DFB-Pokal-Fights 2023: Wer hat den Längsten? Wer hat den Kürzesten?

DFB-Pokal-Fights 2023: Wer hat den Längsten? Wer hat den Kürzesten?

Immer wieder ein Überraschungspaket - die erste Runde des DFB-Pokals. Nachbarschaftsduelle. Totale Nieten. Volltreffer und geile „One Day Stands“ - sprich, Aufeinandertreffen, die es sonst niemals geben würde, aber viel Lust und Freude versprechen. So ist beispielsweise das ausgeloste Duell SV Atlas Delmenhorst vs. FC St. Pauli doch wahrlich sexy. Attraktiver Gegner, voller Gästeblock - mal einfach im Überschwang die Kicker aus dem Hamburger Kiez weghauen! Auf dem Rasen versteht sich. Gilt zu hoffen, dass sich in Sachen Austragungsstätte die aus Delmenhorster Sicht beste Lösung finden wird

Lustvoll verspricht auch das Duell 1. FC Lokomotive Leipzig vs. Eintracht Frankfurt zu werden. Besser geht es ja kaum, schoss es einem sogleich durch den Kopf. Da können die befreundeten Kumpels und Kumpelinen und Kumpelin:Innen der BSG Chemie Leipzig im Gästeblock gleich mit zu Werke gehen. Vorausgesetzt, dass es aufgrund der begrenzten Kapazität auch irgendwie machbar ist. So oder so: Besser geht es kaum!

Von attraktiver Natur ist auch das Duell FC Carl Zeiss Jena vs. Hertha BSC. Da geht doch was! Na, wer kann aus dem Kopf sagen, wann beide Clubs das letzte Mal aufeinander trafen? Die Älteren von uns werden sogleich sagen: Das klingt nach einem typischen Zweitligaspiel Mitte der 90er Jahre. 1993/94 schön mit Hans Meyer als Trainer bei den Jungs aus dem Paradies. Und richtig, nach dem Aufstieg von Hertha BSC am Ende der Zweitliga-Saison 1996/97 gab es keine Aufeinandertreffen mehr im Pflichtspielbetrieb. Wiedersehen macht Freude!

Ein richtiges unsexy Los erhielt indes der Rostocker FC. Schlimmer geht es wohl kaum. Sportlich stark - fantechnisch eine echte Luftnummer. Wir sprechen - bei allem Respekt - vom 1. FC Heidenheim. Sicherlich ist es eine coole Sache, dass Heidenheim mit dem dortigen Trainer-Urgestein Frank Schmidt, der von 2003 bis 2007 beim Vorgängerclub Heidenheimer SB gespielt hatte und seit 2007 beim damals abgespaltenen 1. FC Heidenheim als Cheftrainer arbeitet, den Sprung ins Fußballoberhaus gepackt hat, doch als Los im Pokal ist das Ganze eher eine Niete. Ein Heimspiel im Rostocker Ostseestadion? Ein Minusgeschäft! Der Tausch des Heimrechts? Mehr als bitter! Zu fahren sind mal eben rund 700 Kilometer. Pro Strecke wohlgemerkt!

Womit wir beim Thema sind. Wer hat eigentlich in der ersten Runde des DFB-Pokals 2023/24 den längsten Anfahrtsweg - und wer den kürzesten? Mit den 700 Kilometern pro Strecke wurde ja beim Duell Rostocker FC 1895 vs. 1. FC Heidenheim ja schon mal gut was vorgelegt. Auch nicht gerade über beide Ohren gestrahlt wird man beim FC Energie Cottbus haben, als der SC Paderborn 07 aus der Lostrommel gezogen wurde. Wie viele Fans aus Paderborn werden die 520 Kilometer auf sich nehmen und ihre Mannschaft in der Lausitz unterstützen? Ich schätze mal mit zirka 350. Gegenangebote?

Über Frankfurt am Main oder doch über Nürnberg? So lautet die Frage bei den Autofahrern, die den 1. FC Union Berlin auswärts beim FC-Astoria Walldorf unterstützen möchten. Mit rund 640 Kilometern sind beide Routen quasi gleich lang. Allerdings scheint die über das Frankenland ein wenig schneller zu sein. Schwer zu sagen aus dem Stegreif ist die geschätzte Entfernung zwischen Magdeburg und Regensburg. Rund 440 Kilometer müssen die Anhänger des 1. FC Magdeburg reisen, um ihr Team beim SSV Jahn Regensburg lautstark zu unterstützen.

FC Gütersloh gegen Holstein Kiel. Das klingt irgendwie nach „na ja, beides irgendwie halbwegs im Norden“. Für Kiel trifft das definitiv zu, und der Fußballfreund aus Burghausen würde eventuell Gütersloh auch irgendwo im Norden kurz vor Bremen verorten. Fakt ist, von der Kieler Förde bis nach Gütersloh sind es auch mal eben 370 Kilometer. Klassisches Mittelfeld in Sachen Entfernung.

