Vorab die Frage: Wie kommt man nach Altlüdersdorf? Die Frage kann der BFC Dynamo mittlerweile recht gut beantworten. Zum bereits dritten Mal trat er dort als Gast an. Im ersten Aufeinandertreffen setzte es sogleich eine derbe 0:4-Klatsche – und das, obwohl der Gastgeber aus dem Granseer Stadtteil als Aufsteiger antrat. 1:3 aus Sicht der Berliner hieß es im zweiten Anlauf in der 3000 Seelen fassenden „Gasse 17“. Dreimal ist Bremer Pflicht, vielleicht sollte das auch für den BFC gelten an diesem Sonntagnachmittag. Da der Spielort schwerlich mit dem Öffentlichen zu erreichen ist, schlossen sich rund 80 Anhänger frühzeitig zusammen, um in einem Bus die Reise dorthin anzutreten. In der Folge regten weitere Fans einen Bustransport an. In diesem fuhren letztendlich 50 weinrotweiße Sympathisanten.
SV Altlüdersdorf vs. BFC Dynamo: Anekdoten einer erfolgreichen Überlandfahrt
Vorab die Frage: Wie kommt man nach Altlüdersdorf? Die Frage kann der BFC Dynamo mittlerweile recht gut beantworten. Zum bereits dritten Mal trat er dort als Gast an. Im ersten Aufeinandertreffen setzte es sogleich eine derbe 0:4-Klatsche – und das, obwohl der Gastgeber aus dem Granseer Stadtteil als Aufsteiger antrat. 1:3 aus Sicht der Berliner hieß es im zweiten Anlauf in der 3000 Seelen fassenden „Gasse 17“. Dreimal ist Bremer Pflicht, vielleicht sollte das auch für den BFC gelten an diesem Sonntagnachmittag. Da der Spielort schwerlich mit dem Öffentlichen zu erreichen ist, schlossen sich rund 80 Anhänger frühzeitig zusammen, um in einem Bus die Reise dorthin anzutreten. In der Folge regten weitere Fans einen Bustransport an. In diesem fuhren letztendlich 50 weinrotweiße Sympathisanten.
Um nicht auf der ganzen Strecke mit hungrigem Magen zu sitzen, wurden selbstgemachte Bouletten gereicht. Gut genährt und noch den einen oder anderen Geruch von rotem Rauch in der Nase ging es vorbei an Kühen, alten Trabis, Dörfern, Kleinstädten und Hausverkäufen nach Altlüdersdorf. Im gemeinsamen Schritt und weinrotweißer Bommelmütze auf dem Kopf – das Motto lautete „Alle gemeinsam mit Bommel“ – ging es in Richtung Spielstätte der Lila-Weißen. Mit Blick auf eine Weide oder wahlweise zu den abgestellten Traktoren ist der SV Altlüdersdorf wirklich ein Klub aus dem Ort.
Von den Ultras wurde mit Hilfe eines Blattes an die Initiative „12doppelpunkt12 – Ohne Stimme keine Stimmung “ erinnert. Als eine Form des Protests gegen das DFL-Sicherheitspapier, sollte beim BFC Dynamo bereits an diesem Spieltag ein Stimmungsboykott bis zur Minute 12:12 durchgeführt werden. turus.net berichtete bereits in aller Ausführlichkeit über dieses DFL-Papier: Sicheres Stadionerlebnis: Finaler Schlag des DFB gegen Ultras und Fankultur? An der Protestaktion in Altlüdersdorf hielt sich ein Großteil der angereisten 350 BFC-Fans. Ab und an Konfetti, lauthalse Emotionsbekundungen, jedoch kein Gesang. Nun sollte man bedenken, dass der BFC Dynamo ohnehin keine besonders gesangfreudige Anhängerschaft hat – und wenn, dann meist ab Mitte der zweiten Halbzeit.
Spielerisch startete der Gast bedeutend besser, jedoch drückten die von Anfang an bemühten und seit vier Ligaspielen ungeschlagenen Altlüdersdorfer im Laufe der ersten Halbzeit mehr und mehr in Richtung des BFC-Gehäuses. Die Weinroten bereits in der Anfangsphase mit vier guten Chancen unter anderem mit einer Möglichkeit von Steinborn – jedoch glänzend pariert durch den SVA-Keeper Rahden. Auf der Gegenseite sorgte der ohnehin gut spielende Özvatan (einer von drei Spielern, die einst die Schuhe beim Club aus Hohenschönhausen schnürten) in der 34. Minute für eine Rettungstat des Gästekeepers. Zur Pause schnupperte es bereits nach einem 0:0-Endergebnis. Ab und an rauschte ein Bus am Hügel vorbei. Auf der Anhöhe im BFC-Block wurde dennoch auf ein dreckiges 1:0 spekuliert und gehofft. „Das gab´s diese Saison noch nicht!“, meinte ein Anhänger.
Die Hoffnungen sollten sich erfüllen, denn nach gutem Einstieg in die zweite Hälfte fiel in der 56. Minute durch einen passgenauen Eckball durch Kevin Gutsche das 1:0 für den in der Tabelle vorrückenden BFC Dynamo. Torschütze war Brendel mit seinem nun mehr dritten Tor in der laufenden Spielzeit. Mit Power und 1a-Support von den Rängen drang der BFC bis tief hinein in die Altlüdersdorfer Hälfte, doch fehlte der nötige Abschluss. Einfacher als in der 63. Spielminute hätte es nicht kommen können. Der freistehende Gutsche hätte seine Leistung mit einem eigenen Tor abrunden können, verpasste aber. Der Innenverteidiger Cetin verhinderte den Abschluss des Konters, mit perfekter Flanke durch Steinborn, auf der Linie.
In der Folgezeit gaben die Gäste das Spiel aus der Hand, Altlüdersdorf wusste dies jedoch nicht zu nutzen. Hohe Bälle, Fehlpässe und ein völlig entnervter Nico Patschinski waren die Folge. Ein nicht gegebener Elfmeter sorgte auf der Heimseite für einigen Missmut, sorgte doch das Spielgeschehen auf dem Platz bereits für genügend Bauchkribbeln. Nach einigen recht guten Standardsituationen des SV Altlüdersdorf wurden die angereisten Fans dann in der dritten Minute der Verlängerung erlöst. In der Folge des denkbar knappen Sieges erfolgte eine „UFFTA“ mit der Mannschaft.
Der BFC Dynamo ist nun bereits Dritter der Tabelle und bis auf drei Punkte an Tabellenführer FSV Fürstenwalde herangerückt. Am nächsten Spieltag wird daheim der RSV Waltersdorf erwartet. Dieser spielte gegen Neubrandenburg, dem letzten Spielort des BFC in diesem Jahr, ein 4:1 heraus. Das Team von Löbenberg befindet sich derzeit auf dem achten Platz. Ein Auge werfen sollte das Team des BFC ganz gewiss auf den Mittelstürmer Gazapo, der bereits acht Tore erzielen konnte.
Fotos: P. Schoedler (hopp-tozerra), Tobi (tobi-online.com)
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