EL-Viertelfinale: Mischt das portugiesische Trio Europa auf?

MB Updated

Veja, veja! Schau an, schau an. Gleich drei portugiesische Klubs stehen im Viertelfinale der Europa League, das am 07. und 14. April ausgetragen wird. Mit Benfica Lissabon, Sporting Braga und dem FC Porto ist Portugal wirklich gut vertreten. Auch insgesamt betrachtet ergibt sich ein interessanter Anblick. Keine deutschen, italienischen, englischen und französischen Teams sind noch dabei. Der spanischer Klub FC Villarreal hält allein die Fahne der ganz großen Fußballnationen hoch.

Veja, veja! Schau an, schau an. Gleich drei portugiesische Klubs stehen im Viertelfinale der Europa League, das am 07. und 14. April ausgetragen wird. Mit Benfica Lissabon, Sporting Braga und dem FC Porto ist Portugal wirklich gut vertreten. Auch insgesamt betrachtet ergibt sich ein interessanter Anblick. Keine deutschen, italienischen, englischen und französischen Teams sind noch dabei. Der spanischer Klub FC Villarreal hält allein die Fahne der ganz großen Fußballnationen hoch. 

Neben den vier iberischen Teams wird das Viertelfinale von den Niederländern und den Osteuropäern komplettiert. Mit dem PSV Eindhoven und dem aktuellen Meister FC Twente Enschede sind noch zwei holländische Vereine im Rennen. Dynamo Kiew und Spartak Moskau setzen die osteuropäische Tradition der vergangenen Jahre fort. Mit ZSKA Moskau, Zenit St. Petersburg und Schachtjor Donezk wurden gleich dreimal während der vergangenen sechs Jahre russische / ukrainische Klubs UEFA-Cup-Sieger.

Eine Serie wird auf jeden Fall fortgesetzt. Seit 2002 gab es im UEFA-Cup, bzw. in der Europa League nur Sieger von der Iberischen Halbinsel, aus Osteuropa und aus den Niederlanden. Allerdings ist der FC Porto der einzige Vertreter im aktuellen Viertelfinale, der bereits zum Titelträgerkreis der letzten zehn Jahre gehört. Mit Mourinho als Trainer konnte Porto am Ende der Saison 2002/03 den UEFA-Cup gewinnen, Finalgegner war damals Celtic Glasgow.

Von den anderen Viertelfinalisten konnte nur der PSV Eindhoven bisher den UEFA-Cup holen. Man schrieb den 26. April 1978, als der PSV im Stade Armand Cesari vor 15.000 Zuschauern gegen den SC Bastia 0:0 spielte. Am 9. Mai folgte vor 30.000 Zuschauern im Philips-Stadion ein glattes 3:0.
Knapp geschlagen geben musste sich im Mai 1983 Benfica Lissabon. In den beiden Finalspielen des UEFA-Cups hatte der RSC Anderlecht mit 1:0 und 1:1 letztendlich knapp die Nase vorn. Der ganz große Coup gelang 1961 und 1962, als Benfica jeweils den  Europapokal der Landesmeister gewinnen konnte. Verdammt dicht dran war man zuletzt am 23. Mai 1990. Denkbar knapp mussten sich die Portugiesen der damaligen Übermannschaft des AC Milan geschlagen geben. Frank Rijkaard erzielte in der 68. Minute damals den Treffer des Tages. Nur so am Rande: Damaliger Benfica-Trainer war Sven-Göran Eriksson.
Kaum Erfolge aufweisen kann der dritte portugiesische Vertreter des EL-Viertelfinales. Lang ist´s her, als Sporting Braga die Taça de Portugal (portugiesischer Pokal) holen konnte. Genau gesagt, es war der 02. Mai 1966, als Braga mit 1:0 gegen Vitória Setúbal im Estádio Nacional die Oberhand behielt. Auf sich aufmerksam machen konnte Sporting Braga dann im Jahre 2008, als der UEFA Intertoto Cup geholt wurde. Im UEFA-Pokal 2008/09 erreichte Braga das Achtelfinale. In der Gruppe E genügten damals das 3:0 gegen den FC Portsmouth und das 2:1 beim SC Heerenveen, um in das Sechzehntelfinale einzuziehen. Das 3:0 und das 1:1 gegen Standard Lüttich reichten locker, um schließlich im Achtelfinale europäische Höhenluft zu schnuppern. Gegen Paris St. Germain war jedoch Schluss (0:0 und 0:1). Das diesjährige Erreichen des Viertelfinales ist somit der größte Erfolg der Vereinsgeschichte auf europäischer Bühne.

Apropos Saison 2008/09. In einem rein ukrainischen Halbfinale unterlag damals Dynamo Kiew dem Rivalen Schachtar Donezk mit 1:1 und 1:2. Für den UEFA-Cup / die Europa League hatte es bisher noch nie gereicht, dafür jedoch für den Europapokal der Pokalsieger, der 1975 und 1986 gewonnen wurde. 1975 gegen Ferencváros Budapest, 1986 gegen Atlético Madrid.
Auf europäischer Bühne noch nichts zu holen gab es für den russischen Vertreter Spartak Moskau, der national immerhin 21 Meistertitel einzufahren wusste.
Noch keine nennenswerten Titel hat bisher der FC Villarreal eingefahren, doch konnten in Europa bereits erste Achtungszeichen gesetzt werden. 2003/04 schaffte es Villarreal bis ins Halbfinale des UEFA-Cups, musste sich dort allerdings ausgerechnet dem Lokalrivalen FC Valencia geschlagen geben. Ein einziges Törchen genügte Valencia, um ins Finale einzuziehen. Zwei Jahre später zog Villarreal wieder in ein Halbfinale ein, dieses Mal sogar in das der Champions League. Wieder bedeutete ein einziges Gegentor das Ausscheiden. Dieses Mal war der FC Arsenal der Gegner.

Bleibt noch der FC Twente Enschede, auf den ein kurzer Blick geworfen wird. Die Liste der geholten Titel ist noch kurz. Als Sportclub Enschede wurde 1926 die niederländische Meisterschaft gewonnen, 2010 folgte nun der erste Meistertitel zu niederländischen Profizeiten. 1977 und 2001 wurde zudem der KNVB Beker geholt, 2010 kam der niederländische Supercup hinzu. Auf europäischer Bühne wurden noch keine großen Erfolgsgeschichten geschrieben.
Kurzum: Es ist viel frisches Fußballblut dabei im diesjährigen Viertelfinale der Europa League. Man darf gespannt sein, welcher Block dominieren wird: Der iberische, der osteuropäische oder der niederländische. Bemerkenswert: Alle vier Teams von der Iberischen Halbinsel müssen zuerst zu Hause antreten...

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