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Infos rund um Ecuador

02 Nov 2005 15:29 #1537 von Marco
Infos rund um Ecuador wurde erstellt von Marco
Hallo Leute,

da es bis jetzt fast nur Beiträge zu Brasilien gibt, werde ich einfach mal einen Beitrag zu einem anderen lateinamerikanischen Land eröffnen - zu Ecuador. :wink:

Ich denke, auch hier werden einige Anekdoten & Infos zusammen kommen.

Es grüßt Marco :D

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02 Nov 2005 15:36 #1539 von beschamin
beschamin antwortete auf Re: Infos rund um Ecuador
Hallo Leute, hallo Marco!

das ist schön, einen eigenen beitrag zu ecuador :D

wie die meisten von euch wahrscheinlich inzwischen mitbekommen haben, war ich zwischen juli und oktober knapp 3 monate in ecuador unterwegs. dort lernte ich zuerst sechs wochen lang spanisch in einer sehr familiären sprachschule (3 studenten) in quito. anschliessend arbeitete ich eine woche lang als voluntär in einem kindergarten und auf einer finca in puerto quito bevor ich dann noch den rest meiner zeit im land umher reiste.

meine zeit in ecuador war grossartig und ich werde sie wohl nie mehr vergessen. ich wurde zwar 2 mal ausgeraubt/bestohlen, doch das war dann auch schon alles negative. sonst sah ich extrem viel vom land, lernte unglaublich viele einheimische mehr oder weniger gut kennen, lernte eine neue sprache und und und. das land ist klein und doch sehr vielfälltig in seiner landschaft und auch in den mentalitäten der leute sowie auch verhältnismässig sicher. ich kann jedem, vor allem "südamerikaanfängern", eine reise nach ecuador nur empfehlen. für irgendwelche fragen bezüglich dieses landes stehe ich gerne zur verfügung :D

hasta pronto
beschamin

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02 Nov 2005 15:39 #1540 von Marco
Marco antwortete auf Re: Infos rund um Ecuador
Da befrage ich doch auch gleich einmal das Auswärtige Amt zu Ecuador.
Und die Latte unter der Rubrik "Sicherheitshinweise" ist auch recht lang:

Die Sicherheitslage im ecuadorianischen Grenzgebiet zu Kolumbien, v.a. in der Provinz Sucumbíos, wird durch Entführungen und Aktivitäten bewaffneter Gruppen massiv beeinträchtigt. Von Reisen in diese Region wird abgeraten. Auch bei Fahrten in den Provinzen Esmeraldas, Carchi und Napo ist wegen des gestiegenen Risikos von Überfällen erhöhte Vorsicht geboten.

Reisenden wird angesichts der Gewaltkriminalität in den Städten (vor allem Guayaquil und Quito – auch in den sog. Touristenvierteln), aber auch auf dem Land sowie an touristisch frequentierten Badestränden zu erhöhter Wachsamkeit geraten. Bewaffnete Überfälle auf Überland- und Nahverkehrsbusse haben sich an der Küste, im Einzugsbereich von Guayaquil, wie auch in anderen Regionen des Landes ereignet. Besondere Vorsicht wird in der Umgebung der Laguna Quilotoa (Provinz Cotopaxi) empfohlen. Besonders gefährdet sind Einzelreisende. Örtliche seriöse Reiseunternehmen sind problembewusst und treffen geeignete Vorkehrungen für ihre Kunden.

Das Tragen von auffälligem Schmuck, Uhren und Kameraausrüstungen sollte vermieden werden. In letzter Zeit haben sich zahlreiche Fälle ereignet, bei denen Personen mit Hilfe spezieller Drogen, die auf verschiedene Arten verabreicht werden (in Getränken, Zigaretten, Spray- und Pulverform, präparierte Dollarnoten, Notizzettel usw.) bewusstlos oder willenlos gemacht und ausgeraubt wurden.

Bei Raubüberfällen wird in Anbetracht der Gewaltbereitschaft der Täter empfohlen, keine Gegenwehr zu leisten. Die örtliche Polizei gewährt ausländischen Kriminalitätsopfern häufig nur eingeschränkt Schutz und Hilfe.

Rauschgiftdelikte werden mit langjährigen Haftstrafen geahndet. Mitnahme bzw. Transport von Gegenständen für Dritte ohne Kenntnis des Inhalts kann verhängnisvolle Folgen haben. Lassen Sie schon aus diesem Grund Ihr Gepäck nie unbeaufsichtigt und seien Sie vorsichtig bei Personen, die während Ihrer Reise Ihr Vertrauen erwecken wollen.


