UFWC: Bleibt Holland Weltmeister oder holt Kamerun den Titel?

Beim letzten Spiel der Gruppe F bei der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika zwischen den Niederlanden und Kamerun geht es um nichts. Oranje ist längst für das Achtelfinale qualifiziert und Kamerun ausgeschieden. Aber dass es um gar nichts geht, ist nicht ganz richtig, denn der Sieger der Begegnung darf den Titel des "Unofficial Football World Champion" tragen.

Beim letzten Spiel der Gruppe F bei der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika zwischen den Niederlanden und Kamerun geht es um nichts. Oranje ist längst für das Achtelfinale qualifiziert und Kamerun ausgeschieden. Aber dass es um gar nichts geht, ist nicht ganz richtig, denn der Sieger der Begegnung darf den Titel des "Unofficial Football World Champion" tragen.

Die Regeln der "Unofficial Football World Championships", folgen, wie beim Boxsport, dem des direkten K.o.: der Herausforderer wird Weltmeister, wenn er den Titelverteidiger schlägt. Als Spiele zählen die von der FIFA akkreditierten Länderspiele. Seit dem 19. November 2008 tragen die Niederlande den UFWC-Titel, nachdem sie in einem Freundschaftsspiel Schweden, den vorherigen Weltmeister, mit 3:1 besiegten. Seitdem konnten die Niederlande ihren Titel in 17 Spielen verteidigen, zuletzt mit einem 1:0 gegen Japan im WM-Gruppenspiel.

Die Idee hat ihren Ursprung in Schottland, wo Fans der Tartan-Army nach einem Sieg (15. April 1967) ihres Teams über den Rivalen und damaligen Weltmeister England Schottland zum inoffiziellen Weltmeister kürten. Die Idee war geboren und so wurde rückwirkend vom ersten Länderspiel der Fußballgeschichte (Schottland gegen England am 30. November 1872) bis zum heutigen Tag, der UFWC-Titel vergeben. Eine Meisterschaft mit interessanten Titelträgern.

In der Hall of fame bei der Anzahl der Titelverteidigungen steht an erster Stelle Schottland (103), gefolgt von England (88) und Argentinien (61). Die Niederlande liegen auf den vierten Rang mit 61 Verteidigungen und Deutschland auf den siebten mit 36. Sollten die Niederlande heute verlieren, bleibt der Titel auf dem afrikanischen Kontinent. Erstmals wechselte 1950 der Titel bei einer Fußball-WM, als die USA überraschend gegen England gewinnen konnte. Drei Tage später verloren die USA ihn dann im letzten Vorrundenspiel an Chile. Erstmals in einem WM-Finale wechselte der Titel 1958 von Schweden auf Brasilien, nachdem Schweden den Titel von Deutschland im Halbfinale gewonnen hatte. Deutschland wiederum hatte ihn im ersten Gruppenspiel von Argentinien gewonnen. Am häufigsten wechselte der Titel bei der WM 1986. Dort verlor ihn Deutschland zunächst an Dänemark. Über Spanien und Belgien wanderte der Titel dann zu Argentinien, die ihn dann im Finale gegen Deutschland verteidigen konnten.