Aufarbeitung der deutsch-deutschen Grenze sinnvoll?

Sehr geehrte Damen und Herrn,

von 1981 bis 1984 war ich selber bei den Grenztruppen der Deutschen Demokratischen Republik im Einsatz. Stationiert war ich bei Geisa - dort wo heute dieses Grenzmuseum am Point Alpha existiert und merkwürdige Dinge propagiert. Auch ich kann dort in dieser "Gedenkstätte" kaum etwas erkennen, was in der Realität wirklich mit dem Alltag an der Nahtstelle zwischen den Systemen zu tuen hat!

Mit freundlichen Grüßen

P. Schruber

Drei Jahre Haft in Bautzen waren genug!
Nie wieder DDR!
Nie wieder SED, nie wieder PDS!
Nie wieder Stasi, nie wieder Bautzen!
Nie wieder Sozialismus, nie wieder Kommunismus!
Nie wieder Mauer und Stacheldraht!
Nie wieder!!

Ernst

Aber was wäre mit einem wahren sozialen Sozialismus. Einen Sozialismus, wie er einst von Marx und Engels angedacht war?
Kapitalismus & Imperialismus sind doch wirklich zutiefst unmenschlich in ihren Grundzügen. Die "soziale" Marktwirtschaft verabschiedet sich doch, und die "freie" Marktwirtschaft kommt. Ist das ein goldener Weg?
Wieso "nie wieder" Sozialismus? Wer weiß das schon??

Oliver

Vielleicht wird das jetzige vorherrschende System wirklich einmal komplett zusammenbrechen. Den Menschen werden irgendwann Konsum und Marktwirtschaft leid sein, und man wird sich zurückbesinnen auf das Wesentliche. Warum nicht eine neue "SOZIALE" Ordnung?
Oder eine neue Art von Humanismus oder Renaicance? Wer weiß!

Markus

Ich habe acht Jahre lang am Antifaschistischen Schutzwall gedient und bin stolz darauf. Wir haben Dienst geleistet für unser Vaterland und haben unser System vor dem Imperialismus geschützt, möge heute der Sieger auch darüber anders urteilen. Es war ein Kampf der Klassen, und noch siegte die Klasse des Kapitals. Den Kritikern zum Trotz stehe ich zu meinem Dienst an der Waffe, denn ich kämpfte für mein Vaterland, und das kann wohl nicht schlimm oder verkehrt sein. Was tut der BGS an den Außengrenzen? Und was taten wir?

Aufrichtig, Joseph

Ich war selbst mal besuchsweise und dienstlich im ehemaligen Gebiet der Grenze. Dabei habe ich zum meinem erschrecken festgestellt, dass angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Probleme die Grenze wieder eine gewisse Akzeptanz erreicht zumindest Gewisse Ansätze da sind. Ich finde die Angelegenheit sollte unbedingt aufgearbeitet werden. ich war selbst Grenzer. Es war so mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, die schlimmst Zeit meines Lebens. Um so weiter man zeitlich davon entfernt ist, um so bewußter wird mir dies. Manchmal waren wir bis zu 20 Stunden im Gelände und dies um 20 Grad Minus. Gottseidank ist bei mir niemand zu Schaden gekommen bzw. hat das mit seinem Leben bezahlt. Unabhängig vom System habe ich aber eine Lehre gezogen und mir gesagt, gleich welches System, immer erst nachzudenken ob man das mit seinem Gewissen vereinabaren kann. Habe vor einiger Zeit meine Meinung an Herr Roman Grafe vom Siedlerverlag geschrieben. Übrigens zum Thema eine sehr interessante Literaturempfehlung. Er beschreibt sehr treffend die Zustände im Grenzgebiet.

Max