Adeus Südamerika - Europa reißt das Ruder mächtig herum
Wer hatte das gedacht? Man sprach von einer lateinamerikanischen Dominanz bei der WM 2010 in Südafrika. Frankreich und Italien blamierten sich in der Gruppenphase bis auf die Knochen. England rumpelte ins Achtelfinale. Portugal glänzte keinesfalls und auch die Holländer kamen erst nach und nach auch spielerisch in Fahrt. Allein Deutschland zeigte als europäischer Teilnehmer bereits von Anfang eine gute Leistung. Von der Erfolgswelle getragen wurden die südamerikanischen Nationalmannschaften. Zwar war nicht alles hübsch anzusehen, doch die Art des Fußballs war erfolgreich und durchaus viel versprechend.
Man munkelte bereits von einem südamerikanisch dominierten Halbfinale, doch daraus wurde weiß Gott nichts. Adeus o Brasil, adios Argentina y Paraguay! Die brasilianische Seleção stolperte quasi über sich selbst, in dem sie eine 1:0-Führung fahrlässig durch Abwehrfehler gegen kampfstarke Holländer verspielte, Maradonas argentinische Auswahl wurde von der deutschen Nationalmannschaft regelrecht überrollt, und Paraguay fehlte gegen die recht schwachen Spanier das nötige Quentchen Glück. Allein Uruguay kam gegen Ghana nach einer sehr abwechslungsreichen Partie weiter.
Jubel in Europa - Tristesse und Ratlosigkeit in Südamerika. Aus der dortige Traum von einem Finale Argentinien gegen Brasilien. In Europa wünscht man sich nun ein knackiges WM-Finale zwischen Deutschland und Niederlande. Im entscheidenden Augenblick sorgten drei große europäische Platzhirsche dafür, dass aus der Latino-WM doch noch eine europäisch geprägte WM wird.