Bei TuS Bersenbrück muss Borussia Mönchengladbach antreten. Wo Bersenbrück liegt? Gute Frage! Nördlich von Osnabrück. Das hätte ich definitiv nicht gewusst! 230 Kilometer sind es pro Strecke. Aber vielleicht wird ja an der Bremer Brücke gespielt, dann sind es nur 205 Kilometer. Sich mächtig gefreut hat der SC Preußen Münster über sein Los. Der Verein kam gar nicht hinterher, all die neuen Mitgliedsanträge zu bearbeiten und verhängte erst einmal einen Aufnahmestopp. Die Länge der Anreise der Bayern spielt in diesem Fall wahrlich keine Mandoline. Heim- und Gästebereich werden selbstverständlich proppenvoll sein. Der Ordnung halber die Entfernung zwischen der bayrischen Landeshauptstadt und Münster: 666 Kilometer über die A7!

Der Titelverteidiger RasenBallsport Leipzig darf indes beim SV Wehen Wiesbaden antreten. 415 Kilometer pro Strecke. Mal schauen, wie viele Bullen-Fans den Weg auf sich nehmen werden. Einen ordentlichen Riemen haben Mannschaft und Fans des F.C. Hansa Rostock vor sich. Über 670 Kilometer müssen zum Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt zurückgelegt werden. Aber gut, weite Wege sind die Rostocker wahrlich gewohnt. Und wie immer wird es heißen: Volle Kapelle in Frankfurt-Bornheim! You’ll never walk alone!

Etwas weniger fahren müssen die Anhänger des 1. FC Nürnberg, die zum FC Oberneuland anreisen werden. Rund 580 Kilometer sind es bis Bremen / Oberneuland. Rund 670 Kilometer haben indes die Sportsfreunde aus Hoffenheim vor sich, die beim VfB Lübeck vorbeischauen möchten. Zwei Duelle, bei denen die Entfernung eh keine große Rolle spielen wird, dürften für Freude sorgen: Rot-Weiss Essen vs. Hamburger SV und Eintracht Braunschweig vs. FC Schalke 04. Fußballherz, wat willste mehr?

Kommen wir zu den kurzen Anreisen. Schlappe 82 Kilometer sind es von Augsburg nach Unterhaching, überschaubare 147 Kilometer sind es von Kaiserslautern nach Koblenz. Definitiv wird man sich beim FC Rot-Weiß Koblenz freuen, die Roten Teufel vom Betzenberg im Stadion Oberwerth begrüßen zu dürfen. Gerade einmal 76 Kilometer sind es von Stuttgart nach Balingen (nicht Bahlingen), wo der VfB in der Bizerba-Arena auf die TSG Balingen treffen wird. Nur 90 Kilometer gen Norden müssten die Fans des SC Freiburg fahren, um das Pokalspiel beim Fünftligisten SV Oberachern zu sehen. Im Gespräch ist allerdings, dass die Partie im Dreisamstadion ausgetragen werden könnte. Möglich wären allerdings auch das Karlsruher Wildparkstadion und das Rheinstadion in Kehl. Die eigene Spielstätte ist indes viel zu klein.

Apropos Karlsruhe. Allzu weit haben es auch nicht die Fans des KSC, die 150 Straßenkilometer auf sich nehmen müssen, um in Saarbrücken mit von der Partie zu sein. Mit quasi 138 Kilometern ist das Ganze von Bochum nach Bielefeld auch nur ein Sprung. Zudem lockt eine easy Fahrt mit dem Regionalexpress. Einfacher geht es wirklich kaum!

Was noch ansteht? 130 Kilometer sind es von Mainz nach Elversberg, und ähnlich lang ist mit 139 Kilometern die Strecke von Darmstadt nach Homburg. Man muss schon sagen, ein ganz schönes Getummel im Südwesten in der ersten Pokalrunde. Während allerdings der 1. FSV Mainz 05 ins Saarland pilgert, empfängt der Regionalligist TSV Schott Mainz keinen Geringeren als Borussia Dortmund. Der direkte Weg über Limburg ist mit 260 Kilometern sogar kürzer als gedacht.

Der Vollständigkeit halber die restlichen Distanzen: 310 Kilometer sind es von Fürth nach Halle, 440 Kilometer sind es von Hannover nach Sandhausen, stolze 515 Kilometer sind von Düsseldorf nach Illertissen zurückzulegen, schlappe 225 Kilometer müssen die Wolfsburger fahren, um auswärts bei Makkabi Berlin dabei zu sein, 320 Kilometer sind es von Bremen nach Köln (Viktoria vs. Werder), immerhin 410 Kilometer sind es von Leverkusen nach Hamburg zum Stadion Hohe Luft, wo der FC Teutonia 05 Ottensen auf Bayer 04 warten wird.

Fazit: Den längsten Anfahrtsweg (rund 700km) gibt es beim Pokalduell Rostocker FC 1895 vs. 1. FC Heidenheim. Den Kürzesten (76km) gibt es nach Stand der Dinge beim Spiel Balingen vs. Stuttgart zu verzeichnen, in der gleichen Größenordnung ist die Partie SpVgg Unterhaching vs. FC Augsburg zu finden. Die Sache mit SV Oberachern vs. SC Freiburg ist indes noch offen…

Fotos: Fußballfotografie, Marco Bertram, Schädel Lev, schwarze Natascha, Aumi, Felix, Sachseninformer

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Kommentare
Niete
Rostocker FC hat leider eine große Enttäuschung gezogen.
Ganz ehrlich, da wäre sogar Sandhausen , Hoffenheim oder Red Bull noch attraktiver gewesen, als dieser Plastikdorfclub aus Heidenheim mit seinen 50 Gästefans.
S
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J
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