F.C. Hansa Rostock vs. Dortmund II: Funke übergesprungen, drei Punkte für die Kogge

MB Updated

„... endlich wieder Wochenend´ und Pilgerort das Stadion...“ Bei der nächtlichen Fahrt vom Heimatort zum Treffpunkt ertönten diese Zeilen eines Liedes. Der Weg nach Rostock war diesmal ein völlig anderer als sonst. Mit dem Auto ging es die knapp 90 Minuten nach Leipzig, von wo aus es dann zunächst über Berlin ging. Während der Fahrt in die Hauptstadt siegte dann auch die Müdigkeit. Irgendwann wurde ich aus meinem Schlaf geholt, doch der Verursacher entschuldigte sich daraufhin mehrfach, um dann nur noch ein vorsichtiges „Tut mir wirklich Leid, aber dürfte ich bitte mal ganz kurz deine Fahrkarte sehen?“ herauszubringen.

FC Hansa Rostock„... endlich wieder Wochenend´ und Pilgerort das Stadion...“ Bei der nächtlichen Fahrt vom Heimatort zum Treffpunkt ertönten diese Zeilen eines Liedes. Der Weg nach Rostock war diesmal ein völlig anderer als sonst. Mit dem Auto ging es die knapp 90 Minuten nach Leipzig, von wo aus es dann zunächst über Berlin ging. Während der Fahrt in die Hauptstadt siegte dann auch die Müdigkeit. Irgendwann wurde ich aus meinem Schlaf geholt, doch der Verursacher entschuldigte sich daraufhin mehrfach, um dann nur noch ein vorsichtiges „Tut mir wirklich Leid, aber dürfte ich bitte mal ganz kurz deine Fahrkarte sehen?“ herauszubringen.

Berlin HbfIn Berlin hatte scheinbar auch die Müdigkeit gesiegt, denn von sämtlichen Leuten, die am Treffpunkt erscheinen sollten, kam per Nachricht irgendein Text mit „verschlafen“ an. Ich hatte jedoch aus den vielen vorhergehenden Spielen gelernt und so kam zum ersten Mal dieses magische Spielzeug mit dem wunderschönen Namen „Ball“ zum Einsatz, das extra für solche Momente diesmal mit auf Reisen ging. Als dann auch der Rest angekommen war, wurde der Haupteingang des Berliner Hauptbahnhofs noch kurz zum Tor umfunktioniert, wobei der Torwart allerdings seinen Kasten sauber hielt. Schade eigentlich.


Nun folgte wieder eine längere Fahrtzeit, die aber Dank der kompletten Reisegruppe wie im Flug vorbeiging. Eine ältere Frau staunte nicht schlecht, als auf einmal nicht nur einer und auch nicht nur zwei Leute aus der Toiletten-Kabine herauskamen. Ihre Augen wurden immer größer und unsere Freude über ihren Blick ebenfalls. Apropos Reisegruppe: Diese erhielt Dank der Vorliebe zweier Leute für ein gewisses Getränk noch den wunderbaren Namen „Blau Weiß Rotkäppchen“. Prost!
In Rostock angekommen ging es dann auch nach dem einen oder anderen Bier und der Feststellung, dass „Der Kleine da…“ in Wirklichkeit ein Mädel ist, endlich ins Stadion.

RostockDort kamen schon mit Bekanntgabe der Aufstellung wieder die ersten Fragezeichen und Seufzer auf. Die Mannschaften kamen auf den Platz und das „Hansa Forever“ ertönte auf den Rängen. Schon in diesem Moment weiß man, wofür man die lange Fahrt jedes Mal auf sich nimmt. Es ist immer wieder eines der Highlights, wenn alle im Stadion, egal auf welcher Tribüne sie stehen, den Schal hochheben und mitsingen.
Die Mannschaft fing dann auch gar nicht mal so schlecht an. Allen voran Manni Starke, der in Zusammenarbeit mit dem Schiedsrichter gleich in der fünften Minute den Grundstein für den späteren Ausgang des Spiels legte. Er war es auch, der immer wieder für Gefahr sorgte und sich dann in der zweiten Halbzeit auch endlich selbst für seine guten Leistungen belohnte. Es folgte wieder einmal das große Zittern und bei jedem Freistoß, den wir gegen uns gepfiffen bekamen, musste ich entweder meine Schuhe zumachen oder mir die Nase putzen, um irgendeinen Grund zu haben, nicht hinsehen zu müssen. Die Jungs in den weiß-blauen Trikots waren dann aber so gnädig, noch ein, für die Nerven aller Fans, enorm wichtiges Tor nachzulegen und somit den Sack zuzumachen.

