfiff vor dem Stadion des AC Sparta Stellung bezogen. Nervosität und Anspannung der Polizei stieg von Minute zu Minute. Plötzlich konnte eine rot-weiße Wand im Park gegenüber des Stadions gesichtet werden. Ein Mob von zirka 1.700 Fans, der verhältnismäßig wenig Polizeibegleitung hatte, erreichte das feindliche Terrain. Etwa 100 Meter Luftlinie weiter befanden sich an der Ecke vor dem Stadion etwa 400 Sparta-Jungs, die ihren Blick in Richtung Slavia-Fanmarsch richteten. Noch blieb jedoch alles ruhig. Als der Slavia-Anhang jedoch hintenherum ans Stadion geführt wurde, stieg die Adrenalinspiegel sofort an.
AC Sparta vs. SK Slavia: Rückblick auf das Fangeschehen beim Prager Derby
Da der SK Slavia zum Prager Derby einen Fanmarsch angekündigt hatte, wurde bereits geraume Zeit vor Anpfiff vor dem Stadion des AC Sparta Stellung bezogen. Nervosität und Anspannung der Polizei stieg von Minute zu Minute. Plötzlich konnte eine rot-weiße Wand im Park gegenüber des Stadions gesichtet werden. Ein Mob von zirka 1.700 Fans, der verhältnismäßig wenig Polizeibegleitung hatte, erreichte das feindliche Terrain. Etwa 100 Meter Luftlinie weiter befanden sich an der Ecke vor dem Stadion etwa 400 Sparta-Jungs, die ihren Blick in Richtung Slavia-Fanmarsch richteten. Noch blieb jedoch alles ruhig. Als der Slavia-Anhang jedoch hintenherum ans Stadion geführt wurde, stieg die Adrenalinspiegel sofort an.
Etwa 100 Sparta-Jungs wollten den Gästen persönlich „Hallo“ sagen, was die Polizisten jedoch zu verhindern wussten. Das einige Fans völlig offen mit Sturmhaube auf der Straße standen, schien normal zu sein. Knallkörper, die sich in eine Mehrzahl aufteilten und detonierten, wurden gezündet. Willkommen beim tschechischen Hauptstadtduell!
Im Stadion konnte erneut festgestellt werden, dass hunderte unbeteiligte Zuschauer vor Ort waren. Wahnsinn, was da an Kameras in die Luft gehalten wurde. Die Heimkurve hatte indes eine zweiteilige Choreo vorbereitet. Auf der Gegengerade wurden Zettel in den Vereinsfarben ausgelegt, was bei der Präsentation ein nettes Muster und eine „12“ ergab. Hinter dem Tor sollte es auch eine Choreo geben, allerdings wurde hierbei völlig versagt. Auf dem Oberrang präsentierte man Glitzerfolien, unten Fähnchen in Blau, Gelb und Rot. Dann gab es jedoch zwei Bereiche auf der Tribüne, die leer blieben. Ob das so beabsichtigt war, wage ich zu bezweifeln. Während des Spiels wurde noch einmal eine Art Überziehfahne gezeigt, welche allerdings zerrissen ist, bevor sie gezeigt werden konnte. Es schien in der Tat nicht ganz der Tag der Ultras Sparta. Stimmungsmäßig war es schließlich okay, aber auch nicht überragend. Während des Spiels wurden immer wieder Fackeln und Breslauer Feuer gezündet. Für ein Derby hatte sich der neutrale Besucher sicherlich etwas mehr erhofft.
Slavia hingegen überzeugte in allen Belangen. Der Support war dauerhaft und laut. Die Mitmachquote konnte auf hohem Niveau gehalten werden. Als Intro (beide Seiten zeigten ihre Choreos zur 10. Minute) zeigte der Gästeblock Luftballons in Rot und Weiß, dazu gab es eine ordentliche Portion Pyrotechnik. Es qualmte, blinkte und leuchtete in mehreren Ecken des Blockes. Zum Ende der ersten Hälfte gab es plötzlich Unruhe. Im Nebenblock gab es minutenlange Auseinandersetzungen zwischen beiden Seiten. Im Anschluss wurden auch bei den Gästen immer wieder pyrotechnische Erzeugnisse gezündet. Selbst die Gegentore zum 1:2 und 1:3 aus Slavia-Sicht taten der Stimmung kaum einen Abbruch. Keine Frage: Der Slavia-Block überzeugte – wie bereits beim Hinspiel – in allen Belangen.
Fotos: Ricardo Lichtenfeld