Germania Schöneiche kam beim Brandenburger SC Süd 05 nicht über ein 0:0 hinaus, die TSG Neustrelitz spielte beim Aufsteiger 1. FC Neubrandenburg nur 2:2, der Malchower SV verlor 0:1 in Fürstenwalde und der Torgelower SV Greif unterlag beim 1. FC Union II mit 1:2. Das war DIE Chance für den BFC Dynamo in der Oberliga NOFV-Nord ordentlich Boden gut zu machen. Tat er jedoch nicht. Beim Tabellennachbarn BFC Viktoria 1889 ging die Sache mächtig in die Hose. Der Grund: Schlechtes Offensivspiel und eine überaus strittige Schiedsrichterentscheidung!
BFC Viktoria 1889 – BFC Dynamo: Kuchenschlacht und ein strittiger Handelfmeter
Germania Schöneiche kam beim Brandenburger SC Süd 05 nicht über ein 0:0 hinaus, die TSG Neustrelitz spielte beim Aufsteiger 1. FC Neubrandenburg nur 2:2, der Malchower SV verlor 0:1 in Fürstenwalde und der Torgelower SV Greif unterlag beim 1. FC Union II mit 1:2. Das war DIE Chance für den BFC Dynamo in der Oberliga NOFV-Nord ordentlich Boden gut zu machen. Tat er jedoch nicht. Beim Tabellennachbarn BFC Viktoria 1889 ging die Sache mächtig in die Hose. Der Grund: Schlechtes Offensivspiel und eine überaus strittige Schiedsrichterentscheidung!
708 Zuschauer, unter ihnen 555 zahlende, fanden sich bei bestem Herbstwetter im Friedrich-Ebert-Stadion in Berlin-Tempelhof ein, um das Duell zwischen dem Altmeister (1894, 1908, 1911) gegen den einstigen DDR-Serienmeister (1979 bis 1988) zu sehen. Für Oberligaverhältnisse war das eine durchaus ansprechende Kulisse. Ansprechend war auch die Gastronomie des BFC Viktoria 1889. Man (frau) hatte sich ordentlich ins Zeug gelegt. So wurden an einem Stand zahlreiche selbst gebackene Kuchen angeboten – und das zu überaus moderaten Preisen. Moderat auch der Eintrittspreis, gerade einmal fünf Euro mussten Vollzahler auf den Tisch legen. Da hat der BFC-Anhang auswärts schon ganz andere Dinge erleben dürfen.
Bei entspannter Atmosphäre wurde getrunken, gegessen und geplaudert. Aus Sicht der Weinroten hätte es ein überaus angenehmer Ausflug werden können, wenn da nicht wieder einmal eine Niederlage zu beklagen gewesen wäre. Bereits zum sechsten Mal ging der BFC Dynamo in der laufenden Saison als Verlierer vom Rasen. Dem gegenüber stehen gerade einmal vier Siege. Darunter Siege gegen Lichterfelde und den Brandenburger SC Süd 05, die beide eine extrem schlechte Saison spielen. Big points konnten in der laufenden Spielzeit noch nicht geholt werden, mal abgesehen vom Sieg im Geisterspiel gegen Optik Rathenow.
Kein Wunder, dass von Seiten zahlreicher BFC-Anhänger die Trainerfrage gestellt wird. Ist Igor Lazic wirklich der Richtige? Ist er nicht vielleicht doch als Trainer zu unerfahren? Genügen die Trainerstationen Arminia Bielefeld II und TuS Koblenz (als Co-Trainer), um in der Oberliga im Aufstiegsrennen bestehen zu können? Massive Kritik gab es beim gestrigen Spiel in Sachen Aufstellung. Weshalb spielte Stefan Malchow und nicht David Schimmelpfennig, fragten einige im Forum. Zwar ist „Malle“ als Motivator und gute Seele der Mannschaft überaus beliebt - doch als erste Wahl auf dem Platz?
Schaute man zudem genauer hin, war unschwer zu erkennen, dass es bei der Kommunikation zwischen Mannschaft und Trainer hakt. Bestes Beispiel beim gestrigen Auswärtsspiel: Die Einwechslung von Tobias Kurbjuweit in der 59. Minute.
Dass es beim BFC Viktoria 1889 schwer werden würde, war bereits im Vorfeld klar. Der Aufsteiger mit der beeindruckenden Tradition hat große Pläne und möchte im oberen Tabellendrittel mitmischen. Viktoria hat einen starken Kader und zudem mit Thomas Herbst einen überaus guten Trainer. Vor gar nicht langer Zeit hatte er Tennis Borussia Berlin sportlich auf die Spur gebracht. Im Mommsenstadion sprach man von einem „goldenen Herbst“. Im BFC Forum meinte jemand, dass der Thomas Herbst genau der richtige Trainer für die Hohenschönhausener wäre. Leider Gottes sei er jedoch nicht bezahlbar.
Die ersten guten Chancen der gestrigen Partie hatte der BFC Viktoria, allerdings kam auch der BFC Dynamo recht bald ins Spiel. Angreifer Ibrahim Cissé ließ anfangs sein Können aufblitzen, später baute er dann stetig ab. Insgesamt gab es in der ersten Halbzeit nicht viele Torchancen. Wenn etwas beim BFC Dynamo passte, dann die Abwehr. Maciej Kwiatkowski leistete wieder gute Arbeit, ab und an versuchte er sogar den Ball nach vorn zu bringen. Das hatte auch seinen Grund, denn nach vorn geht derzeit verdammt wenig. Ein geradliniges Offensivspiel wird beim BFC Dynamo schmerzlich vermisst. Mal wieder ideenlos ging es ab der Mittellinie zu Werke, und auch bei einigen Ecken kamen den BFC-Anhängern die Tränen.
Gut möglich, dass es ein torloses Remis gegeben hätte, wenn nicht der Schiedsrichter in der 51. Spielminute auf den Punkt gezeigt hätte. Ein Aufschrei, fragende Blicke. Niemand wusste, weshalb. Es soll ein Handspiel von Lemcke gegeben haben. Außer dem Schiedsrichter schien es allerdings niemand gesehen zu haben. Logisch, dass all die Proteste nichts nutzten. Özgöz nahm die Einladung dankend an und verwandelte den Elfmeter zum 1:0 für Viktoria. Was folgte, waren wütende Angriffe der Gäste. In der 57. Minute dann fast der Ausgleich. Gutsche schoss einen klasse Freistoß, doch Keeper Stillenmunkes konnte zur Ecke klären. Auszeichnen durfte sich auch sein Gegenüber Nico Hildebrandt zwanzig Minuten vor Schluss. Mit einer guten Parade verhinderte er, dass Viktoria das Spiel frühzeitig entscheiden konnte.
In einer hektischen Schlussphase gab es zahlreiche Unterbrechungen. Verletzt aus dem Spiel musste in der 82. Minute der Viktoria-Torhüter, für ihn rein kam Ersatzmann Konstantin Filatow. Vier Minuten wurde nachgespielt. In der dritten Minute der Nachspielzeit dann wiederum ein Aufschrei. Dieses Mal soll es ein Handspiel eines Viktoria-Spielers gegeben haben. Schiedsrichter Stolz ließ allerdings weiterspielen, und Viktoria brachte den knappen Sieg in trockene Tücher. Der BFC Viktoria muss am Samstag, den 19. November bei Optik Rathenow antreten, einen Tag später empfängt der BFC Dynamo im heimischen Sportforum den Aufsteiger Union Fürstenwalde.
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