RostockNach dem Abpfiff, als sich die Mannschaft vor der Südtribüne kurz feiern ließ, bemerkte man dann auch, dass wir in dieser Saison viel zu selten gewonnen haben. Am synchronen Hochheben der Arme müssen wir wohl noch ein bisschen üben. Am besten gleich nächste Woche in Saarbrücken.
Aber halt! Dieser Satz wäre eigentlich ein schöner Schlusssatz, doch das soll es noch nicht gewesen sein. Oft habe ich an dieser Stelle über unfähige Spieler und Schiedsrichter geschimpft. Über den Schiri konnten wir uns wohl nicht beschweren, denn er pfiff zwei letztendlich wohl auch spielentscheidende Szenen zu unseren Gunsten. Auf der anderen Seite ist da aber neben Manni Starke, der es in meinen Augen absolut verdient hat, von Anfang an zu spielen, auch noch ein anderer Spieler, der seine Aufstellung gerechtfertigt hat. Einer der oben genannten Seufzer kam auf, als sich herausstelle, dass Ben Zolinski auf der linken Abwehr-Seite zum Einsatz kommen sollte. Für seinen ersten Einsatz von Beginn an, zeigte er aber eine solide Leistung. Über seine Seite ging für die Schwarz-Gelben nicht viel und wenn er selbst den Ball hatte, landeten seine Pässe auch sehr oft beim eigenen Mitspieler. Das nur mal so nebenbei, damit hier nicht der Verdacht aufkommt, dass ich am Spiel immer nur das Negative sehe.


RostockDer Support war im Großen und Ganzen in Ordnung, aber da geht auf alle Fälle noch was nach vorne. Wenn man bedenkt, dass ein gewisses Lied in Aachen noch stundenlang gefeiert worden wäre, wenn nicht alle irgendwann nach Hause gewollt hätten und genau dieses Lied gestern nach zwei Durchgängen schon kaum noch zu hören war, dann ist das irgendwie traurig. Erwähnenswert ist wohl an dieser Stelle sonst nur, dass der Wechselgesang dieses Mal auch mit der West durchgezogen wurde. Die Fans zeigen also Geschlossenheit. Mal schauen, ob die Leute auf dem Platz das auch mal über mehrere Spiele zeigen können.
Mit einem völlig ungewohnten Gefühl, nämlich einem richtig guten, wurde dann auch irgendwann die Heimreise angetreten. Nicht, ohne vorher noch eine Runde Fußball am Rostocker Bahnhof zu zocken. Und auch nicht, ohne dabei festzustellen, dass einige Polizisten eindeutig an ihrer Schusstechnik arbeiten müssen.


Die Rückfahrt an sich war dann aber eher entspannt. Nur in Schwerin waren sich ein paar Polizisten uneinig, ob sie den selbst gemalten Raucherbereich jetzt lustig finden sollten oder nicht. Nachdem sich dann aber wie allzu oft die humorlosen gegenüber den Beamten mit Witz durchsetzten, war dann auch dieser Spaß schnell vorbei. In Berlin war dann auch Zeit, sich von der Reisegruppe Blau-Weiß-Rotkäppchen zu verabschieden und nach weiteren drei Stunden im Zug und anderthalb Stunden im Auto war ich selbst dann gegen halb zwei auch endlich Zuhause und fiel völlig knülle in die Koje.
Wieder einmal 24 Stunden für ein Heimspiel unterwegs gewesen und doch war es etwas anderes, als bei all den anderen Heimspielen der Rückrunde. Das Schöne an so einer miesen Saison ist einfach, dass man sich über die wenigen Siege umso mehr freut.

RostockTrotzdem kommt jetzt so langsam diese Stimme auf, die sich wünscht, dass bald Sommerpause ist. Dadurch, dass es im fahrttechnischen Sinn keine wirklichen Heimspiele gibt, ist man mittlerweile irgendwie erschöpft und wünscht sich tatsächlich mal ein Wochenende, an dem man mal zwei Tage in Folge einfach nur ausschlafen kann. Trotz der immer wieder aufkommenden Müdigkeit und trotz der vielen Kilometer, die die restlichen Spiele mit sich bringen, wird jetzt bis zum Rest der Saison noch durchgezogen. Das gilt übrigens für Alle! Ihr müsst nicht ständig überall „AFDFCH“ schreiben und posten. Es reicht völlig aus, wenn Ihr das lebt! In diesem Sinne
Alle nach Saarbrücken!

Archiv-Fotos: Ricardo Lichtenfeld, Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: FC Hansa Rostock

 

 

 

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