In der kommenden Saison heißt es: Willkommen beim 1. FC Frankfurt E.V. e.V. Ein Tippfehler? Ein doppeltes „E.V.“? Was der Irrsinn soll? Ganz einfach: Das erste „E.V.“ steht für „Eintracht“ und „Viktoria“. Der Frankfurter FC Viktoria 91, zu DDR-Zeiten als FC Vorwärts Frankfurt wohlbekannt, und der MSV Eintracht Frankfurt haben beschlossen, eine Fusion einzugehen, um die Kräfte bündeln und in Zukunft vielleicht etwas über die Brandenburgliga hinaus bewegen zu können. Weshalb bei dieser Fusion nicht gleich Nägel mit Köpfen gemacht und zum Vereinsnamen „Vorwärts“ zurückgekehrt wurde, versteht manch einer nicht.
Doppel-E.V.: Eintracht Frankfurt fusioniert mit Viktoria zum 1. FC Frankfurt!
In der kommenden Saison heißt es: Willkommen beim 1. FC Frankfurt E.V. e.V. Ein Tippfehler? Ein doppeltes „E.V.“? Was der Irrsinn soll? Ganz einfach: Das erste „E.V.“ steht für „Eintracht“ und „Viktoria“. Der Frankfurter FC Viktoria 91, zu DDR-Zeiten als FC Vorwärts Frankfurt wohlbekannt, und der MSV Eintracht Frankfurt haben beschlossen, eine Fusion einzugehen, um die Kräfte bündeln und in Zukunft vielleicht etwas über die Brandenburgliga hinaus bewegen zu können. Weshalb bei dieser Fusion nicht gleich Nägel mit Köpfen gemacht und zum Vereinsnamen „Vorwärts“ zurückgekehrt wurde, versteht manch einer nicht.
Am 24. Mai 2012 wurde auf den Mitgliederversammlungen der beiden Vereine aus Frankfurt / Oder die Sache mit großen Mehrheiten beschlossen: Ab dem 1. Juli 2012 gehen beide Vereine einen gemeinsamen Weg. Tausenden Fußballfans soll ein Angebot gemacht werden, denn erfolgreicher Fußball führt auch zu einer stärkeren Identifikation mit der eigenen Stadt. So ist es auf der Webseite des Frankfurter FC Viktoria 91 zu lesen.
Sei, wie es sei. Viel schlimmer kann es nicht mehr kommen. Seit Jahren dümpelt die Viktoria in den Fußballniederungen herum. Meist vor zweistelligen Zuschauerzahlen wird in der Brandenburgliga (sechste Spielklasse) gekickt. Derzeitiger Stand der Dinge ist Rang 11. In den bisherigen 27 Saisonspielen konnten sieben Siege eingefahren werden. Der Abstand zum Abstiegsplatz, welcher derzeit von Stahl Brandenburg belegt wird (ein trauriges Kapitel für sich), beträgt fünf Punkte. Da noch vier andere Mannschaften dazwischen liegen, dürfte wohl allerdings nichts mehr anbrennen. Gegen den Werderaner FC kamen zuletzt immerhin 100 Zuschauer.
Saisonhighlight war ganz gewiss die Landespokalpartie gegen den Drittligisten SV Babelsberg 03 im Herbst letzten Jahres. 850 Zuschauer hatten sich im altehrwürdigen, jedoch arg maroden Stadion der Freundschaft eingefunden. Neben reichlich Pyro und ein wenig Randale war ein Spiel zu sehen, das richtig spannend war und erst in der Verlängerung eine Entscheidung fand. Der Favorit aus der Filmstadt zog mit einem 4:2 in die nächste Runde ein. Ebenfalls sehenswert war zuvor der 4:1-Heimsieg gegen Stahl Brandenburg vor 165 Zuschauern.
Der MSV Eintracht Frankfurt ist in der Brandenburgischen Landesklasse Ost (achte Spielklasse) beheimatet und ging 2009 aus den beiden Vereinen MSV Hanse Frankfurt und SV Eintracht Frankfurt hervor. Hanse Frankfurt war wiederum eine im Jahre 1994 aus dem SV Eintracht Frankfurt herausgelöste Fußballabteilung.
Zu DDR-Zeiten nahm man als BSG Einheit Frankfurt am Spielbetrieb teil. Während allerdings der FC Vorwärts Frankfurt in der DDR-Oberliga eine recht passable Rolle spielte, kickte die BSG Eintracht meist in Kreisklassengefilden.
Apropos FC Vorwärts. Würde das Anknüpfen an die Tradition der 70er und 80er Jahre nicht etwas bewegen? Würden nicht auch ältere Zuschauer in Frankfurt / Oder wieder den Weg ins Stadion der Freundschaft bzw. auf den neu angelegten Nebenplatz finden, wenn „ihr FC Vorwärts“ wieder spielen würde? Wer von den Älteren schwärmt nicht noch von den Europapokalbegegnungen gegen den PSV Eindhoven, Juventus Turin und den SV Werder Bremen? Die Holländer und Italiener erlebten in Frankfurt ihr Oder-Wunder und wurden sensationell geschlagen. Bremen kam nur mit extrem viel Dusel weiter.
Back to the Roots. Zumindest zu denen in den 70er und 80er Jahren. Was der 1. FC Lokomotive Leipzig kann, könnten die Frankfurter auch. BSG Chemie Leipzig, BSG Wismut Gera, BSG Stahl Riesa – dort wurde es vorgemacht, wie es funktionieren könnte. Nicht, dass dort bereits hochklassiger Fußball gespielt wird. Jedoch bewegt sich dort etwas. Auch Frankfurt / Oder wäre es zu wünschen, dass dort nach 20 Jahren Tristesse mal wieder etwas beim Fußball passiert! Dass zuletzt daheim in rot-gelber Kleidung gespielt wurde, war bereits ein erster Schritt in die richtige Richtung!
> zur turus-Fotostrecke: Spiele gegen Babelsberg und Stahl Brandenburg