Keine Frage das derzeitige Georg Melches Stadion ist zwar Kult, aber leider ein "Bruchbude". Ende der vergangenen Saison gab es Licht am Horizont: Der in der vierten Liga (Regionalliga) spielende Klub Rot Weiss Essen (RWE) sollte mit Unterstützung der Stadt ein neues Stadion erhalten. Kostenpunkt 30 Millionen Euro. Die Essener Fans, die zu jedem Heimspiel für Regionalliga-Verhältnisse zahlreich, an die Hafenstraße pilgern, hatten schon eine große Fußballzeit vor den Augen, wie in der 1950er Jahren mit Helmut Rahn. Aber wie so oft in den letzten Jahren wird es anders kommen als geplant.
Rot Weiss Essen: Stadion-Farce beim Kultklub
Keine Frage das derzeitige Georg Melches Stadion ist zwar Kult, aber leider ein "Bruchbude". Ende der vergangenen Saison gab es Licht am Horizont: Der in der vierten Liga (Regionalliga) spielende Klub Rot Weiss Essen (RWE) sollte mit Unterstützung der Stadt ein neues Stadion erhalten. Kostenpunkt 30 Millionen Euro. Die Essener Fans, die zu jedem Heimspiel für Regionalliga-Verhältnisse zahlreich, an die Hafenstraße pilgern, hatten schon eine große Fußballzeit vor den Augen, wie in der 1950er Jahren mit Helmut Rahn. Aber wie so oft in den letzten Jahren wird es anders kommen als geplant.
Schön waren die alten Zeiten ohne Begriffe wie Insolvenz oder Lizenzentzug: 1953 gewann Rot-Weiss Essen gegen Alemannia Aachen den DFB-Pokal. Zwei Jahre später, am 26. Juni 1955, wurde RWE zum ersten und einzigen Mal Deutscher Meister durch einen 4:3-Sieg über den 1. FC Kaiserslautern. 1994 erreichten die Essener das DFB-Pokalfinale und 1996 stiegen sie in die zweite Liga auf und auch direkt wieder ab. Es ging auf und ab, wobei "ab" der momentane Zustand ist.
In der aktuellen Saison dümpelt RWE auf einen 12. Platz und der Aufstieg in die dritte Liga rückt immer weiter in die Ferne, genauso wie der Stadionneubau. Vor der Kommunalwahl in NRW war die CDU-regierte Stadt Essen der beste Freund und Sponsor des Vereins. Sie hielt sich sogar einen ("Was erlauben) Thomas Strunz, der mit einem Fünf-Jahresplan als sportlicher Leiter die Essener wieder in die zweite Liga führen wollte. Er scheiterte und musste vergangene Woche gehen. Nun kam die Kommunalwahl und die Ablösung der Stadtregierung. Dazu gab es einen blauen Brief von der Bezirksregierung, denn die Stadt Essen hat bereits einen Schuldenberg von drei Milliarden Euro aufgetürmt. In Zeiten knapper Kassen ist ein Stadionneubau den Bürger nicht mehr zu verkaufen. Denn wenn die ersten Schulen, Kindergärten oder Bäder schließen, weil RWE´s Heimstätte finanziert werden, ist der Mob schnell auf der Straße. Und nächstes Jahr ist noch das Kulturhauptstadtjahr, aber ohne RWE.
Peinlich, peinlich ist diese politische Posse, denn mit dem Bau wurde schon angefangen: Die halbe Nord-Tribüne ist bereits abgerissen und würde das Stadion mit dem Baustopp zu einer Ruine machen. Bleibt zu hoffen das der Kult- und Tradionsklub nicht selbst bald im Ruin verschwindet. Wir vom turus|Magazin bleiben am Ball.
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