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Aufarbeitung der deutsch-deutschen Grenze sinnvoll?

04 Mär 2005 23:37 #213 von Anonymous
Hören Sie mal, Herr Frank,

Spaß hat es mir nicht gemacht, das ist recht dreist und frech von Ihnen!!
Ich wollte studieren, und da leistete ich meinen Dienst an der Grenze ab. Bekanntlich musste (!) man 3 Jahre Dienst schieben, wenn man studieren wollte in der DDR!!
Und mal apropos, weshalb duzen Sie mich??
Sie gehen mich ganz schön von der Seite an, aber das kenne ich ja zu genüge. Viele druxen herum, doch ich stehe dazu, der Dienst an der Waffe war ein Teil meines Lebens, es waren andere Verhältnisse damals! Was ist, wenn ich jetzt zum Bund gehe, und in den Kosovo geschickt werde, ist das korrekt??
Wie werden Menschen in zehn Jahren darüber denken??

Der Grenzer

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04 Mär 2005 23:39 #214 von Anonymous
@ grenzer:

Keine Ahnung.

Warum ich per "du" schreibe? Weil es hier so üblich ist. Haben Sie Anpassungsprobleme, heute im Internet? Im Internet ist die DU-Form auch eher üblich.

Wieso wird eine Frage als "dreist und frech" verstanden? Fragen darf man doch noch, oder etwa nicht?

Alles andere - ohne weiteren Kommentar.

Zu den Studiums-Voraussetzungen gibt es auch ausreichend Informationen - der Weg des "geringsten Widerstandes" ist eben nicht immer der moralischte Weg, auch nicht im nachhinein. Alle anderen Vergleiche scheinen zu hinken. Und warum sind diese überhaupt nötig? Die Sach- und Rechtslage ist heute doch eigentlich klar.

Meine Antwort hatte keinerlei Absicht eines "Angriffs" - aber die Reaktion ist hier wie anderswo zu diesem Thema eben immer das Gleiche - bedenkenswet, oder?

Mit "Herr Grenzer" werde ich Sie jedenfalls nicht anreden, sry.

Und "Herr Frank" empfinde ich als albern, aber das scheint wohl Ansichtssache ...

Und: Wenn es für Sie "Pflicht" war - zur Erreichung Ihrer persönlichen Ziele und Absichten, und, wenn Sie die "damaligen Verhältnisse" ansprechen, warum müssen diese dann in Ordnung oder akzeptabel gewesen sein, nur weil es Ihren persönlichen Lebenslauf beschreibt? - Auch diesen kann man kritisch betrachten. - Ein Zwang, so wie ich es aus Ihrem 2. Posting herauslese, ist sicher niemals eine gute Sache, in keinem Regiem, oder?

Und wenn es kein Zwang war, dann war es wohl akzeptabel oder hat eben Spaß gemacht, oder wo ist die Differenzierung?


(Beiträge aus dem alten Forum rekonstruiert)

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04 Mär 2005 23:40 #215 von Anonymous
Sorry, aber ich fühle mich hier von Ihnen völligst angepisst! Habe einfach das Gefühl, dass Sie keinen wirklichen Einblick in das System des damaligen Staates DDR haben. Dies schwarz und weiß - immer das selbe. Das gibt es doch nicht! Da könnte ich an die Decke gehen, aber ehrlich!
Selten wurden die Grenztruppen wirklich fair im Nachinein beleuchtet, das ist das wirklich desaströse!

Wo habe Sie denn zu zeiten des Kalten Krieges gewohnt? Im goldenen Westen? Im wohl behüteten Westberlin gar? Im Schoße der US-Amerikaner?? Na wenn, dann brauchtet Ihr ja gar keinen Wehrdienst ableisten, könnt Euch glücklich schätzen.

Also ich biss auf die Zähne, um ein Studium der Mathematik und Physik angehen zu können. Mir blieb keine Wahl, und auch das musste ich anerkennen.
Niemals hätte ich auf einen flüchtenden Menschen im Grenzstreifen gezielt geschossen, das haben in der Tat auch die wenigsten getan. Trotzdem gab es natürlich Grenzer, die geil darauf waren, einen mal zu erwischen, genauso wie in jeder Polizei der Welt schwarze Schafe dabei sind, die gerne mal bei Demos reinknüppeln!!

Ich sprach eigentlich auch von der sogenannten Aufarbeitung! Ha, die BRD hatte bis in die 80er Jahre nicht mal ihre faschistischen Wurzeln aufgearbeitet, aber jetzt großmütig von Aufarbeitung der DDR reden, pfui!

Da fehlen mir die Worte!!!

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04 Mär 2005 23:41 #216 von Anonymous
Ach so, die BRD hat faschistiche Wurzeln, und ich dachte das "3. Reich" war "reichsweit" - aber vermutlich hat es an der Elbe halt gemacht, die Hauptstadt Berlin war nicht wirklich existent, und das "Reich" war nur westwärts gerichtet - *löl* - armes Polen und Russland.

