Liebe Cariocas: Rettet die Copacabana!
- Thommy O.
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ich moechte Euch nicht ueberall wiedersprechen! Keiner wird wiedersprechen, dass Lateinamerika der Vorgarten von den USA ist, Morionetten in Afrika an die Regierung gesetzt werden, in Interesse anderer, z.B. Europas. Auch weiss ich, dass einige Laender, obwohl es gegen Ihre Verfassung ist, foltern. Aber es ist gegen die Verfassung, prinzipiel.
Auch weiss ich, dass Europa, auch Deutschland, von der Ausbeutung der armen profitiert. Sprich unser Wohlstand, der Fakt, dass wir hier so schoen ueber die Sorgen der Welt diskutieren koennen, teilweise aus ungerechten Zoellen, Gewinnmaximierung etc. basiert.
Aber eine Frage: Was tue mir aktiv dagegen? Was, ausser reden?
Ich habe nur das Gefuehl, dass bei gewissen Punkten sehr einseitig diskutiert wird.
Um auf Hannibal zurueck zu kommen, ich glaube, ich hatte es schon mal geschrieben:
Unter eine Diktatur ist die Korruption um einiges hoeher, nur es kratzt keinen. Die ganzen unfaehigen Leute sind von befreundeten Militaer eingesetzt worden! Damals zaehlte nicht Qualifikation sondern Freundschaft. Klar, das gibt es immer noch, aber eben nicht mehr so stark!
Und unter der Militaerdiktatur gab es logischerweise auch Gewalt. Nur nicht gegen Touristen, super, schoene heile Welt!
Und, ich moechte auch nichts an der Gewalt und der Armut verharmlosen. Ich hatte bisher Glueck, dass meiner Freundin und mir nichts passiert ist, toe, toe, toe!
Aber es ist halt auch nicht so gefaehrlich, dass man bewacht werden muss, oder sich bewaffnen sollte! Es sind so viele Touris hier in Rio. Wenn es wirklich so gefaehrlich waere?
Ich sehe ein, es ist ein heisses Thema, das einfach bei einem Bier disktuiert werden sollte!
Gruss
Thomas
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- Marco
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Werteverfall – ein Grund für zunehmende Gewalt in Lateinamerika – In Brasilien gibt der Staat der Sicherheit keine Priorität"
So hieß es am 10. Mai in der katholischen Zeitung Tagespost:
[url:190m3fqj]www.die-tagespost.de/Archiv/titel_anzeige.asp?ID=31780[/url]
Es grüßt Marco
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- Thommy O.
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Bei der Bekaempftung der Probleme macht Lula zumindestens Schritte in die richtige Richtung: Bildung veruschen zu foerdern und die Gehaltsschere zu verkleinern...
Gruss
Thomas
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- Hannibal Fletcher
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Marco schrieb: "Blutiger Alltag an der Copacabana
Werteverfall – ein Grund für zunehmende Gewalt in Lateinamerika – In Brasilien gibt der Staat der Sicherheit keine Priorität"
So hieß es am 10. Mai in der katholischen Zeitung Tagespost:
[url:w8te2tvj]www.die-tagespost.de/Archiv/titel_anzeige.asp?ID=31780[/url]
Es grüßt Marco
Seht Ihr, da haben wir wieder den Salat.
Ich möchte noch einmal betonen, dass es unter einer straff geführten Militärregierung nicht so ausarten würde.
Gut gefallen würde mir das Grundsystem a la Kuba.
Die Gleichheit in der Grundversorgung würde so manches Problem lösen.
Thommy, du sagtest es ja, die Gehalts- und Armutsschere ist einfach zu weit geöffnet. Das kann nicht sein, dass manche Millionen verdienen im Jahr, und andere am Hungertuch in der Favela nagen.
Das ist scheiße und die Saat für solche kriminellen Auswüchse.
Lateinamerika braucht ordentliche, straffe Regierungen. Wenn es sein muss auch mit eiserner Hand und hartem Besen!!
H.F.
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- Thommy O.
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ich frage mich, ob Du das ernst meinst, oder ob Du provozieren moechtest?
- Ist denn die Einkommensschere unter der Militaerdiktatur geringer geworden?
- Willst Du so etwas wie in Venezuela. Wer nicht sagt was gesagt werden soll...
- Gab es denn keine Korruption unter der Militaerdiktatur?
- Wurden die Leute da auch nicht ueberfallen und ermordet?
- Und vor der Militaerdiktatur, in den 60er war es super sicher in Rio. Woher kommt die Gewalt?
