Wie am 25. November 1995 beim letzten Heimspiel des KFC Uerdingen gegen Borussia Dortmund, so gab es auch diesmal eine 2:0 Niederlage für blau-rot. Torschützen damals Jürgen Kohler und Michael Zorc, Torschützen heute: Marco Reus und Paco Alcacer. Damals wie heute war Uerdingen eine Halbzeit dran am BVB, die Tore fielen erst in der zweiten Hälfte. Aber damals spielten beide in einer Liga, diesmal trafen sich beide zum Pokalstelldichein (leider) im Stadion von Fortuna Düsseldorf, in dem Uerdingen in dieser Saison seine Heimspiele austragen muss. Schade eigentlich, zählt die Grotenburg für viele Nostalgiker zu „den“ Kult-Stadien überhaupt.
Keine Sensation: Borussia Dortmund siegt locker beim KFC Uerdingen in Düsseldorf
Was in der vierten Liga locker reichte und echt rockte, rockt für den Verband leider nicht in Liga 3, und so muss der KFC Uerdingen immer noch auf einen Umbau (der Stadt Krefeld) warten und in der zweiten Drittligasaison statt zu Hause in der 18 Kilometer entfernten Landeshauptstadt spielen. Vergangene Saison war man in Duisburg zu Gast. Immerhin die heutige Zuschauerzahl wäre in der Grotenburg in ihrem jetzigen Zustand sicherlich nicht gegangen. Während vor 24 Jahren 34.500 Zuschauer nach Uerdingen pilgerten, waren es heute 32.110.
Klar, die Mehrheit heute im Stadion war in schwarz-gelbem Outfit gekleidet und hielt es eher mit dem BVB 09, dazu gab es auch einige Gäste von anderen Fußballklubs, wie beispielsweise vom BFC Dynamo oder 1. FC Köln (u.a. bekanntermaßen auch bei den Gästefans). Aber trotzdem konnte Uerdingen mehr Zuschauer für sich mobilisieren, als bei einem normalen Ligaheimspiel (im Schnitt kommen da um die 3.000 bis 4.000 Fans). Das war auch klar, denn nach dem langen Weg über den Gewinn des Niederrheinpokals (gegen den Wuppertaler SV im Mai) gab es kaum ein besseres Los (vielleicht noch Bayern München) für die erste Runde im DFB Pokal. Der Abend war gut vorbereitet im Hintergrund und auch im Vordergrund: Die Journalisten bekamen ihre Currywurst, die Fans ihr Bier und die Spieler des KFC Uerdingen Trikots in Tradition-Hellblau.
Klar, von Anfang an bestimmte der frisch gekürte Supercup-Sieger (der BVB gewann vor einer Woche mit 2:0 gegen die Bayern) das Spiel gegen den Drittligisten, bei dem mit Kevin Großkreutz ein auch bei den Dortmundern immer noch beliebter Spieler (176 Spiele und 23 Tore für den BVB) unter Vertrag steht. Trotzdem, die erste echte Aufregung im Stadion besorgte der Krefelder Osayamen Osawe in der 37. Spielminute, als er alleine auf den Dortmunder Torhüter zulief, aber vorbei schoss, das wäre was gewesen. Die Dortmunder waren am Drücker und der KFC Uerdingen verlegte sich aufs Kontern. Trotz schwarz-gelber Überlegenheit ging es mit 0:0 in die Pause.
Nach der Pause schaffte der Vizemeister Fakten: Marco Reus bekam den Ball in der 49. Spielminute im Strafraum an den Arm und erzielte das 1:0. Tja, den viel kritisierten Videoassistenten gibt es erst im Viertelfinale und der Schiedrichter sah das Handspiel (oder wollte es) nicht. In der 70. Spielminute verwandelte dann Paco Alcacer einen Freistoß zum 2:0. Interessant: Marco Reus, der neben dem Schützen stand, riss schon die Arme zum Torjubel hoch, bevor der Ball die Mauer passierte.
Der KFC Uerdingen hatte da nichts mehr gegen zu setzen und muss nun auf die eigenen Aufgaben schauen. Direkt am kommenden Mittwoch steht das nächste Pokalspiel an: Beim SV Budberg geht es im Niederrheinpokal um einen neuen Anlauf zum Erreichen der ersten Runde des DFB Pokal. Für Borussia Dortmund beginnt nun der Liga-Alltag und das Stelldichlein mit der Konkurrenz aus dem Süden. Die nächste Runde des DFB Pokals wird in wenigen Wochen ausgelost. Gespielt wird am 29. und 30. Oktober.
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