Kann es sein, dass bei vielen lateinamerikanischen Ländern das gleiche steht
:?:

Bewaffnete Überfälle auf Überland- und Nahverkehrsbusse haben sich an der Küste, im Einzugsbereich von Guayaquil, wie auch in anderen Regionen des Landes ereignet. Besondere Vorsicht wird in der Umgebung der Laguna Quilotoa (Provinz Cotopaxi) empfohlen. Besonders gefährdet sind Einzelreisende.


Frage an Beschamin: Kannst du das bestätigen?
Mit den Fahrten mit Überlandbussen bin ich ja seit 1996 in Brasilien etwas vorsichtiger geworden... :wink:

Es grüßt Marco

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02 Nov 2005 19:27 #1541 von beschamin
beschamin antwortete auf Re: Infos rund um Ecuador
allein die tatsache, dass ich 2 mal opfer von kriminellen wurde, zeigt, dass in ecuador wie auch in allen anderen lateinamerikanischen ländern ein wachsames auge auf sein hab und gut geworfen werden sollte. doch in beiden fällen war ich rückblickend selber schuld. :x

doch es ist eine tatsache, dass vor allem in quito (wo ich lange zeit war und auch beide überfälle stattfanden) und in guayaquil (war ich nur auf dem flughaben für eine zwischenlandung) nebst taschendiebstahl auch bewaffnete raubüberfälle stattfinden.
in quito finden diese vorzugsweise nach dem eindunkeln statt und vor allem im touristenviertel La Mariscal. daher ist anzuraten, wenn man nicht gerade in einer grossen gruppe unterwegs ist, auch für kurze distanzen in der nacht ein taxi zu nehmen (je nach ziel verweigern diese einem die fahrt jedoch, da sie dann keine gäste mehr für die rückfahrt finden würden... so wartete ich einmal über eine halbe stunde auf ein taxi :x ). den tag durch ist jedoch an den touristisch interessanten punkten in quito kein übertriebenes angstdenken angebracht, die stadt empfand ich als recht sicher, nicht zuletzt aufgrund des starken polizeiaufgebots.

in kleineren städten und dörfern vielleicht auch mit weniger touristischem aufkommen ist das jedoch wieder ganz anders. dort kann man bedenkenlos auch in der nacht nach dem ausgehen durch unzureichend beleuchtete strassen nach hause gehen, genau wie in europa auch.

dass die polizei nicht hilfsbereit ist, kann ich so nicht bestätigen! immer wenn ich nach irgend einer busverbindung oder einem weg fragte, wurde mir hilfsbereit alles korrekt erklärt. und auch als mein rucksack ausgeräumt wurde, wurde mir auf dem polizeiposten ziemlich bereitwillig ein rapport ausgestellt, wogegen jedoch die einheimischen warten mussten, während die beamten plauderten und kaffee tranken.
doch ich habe den eindruck, dass die polizei weiss, welches potenzial ihr land im tourismus noch hat und wie viel sie jetzt schon, noch in der anfangsphase, daran verdienen.

zum thema busfharten: nächtliche busfahrten sind natürlich immer besonders gefährdet. ich nahm insgesamt 3 mal einen nachtbus. das erste mal an die küste. man durfte kein gepäck mit ins businnere nehmen und vor dem einsteigen wurden alle passagiere gefilzt. unterwegs wurden ausser an festgelegten busbahnhöfen in anderen städten keine passagiere aufgenommen. ich fühlte mich sehr sicher.
das zweite mal gings vom dschungel (region napo) ins hochland. ebenfalls keine probleme, da es kurz nach der abfahrt eine obligatorische polizeikontrolle gab, die jeder die region verlassende bus über sich ergehen lassen muss. mit passkontrolle und allem... ebenfalls keine aufnahme von passagieren am strassenrand.
und die letzte fahrt war meiner meinung nach die heikelste: von cuenca nach quito. es wurden immer wieder zwielichte gestalten auch mitten in der nacht am strassenrand aufgeladen. ausser dass ich während eines streckenabschnittes von einem homosexuellen etwas belästigt wurde ging aber zum glück alles gut und ich erreichte am morgen um 5 uhr quito.

einheimische raten aber vor allem vor nächtlichen überlandfahrten in das einzugsgebiet von guayaquil ab! dort käme es am öftesten zu busentführungen und -überfällen. aber wie gesagt, diese region kenne ich überhaupt nicht. jedoch kam mir auch eine geschichte mit busentführung im morgengrauen vor guayaquil zu ohren mit anschliessender vergewaltigung einer gringa. diese region scheint also mit abstand das gefährlichste pflaster in ecuador zu sein. gerüchten zufolge besitzt jeder 2. einwohner der küstenmetropole eine faustfeuerwaffe :!:


aber wie gesagt: wer auf sich aufpassen kann und nicht gerade vom pech verfolgt wird, der hat in ecuador nicht sehr viel zu befürchten und ich fühlte mich nur sehr selten unsicher.