Und, die Regierung ist straffer geworden, vor allen Dingen gegen die Grossen Korrupten, fast ausschliesslich Politiker. Da ist ein Problem.
Gruss
Thomas
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- Michael1978
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Klar, letztlich ist das krasse Sozialgefälle für die schlimmen Zustände mit verantwortlich. Aber das zweite Problem sind die Politiker, die sich viel zu weit vom Volk entfernt haben und die Probleme eigentlich nie am eigenen Leib erfahren haben. Welcher Politiker wohnt schon in einer Favela und hat schon einen seiner Liebsten verloren, der in den Kugelhagel zwischen Polizei und Drogenbossen geraten ist? Müssen die Politiker jeden Tag aufs Neue ums Überleben kämpfen? Nein!
Zudem muss auf breiter Front in Bildung investiert werden und sie muss sich "lohnen". Noch schaut es wohl so aus, dass viele Jugendliche überhaupt keinen Anreiz erhalten, in die Schule zu gehen. Warum auch, wenn das Geldverdienen mit Drogen viel lukrativer ist?
Also bringe ich es nochmal auf den Punkt:
- Gegen Drogen und Gewalt vorgehen - JA!
- Das Volk unterdrücken und knechten - NEIN!
Genuss ist die schönste Form der Daseinsbewältigung!
Dekadenz hingegen die schlimmste Form des Realitätsverlustes!
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- Simao
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Thommy O. schrieb: Hi HF,
- Willst Du so etwas wie in Venezuela. Wer nicht sagt was gesagt werden soll...
Moin Jungs,
melde mich nach mehreren Wochen auch mal wieder zu Wort...
@ Thommy: Ich verstehe den Satz über Venezuela nicht ganz!
Dort herrscht keine Militärdiktatur, Chavez wurde zum wiederholten Male mit überwältigender Mehrheit demokratisch zum Präsidenten gewählt, es gibt dort Meinungsfreiheit und Chavez hat mit Sicherheit mehr bewegt als Lula in Brasilien!
Spielst du mit dem Satz etwa darauf an, dass die Regierung die Sendelizenz mit dem Privatsender RCTV nicht verlängert hat!
Erstens wurde dieser Sender, nicht wie in den westlichen Medien dargestellt, verboten, sondern es wurde wie gesagt lediglich die Sendelizenz auf UKW nicht verlängert.
Zweitens war dieser Sender maßgeblich am Putschversuch gegen die Chavez-Regierung beteiligt, indem in deren Programm öffentlich zum Kampf und zur Unterstützung des Putsches aufgerufen wurde! Allein diese Tatsache würde auch ein Verbot des Senders legitimieren.... Ich erinnere daran, dass die Chavez-Regierung demokratisch gewählt wurde!!! Was wäre bitte schön hier in Deutschland los, wenn z.B. RTL öffentlich zum Putsch und zum bewaffneten Kampf gegen die Regierung aufrufen würde??? Richtig, der Sender wäre innerhalb kürzester Zeit verboten und die Verantwortlichen würden bestraft werden....
Wenn ich diese Unwahrheiten und diese flache Propaganda a la Spiegel lese, kriege ich das kalte Kotzen! Es wird über eingeschränkte Meinungsfreiheit und über Staatspräsenz bei den Demos gegen die Einstellung des Privatsenders RCTV geschimpft, während 5 Seiten vorher der massive Einsatz der Polizei bei den Anti-G8 Demos und das Versammlungsverbot in Heiligendamm rund um den Tagungsort, gelobt und als notwendig empfunden wird... Lächerlich!!! Wer auf diesen Scheiss reinfällt, dem ist nicht mehr zu helfen!!!
@ Hannibal: Ich stimme deinem Post im Grunde genommen zu! Man muss die sozialen Misstände und Ungleichheiten bekämpfen um der Kriminalität den Nährboden zu nehmen... Kuba hat es vorgemacht und dabei große Erfolge erzielt!
Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, was du andauernd mit deiner Militärdiktatur hast? Militärpräsenz schürt Angst im Volk, beeinflusst negativ das öffentliche Leben, nährt die Gefahr von gewaltsamen Auseinandersetzungen und Übergriffen und ändert allein nichts an den sozialen Verhältnissen...
Klar, wenn man die sozialen Verhältnisse wirklich ändern will, kommt es auch zu Widerständen (da wären wir wieder bei Venezuela und dem Putschversuch gegen eine demokratisch gewählte Regierung) und dann muss man meiner Meinung nach auch konsequent sein und im Sinne des Volkes wenn nötig auch hart durchgreifen....
Muchos Saludos
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