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Aufarbeitung der deutsch-deutschen Grenze sinnvoll?

04 Mär 2005 18:48 #152 von Anonymous
Also mal ein paar Worte zu diesem Thema, das brennt mir doch ein wenig auf der Seele.
Was bedeutet eigentlich "Aufarbeitung" im wahrsten Sinne des Wortes? Einfach nur alte Relikte abfotografieren? Etwas besuchen, abwandern und anschließend den anderen Leuten zeigen? Ist das nicht etwas zu flach? Das soll bereits Aufarbeitung sein? Ist Aufarbeitung nicht ein Vorgang, der über Jahrzehnte wachsen muss, bei dem mit dem tiefsten Innern arbeiten muss?
Heute ist alles so schnelllebig, da werden Beiträge nur so abgedreht, ohne großen Sinn und Verstand.

Wenn Aufarbeitung, dann richtig- was ich selbstverständlich begrüße!

Mareike - 34 Jahre (habe die Mauer von der Westseite aus erlebt)


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04 Mär 2005 18:50 #153 von Marco
Hallo Mareike,

"Einfach nur abfotografieren" gibt es bei uns nicht (falls du uns meinst).
Eine Aufarbeitung muss immer mit einem ersten Schritt beginnen. Dieser Schritt war bei uns die Wanderung, die zugleich eine Dokumentation wurde. Seit der Tour im Sommer 2003 arbeiten Karsten Höft und ich dieses Material auf, machen einen Großteil der Bilder öffentlich im Netz zugänglich und halten Diavorträge.
Parallel dazu arbeite ich gerade an einem Buch über dieses Thema. Diavorträge auf japanischer und portugiesischer Sprache sind in Vorbereitung, um auch "grenzlos" über das Thema "ehemalige Grenze" zu informieren.
Für 2005/06 ist von uns eine Wanderausstellung in Vorbereitung, die deutschlandweit über dieses Thema informieren soll.
Nun, wenn dies keine Form der Aufarbeitung ist, dann weiß ich nicht...

Beste Grüße von Marco

[url:30z3zo1f]www.deutsch-deutsche-grenze.de[/url]



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04 Mär 2005 23:32 #208 von Anonymous
Respekt denjenigen, den Respekt gebietet - 1400 Kilometer am Stück abzulatschen, dass haut schon eine Ecke rein.
Ob mit Sinn oder ohne Sinn, das kann jeder selbst entscheiden, aber diese Strecke zu bewältigen, das ist schon okay.

Basti


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04 Mär 2005 23:33 #209 von Anonymous
Im Geographieunterricht in der DDR hatte ich gelernt: Klingenthal im Vogtland bis hoch nach Kap Arkona auf Rügen etwa 500 Kilometer, diese Zahl brannte sich ein.
Klar, über die Länge des Antifaschistischen Schutzwalls zur BRD hatte man nix gehört. Logisch, dass 1400 Kilometer schon ein wenig absurd klingen, aber mit all den zacken, Beulen und Dellen - das mag schon stimmen.
was ist eigentlich mit der Grenze auf der Ostsee??

Winni


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04 Mär 2005 23:34 #210 von Anonymous
als ich diesen beitrag gelesen hatte, fiel mir sogleich das buch "deutschland umsonst" von michael holzach ein.
michael streifte mit seinem hund feldmann monatelang ohne mark und pfennig quer durch die deutschen lande. unterwegs auf landstraßen und wegen. ein sehr beeindruckendes buch. schön, dass auch in der schnelllebigen gegenwart sich noch leute zu fuß aufmachen, um etwas zu erkunden.
gatulation! ich dachte schon, die zeit sei völlig vorüber.

grüße von thorsten


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04 Mär 2005 23:35 #211 von Anonymous
Mensch, Mensch, ich diente bei den Grenztruppen der DDR, von 1985 bis 1987, und denkt Ihr, wir waren Tiere, die auf alles ballerten, was sich bewegte??
Wir waren und sind auch Menschen, die nur ihrer Pflicht nachgingen! Diese einseitige Aufarbeitung kotzt mich an!!

Ein Grenzer


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04 Mär 2005 23:36 #212 von Anonymous
@ grenzer:

Wo steht denn was Einseitiges?

Hat dir dein dortiger Dienst inkl. des Schießbefehls Spaß gemacht?

Warst du freiwillig an der Grenze oder wurdest du dort hin befohlen?

Ich kenne genug Berichte von Menschen, die sich täglich fürchteten, um ihre eigene Sicherheit und ihre Zukunft, genauso um ihre "Kollegen", deren Sicherheit und um Denunziationen und auch deren Angst, dass jemand wirklich würde flüchten wollen, im zugeteilten Abschnitt.

Was in deinen 2 Jahren bei den "Grenztruppen" fandest du denn akzeptabel?

Was hat die "Pflicht" mit der internationalen Rechtslage und den psychischen Folgen für die Verpflichteten zu tun?

Ist das deine Art der Rechtfertigung für die dir abgeforderte Zeit und Aufgabe?

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