Kogge auf Kurs: Heimsieg und Unentschieden im Ostseestadion

Nachdem unsere Serie von neun ungeschlagenen Spielen - davon acht Siegen - gegen Hannover 96 sehr unglücklich endete, galt es im Heimspiel gegen Osnabrück unbedingt eine neue Serie zu starten. Unglücklich war gegen Hannover der Schiedsrichter, welcher 10 Minuten für seine Entscheidung und dem Erkennen des Handelfmeters gegen Hansa brauchte. Eigentlich war die Regel mal ganz einfach – Hand im Strafraum ist Elfmeter – ohne Kaugummi mit Absicht, angeschossen usw.

Braucht man heute eigentlich noch einen Schiedsrichter auf dem Rasen oder reicht da bald „Künstliche Intelligenz“? In der DDR-Oberliga schaute ich immer am Freitag gespannt ins Sportecho, denn hier standen die Schiedsrichter-Ansetzungen. Die Herren Prokop, Scheurell oder Habermann bedeuteten für Hansa nichts Gutes. 

So hofften wir heute gegen den Aufsteiger von der Bremer Brücke auf ein Spiel mit wenigen Videobeweisen und dadurch entstehenden Unterbrechungen. Bei Hansa spielte heute von Anfang unsere Ausleihe aus Stuttgart. Ich zählte bis zur Halbzeit drei gute Torchancen von Pereira, von denen er eine zum 1:0 nutzte. Dieses geniale Tor sahen fast 26.000 Zuschauer im Ostseestadion. Dressel schlug einen 40-Meter-Pass und Pereira nahm den Ball mit der Brust an, umspielte zwei Gegenspieler und schoss flach ins Osnabrücker Tor.  

Der VfL spielte einen gefälligen Fußball und suchte immer sehr schnell den Abschluss zum Tor, welcher durch das 1:1 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte belohnt wurde. Aus meiner Zuschauersicht war es ein Eigentor durch Bachmann, welcher sich auch sofort sein Trikot über den Kopf zog. Offiziell wurde allerdings der Osnabrücker Gnaase genannt. 

In der zweiten Halbzeit zeigte Hansa wieder seine kämpferischen Tugenden und erinnerte mich sehr an unsere letzten sechs Spiele der Vorsaison. Diesmal gab es einen klaren Handelfmeter für Hansa, welcher durch Kai Pröger erst im Nachschuss verwandelt wurde. Mit viel Kampf brachte Hansa das 2:1 ans rettende Ufer. 

Was fehlt euch noch im Bericht? Na, vermutlich die Gästefans und die Heimkehr von John Verhoek. Im Gästeblock tummelten sich wohl zirka 500 weit gereiste Fans, welche aber kaum zu hören waren. John wurde weit vor Spielbeginn mit Applaus begrüßt und auch beim Vorlesen der Aufstellung. Ich hatte eine Tapete auf der Süd für John vermutet. Oliver Schubert verkündete noch den lautstark bejubelten Tabellenplatz von Hansa. Zufrieden konnte man sich dann später an der Tabelle, Bild und Tonmaterial über Hansa erfreuen.

Schon 24 Stunden später wurde das nächste Spiel im Ostseestadion angepfiffen. Zur Mittagsstunde auf der West gab es Bockwurst, Brause und das Regionalligaspiel unseres A-Teams gegen den Berliner AK 07, welcher mit null Toren und nur einem Punkt nach Rostock gereist war. Die 860 Zuschauer erwarteten einen klaren Heimsieg, aber irgendwie lief es von Anfang nicht. Viele Fehler im Aufbauspiel, Fehlpässe und kaum Torschüsse prägten das Spiel unserer jungen Hanseaten. 

Der BAK war viel besser im Spiel, dazu körperlich robuster und durch einen Torwartfehler gelang in der 31. Minute die 1:0 Führung der Gäste durch Brando. Nach der Pause kamen bei Hansa gleich drei neue Spieler, welche unser Spiel belebten - und endlich gab es Chancen. Eine davon nutze in der 64. Minute Nkoa zum 1:1. Mehrere klare Torchancen wurden vergeben und der Schiedsrichter übersah auch ein Foul im Strafraum der Berliner. 

Wer sündigt wird oft bestraft und kurz vor Schluss lief ein Spieler vom BAK alleine auf unseren Torwart zu, aber der Berliner lupfte den Ball zu kurz über unseren Torwart, welcher ihn somit fangen konnte. Am nächsten Wochenende gilt es in Zwickau zu punkten und Hansa versucht es wieder mit einem Auswärtssieg im Hamburger Volksstadion. Ahoi Heiko Neubert

Bericht & Fotos: Heiko Neubert (Fankogge)

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