Wovon Sie sich "angepisst" fühlen geht mir gründlich wo vorbei. Einblick habe ich genug, denn die Aufarbeitung der letzten 15 Jahre hat mehr als genug zutage gebracht, augenscheinlich aber auch nur westlich der Elbe und im US-amerikanischen Schoß des behüteten aber eingemauerten Wets-Berlins. und die West-Berliner sind also der DU-Form wert, verstehe.

"Mir blieb keine Wahl" - ja, ich verstehe. Da kenne ich andere Berichte und vor Allem Ausführungen.

"Niemals hätte ich ..." - alles klar, das wußten aber Ihre Führungsoffiziere und Genossen nicht, sonst wären Sie gerade an der Grenze schnell vom Fenster gewesen, eingebunkert an Orten wie in Hohenschönhausen. Und Ihre Verantwortung ggü. Ihren "Kameraden"? - Das ist ja die Höhe, hier so etwas zu behaupten, damit haben Sie jederman in Ihrer "Einheit" an Leben und Freiheit bedroht - tagtäglich!

Was soll eigentlich dieser "Aufstand" hier? Sie haben das System doch nicht unterstützt und sind nur zum Zwecke Ihrer persönlichen Studien-Interessen mitgelaufen, wo der "Befehl" Sie hinschickte.

Ich betrachte diese "Diskussion" als beendet - ich sehe klar. Schönes Leben noch mit einem heroischen Rückblick auf Ihren Dienst an der "Grenze".


(Beiträge aus dem alten Forum rekonstruiert)

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04 Mär 2005 23:42 #217 von Anonymous
Da fehlen ja einem die Worte, erst ordentlich hier einheizen, und dann den Schwanz einziehen und die Diskussion für beendet erklären!

Als Punkt 1: Im Gegensatz zur BRD wurde der Faschismus in der DDR reichlich thematisiert und aufgearbeitet. Aber klar, auch nicht genügend! Weshalb gab es denn die Unruhen 1968 in der BRD, wohl auch deshalb, weil teilweise der gleich braune Klüngel auf den Posten saß...

Punkt 2: Einblick kann ich Ihnen nicht bescheinigen, auf jeden Fall keinen tiefgründigen. Sorry!

Punkt 3: Was heißt, was soll der Aufstand hier? habe ich doch rüber gebracht! Jeder der bei den Grenztruppen der DDR diente, wird heutzutage betrachtet und behandelt wie ein Unmensch, und das seit Jahren. Das ist mein Grund der Beschwerde, doch da kämpft man gegen Windmühlen wie Don Quijote! (oder wir der auch geschrieben werden mag )

Punkt 4: Nur weil ich mich zu Worte meldete und anmahnte, dass die "Aufarbeitung" teilweise nicht richtig läuft, wurde ich von Ihnen recht heftig attackiert!

Hoffe auf eine Antwort,

es grüßt der Grenzer

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04 Mär 2005 23:43 #218 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Irrtum!!!
quote:
Zitat von grenzer.. Jeder der bei den Grenztruppen der DDR diente, wird heutzutage betrachtet und behandelt wie ein Unmensch, und das seit Jahren. ...

Nein, nur die, die sich heute damit "brüsten" oder ihre "Aufgaben" verteidigen und rechtfertigen wollen. Die zahllosen, verängstigten "wehdienstleistenden" Jugendlichen, die keine Wahl hatten, sicher nicht!

Aber diese werden diese Zeit auch sicher nicht verherrlichen.
quote:
... auch Menschen, die nur ihrer Pflicht nachgingen ...

Diese eben nicht, sie wurden gezwungen und schlagen heute einen anderen Tenor an und werden dafür oft genug von den übrig gebliebenen Hardlinern angegriffen.

Punkt.

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04 Mär 2005 23:45 #219 von Anonymous
Aha, aha, aha, und die Antworten zu den anderen Fragen, Frank?
Ich denke, jetzt kann ich Dich doch duzen, nachdem wir jetzt schon ein Stündchen hier gemeinsam hier diskutieren...

Eines steht mal fest, hartnäckig bist du, aber zu straff und zu energisch, meiner Meinung nach.

Das ich mich brüste, ist wohl ein Irrtum. Ich habe nur einmal die Initiative ergriffen. Denn zwar machst Du einen Unterschied zwischen den ehemaligen Grenzern, doch die Masse tut es nicht, genauso wie bei Mitarbeitern des Staatssicherheitsdienstes...
Was ist so schlimm, eventuell in der Auslandsaufklärung gearbeitet zu haben? Aber nein Stasi = etwas ganz verwerfliches. Wenn dieses Wort heute allein schon fällt.

Aber so ist das, wenn Zeiten sich ändern...


(Beiträge aus dem alten Forum rekonstruiert)

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