Halberstadt liegt mit seinen ca. 42.000 Einwohnern etwa 20 Kilometer nördlich des Harzes. Eine der ersten Assoziationen ist vermutlich die kamingeräucherte und in Aluminium verpackte lokale Spezialität: Halberstädter Würstchen, die damals weltweit ersten Würstchen aus der Dose. Aber später mehr dazu. Der VfB Germania Halberstadt hat schon Jürgen Sparwasser, Frank Lieberam oder aktuell Nils Petersen ausgebildet und kann auf eine kleine sportliche Erfolgsgeschichte blicken: Germania bewegte sich in den 1990ern und Anfang 2000 zwischen der Verbands- und Landesliga Sachsen-Anhalt, stieg 2003 in die Oberliga Nordost und 2011 schließlich in die Regionalliga auf.
Union Berlin II vs. Germania Halberstadt: Eiserner Patz(l)er sichert Gästen glücklichen Punkt
Halberstadt liegt mit seinen ca. 42.000 Einwohnern etwa 20 Kilometer nördlich des Harzes. Eine der ersten Assoziationen ist vermutlich die kamingeräucherte und in Aluminium verpackte lokale Spezialität: Halberstädter Würstchen, die damals weltweit ersten Würstchen aus der Dose. Aber später mehr dazu. Der VfB Germania Halberstadt hat schon Jürgen Sparwasser, Frank Lieberam oder aktuell Nils Petersen ausgebildet und kann auf eine kleine sportliche Erfolgsgeschichte blicken: Germania bewegte sich in den 1990ern und Anfang 2000 zwischen der Verbands- und Landesliga Sachsen-Anhalt, stieg 2003 in die Oberliga Nordost und 2011 schließlich in die Regionalliga auf.
Dort spielt die Mannschaft eine gute Rolle und ist auch in dieser Saison solide im Mittelfeld dabei. Besonderer Stolz dürfte der Verein aber aktuell über das Erreichen des Finales des Sachsen-Anhalt Pokals empfinden. Nach einem 1:0 Sieg über den Drittligisten Hallescher FC lautet der Endspielgegner nun entweder SV Eintracht Elster oder 1. FC Magdeburg, ist letzteres der Fall, findet das Finale im Magdeburger Stadion statt. Das heimische Friedensstation im Süden der Stadt besuchten in dieser Saison im Schnitt 843 Zuschauer – das ist auch noch im Mittelfeld und liegt sichtbar über den 403 Menschen, die bisher durchschnittlich Heimspiele von Unions Zweitvertretung besucht haben.
Trotz seiner Tabellenposition sucht Halberstadt nach zuletzt drei sieglosen Spielen aber derzeit nach seiner Form. Die Lage der jungen Unioner ist nach den Siegen in Magdeburg und gegen Torgelow etwas entspannter, doch das Abstiegsgespenst schwebt trotzdem noch über dem Prenzlauer Berg.
Und auch wenn der Kader durch Sperren und Verletzungen ausgedünnt sowie durch englische Wochen ausgezehrt ist, hatte Union II das heutige Spiel recht gut im Griff. Die Berliner bewiesen große Einsatzfreude und ließen im gesamten Spiel über nicht viel zu. Kurz vor der Pause traf Jack Krumnow nach Freistoßflanke des Profis Christopher Quiring auch zur verdienten Führung. Dadurch ließen sich die Gästefans aber nicht beeindrucken. Bereits die gesamte Halbzeit über hatte das stimmgewaltige Duzend der Kategorie T+ (Teenager+) den mit 133 zahlenden Zuschauern gefüllten Jahn-Sportpark akustisch fest im Griff und sang vielfältige Anfeuerungslieder rund um Halberstadt und ihre Germania. Dies dauerte auch den Rest des Spiels an.
Nur ein einziges Mal gab es Gegenwehr: ein Union-Fan rief kurz vor Schluss im Rausche der immer noch anhaltenden 1:0 Führung seiner Mannschaft etwas von „Halberstädter Würstchen“. Dies war im gesamten Stadion gut hörbar und drang wohl auch bis an die Ohren von Unions Torhüter Sebastian Patzler, der dann vielleicht just in jenem Moment an Kamingeräuchertes dachte und dabei kurz das „L“ aus seinem Nachnamen verdrängte, als er eine harmlose weite flache Hereingabe durch seine Handschuhe ins Tor kullern ließ. Die Gästefans mussten also gar nicht mehr groß auf die Wurst-Schmähung eingehen und wandelten ihr ironisches Klatschen sogleich in handfesten, wenn auch ungläubigen Torjubel um.
Wie alles hatte dieses Spiel dann auch ein Ende, nur durch die Wurst gab es zwei verlorene Punkte für Union – Germania rettete wie bereits im Hinspiel durch einen späten Ausgleich ein 1:1, wartet aber weiterhin auf einen Sieg. Die nächste Gelegenheit gibt es am Mittwoch beim Nachholspiel in Plauen. Die eiserne Reserve hat bis zum 27. April Verschnaufpause – dann geht es zum Tabellennachbarn nach Auerbach.
Fotos: Felix Natschinski
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