Berliner AK 07 vs. 1. FC Lok Leipzig: Wenig erfreuliches bei tristem Ambiente

MB Updated

Lok LeipzigGerade einmal 418 zahlende Zuschauer hatten sich bei trübem Herbstwetter im altehrwürdigen, mittlerweile aufgemöbelten Poststadion in Berlin-Moabit eingefunden. Rund die Hälfte unter ihnen drückte dem 1. FC Lokomotive Leipzig die Daumen. Für eine Regionalliga-Partie war das ganz gewiss keine angemessene Kulisse. Berechtigterweise darf man da fragen: Auf wen warten die Anhänger des Berliner AK 07 denn noch? Wann wird sich die Haupttribüne endlich einmal richtig füllen? 

BAK - LokAllerdings war das Wetter nicht gerade die Wucht. Der Nieselregen machte einem bewusst: Vorbei ist´s nun endgültig mit den sommerlichen Fußballspielen. Es kommt wieder die Zeit, in denen es windet, stürmt, regnet und später dann auch schneit. Unterklassenfußball im November? Aber klar doch, wir sind dabei! Und heute im Poststadion, den alten Knast im Hintergrund – da konnte man gleich Depressionen bekommen. Zumal die Polizei ebenfalls zahlenmäßig überdurchschnittlich vertreten war. In Uniform und in Zivil. 

Berliner AKDie Schlechtwetterlaune schien sich bereits vor Spielbeginn auf einige Ordner des Berliner AK übertragen zu haben. Denn diese wollten ein paar Fußballfreunden sogleich ein Hausverbot erteilen. Der Grund? Gute Frage! Auf den ersten Blick sahen sie aus wie Gästefans, allerdings waren es Berliner, die einfach nur so von der Haupttribüne aus das Spiel verfolgen wollten. Schwarze Klamotten im Ultrà-Stil? Auf der überdachten Sitzplatztribüne wollte man diese Jungs wohl nicht haben. Diskussionen und harsche Worte von Seiten einiger Ordner. Welch ein Theater bei einem Fußballspiel, das auf Heimseite gerade einmal rund 200 Zuschauer zieht.

LOKScheinbar war der Ruf des 1. FC Lokomotive Leipzig vorausgeeilt. Hatte man mit tausend gewaltbereiten Rowdys gerechnet? Mit Fußballbekloppten, die randalierend durch die Lande ziehen? Davon keine Spur. Friedlich verfolgten die angereisten Gästefans das Spiel, rund die Hälfte unter ihnen versuchte Stimmung zu verbreiten. „Mit einem knackigen L-O-K!“ und einem „Hurra, hurra, die Leipziger sind da!“ ging es in die Partie, in der die Blau-Gelben auf dem Rasen zu Beginn recht schwungvoll in die Partie starteten. Bereits nach drei Minuten konnten die Gäste eine Ecke herausholen. Der Support im Gästeblock kam weiter auf Touren. „Hier regiert der FCL!“, „Fußball, Leipzig. L-O-K!“ 

LOKNach einer Viertelstunde begann es zu nässen. Erst nieselig, dann kurzzeitig als richtiger Regen. Später hörte dieser jedoch wieder auf. Auf dem glitschigen Rasen kamen die Hausherren zunehmend besser ins Spiel. Nach einer halben Stunde fast das 1:0, doch der Ball ging links am Gehäuse vorbei. Wenig später war es Burak Altiparmak, der für den Berliner AK fast die Führung besorgen konnte, doch der Ball wurde zur Ecke geklärt. Im Anschluss leitete Patrick Grandner einen Lok-Konter ein, der BAK konnte allerdings den Ball abnehmen und vollzog seinerseits einen schnellen Gegenstoß. Beim Abschluss ging der Ball über die Latte. Der BAK nun mit Druck. Kevin Kruschke hatte in der 39. Minute das 1:0 auf dem Fuß, doch statt der Führung gab es nur eine weitere Ecke. Nachdem ein weiterer BAK-Schuss ans linke Außennetz ging, wurde mit einem Spielstand von 0:0 zum Pausentee geläutet.

Lok-Trainer Marco Rose hatte es in der Kabine scheinbar auch kräftig läuten lassen, denn zu Beginn des zweiten Spielabschnitts legte die Loksche kräftig los. In der 47. Minute brachte Jens Werner den Ball prima von rechts rein, doch Steve Rolleder verpasste diesen denkbar knapp. Während die Leipziger recht konsequent und mutig vorn zu Werke gingen, wurde hinten prompt der Gegentreffer kassiert. Henning Lichte brachte den Ball von rechts rein, inmitten der Unordnung konnte Ali Avcioglu alles klar machen. 1:0 für den Berliner AK in der 53. Spielminute. 

Lok LeipzigBeim 1. FC Lok war nun der Schwung raus. Im Gästeblock war die Stimmung gedämpft. „Hey Abdul, wo ist eure Anzeigetafel?“, wurde einem sich warm machenden Ersatzspieler des BAK zugerufen. Dieser lächelte nur. In der Tat, eine Anzeigetafel hat das Poststadion nicht. Jetzt, als der Lok-Fan fragte, fiel es erstmals bewusst auf. Anzeigetafel hin, Anzeigetafel her. Den Gästen aus Leipzig-Probstheida blieb noch genügend Zeit, um den Ausgleich zu erzielen. Allerdings wurde in der Offensive nicht konsequent genug gespielt. Hochkarätige Möglichkeiten blieben Mangelware. Immerhin, in der 70. Minute war ein sehenswerter Fernschuss von Fatih Alemdar zu vermerken. Erst im Nachfassen hielt BAK-Keeper Nico Hildebrandt den Ball sicher in den Händen. Vier Minuten später gab es eine richtig gute Möglichkeit für den 1. FC Lok, doch mehr als eine Ecke sprang nicht raus. Als diese im Anschluss zu kurz getreten wurde, war das Gemurre im Gästebereich unüberhörbar.

Lok beim BAKAuch in der Endphase wollte den Gästen nicht der Ausgleich gelingen. Mit 0:1 musste sich der Aufsteiger, der zuletzt den FC Carl Zeiss Jena mit 1:0 bezwingen konnte, im Berliner Poststadion geschlagen geben. Zwei Siege stehen fünf Niederlagen gegenüber. Ein Remis gab es in der laufenden Saison noch nicht. Mit sechs Punkten auf dem Konto ist Rang 12 der Stand der Dinge. Am Sonntag, den 21. Oktober 2012, ist der bislang sieglose 1. FC Union II zu Gast im Bruno-Plache-Stadion. Nach dem Gastspiel in Neustrelitz kommt es dann am Freitag, den 02. November 2012, in der Leipziger Arena (ehemaliges Zentralstadion) zum großen Showdown gegen den 1. FC Magdeburg. Keine Frage, turus.net wird an diesem Tag vor Ort in der Messestadt sein!

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Lokomotive Leipzig  

 

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