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03 Nov 2005 14:58 #1582 von Marco
Marco antwortete auf Re: Infos rund um Ecuador

allein die tatsache, dass ich 2 mal opfer von kriminellen wurde, zeigt, dass in ecuador wie auch in allen anderen lateinamerikanischen ländern ein wachsames auge auf sein hab und gut geworfen werden sollte. doch in beiden fällen war ich rückblickend selber schuld.


Welche Fehler hast du denn gemacht, die man hätte vermeiden können?
Waren die beiden Situation brenzlig? Waren Waffen im Spiel?

Marco

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03 Nov 2005 15:14 #1583 von beschamin
beschamin antwortete auf Re: Infos rund um Ecuador
zur beantwortung dieser frage zitiere ich doch gleich meine eigenen einträge aus dem "kriminalität in lateinamerika"-thema:

1. Überfall

an meinem 2. tag in quito wurde ich jedoch bereits ueberfallen, und zwar keinesfalls in einer randregion der stadt, sondern in der mariscal, dem touristenviertel quitos. war jedoch sonntags und aufgrund der ferien hier ziemlich verlassen... naja, waffen waren keine im spiel, beute lediglich 30$. kamera und uhr haben sie nicht gefunden - amateure aber seither ist mir absolut nichts mehr passiert und keine situation kam mir auch nur annaehernd gefaehrlich vor. die stadt stufe ich als sehr sicher ein, vorausgesetzt man vertraut seinen gefuehlen und dem natuerlichen menschenverstand...


2. Trickdiebstahl im Bus

wurde in einem bus von quito nach riobamba opfer von trickdieben. eine person, von der ich dachte es sei der busboy (der fahrpreiseintreiber und sonstige junge fuer alles halt), war es leider nicht. er wies mir sehr hilfsbereit den platz an und verstaute meinen rucksack im fach ober den sitzen. ich wollte ihn eigentlich sogleich wieder runternehmen, da er dort ausserhalb meines sichtfeldes liegt und somit von dieben ausgeraeumt werden koennte. doch "zufaelligerweise" genau in diesem moment ging eine snackverkaeuferin durch den bus und begann mit mir zu plaudern. offen fuer gespraeche mit einheimischen wie ich bin, unter anderem auch um mein frisch gelerntes spanisch du trainieren, plauderte vielleicht insgesammt 2 minuten mit ihr.
als ich danach den rucksack auf die knie runter nahm war es aber schon zu spaet, digicam, ein fernglas und auch der vermeintliche platzanweiser hatten bereits das weite gesucht....naja, selber schuld, aber wieder was dazu gelernt....



beim ersten fall war mir die strasse schon beim betreten komisch vorgekommen, da menschenleer und mir noch unbekannt. man sollte eben auf die eigenen gefühle vertrauen und entweder umkehren oder ein taxi nehmen. das tat ich dann jeweils bei späteren ähnlichen situationen auch und es kam zu keinem vergleichbaren vorfall mehr.
es war die brenzligere der beiden situationen, da ich mit den tätern direkt in kontakt war. die drei jugendlichen täter hatten keine waffen dabei und es schien als wäre es auch für sie eines der ersten male in solch einer situation. nachdem ich ihnen das geld gab, rannten sie jedenfalls davon ohne noch meinen rucksack oder die anderen taschen zu durchsuchen. ich hatte also wohl glück im unglück.

beim zweiten fall kam mir die situation auch von anfang an verdächtig vor, ich hätte den rucksack sofort wieder runter nehmen müssen. dieser trick ist anscheinend sehr verbreitet in ecuador, wie mir später ein schweiz-ecuadorianisches paar mitteilte. sie hätten schon von verschiedensten leuten mit dem selben erlebnis gehört...

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03 Nov 2005 21:58 #1586 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Re: Infos rund um Ecuador
Klar, so was kann dir theoretisch auch in der Schweiz passieren. Ich meine das mit der Tasche. In jedem Bus, in jeder Straßenbahn in Zürich oder Basel kann dich jemand ablenken und der andere nimmt, was er braucht.
Ein altbewährter Trick, nicht wahr?

Marta

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