Im Jahr zuvor, als der BFC Dynamo als Berliner Pokalsieger in der ersten Runde des DFB-Pokal antrat, diskutierte man in Berlin-Hohenschönhausen vor der Auslosung über die möglichen Lieblingsgegner. Welchen Verein hätte man am liebsten zu Gast im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark? 1. FC Union Berlin, Hertha BSC – das war klar. Aber im gleichen Atemzug fielen der FC St. Pauli, der 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt. Dass die Hessen in der Tat eine gute Wahl sind, durfte in diesem Jahr bewundert werden. Der amtierende Landespokalsieger FC Viktoria 1889 Berlin kam am Samstagabend in den Genuss, die Frankfurter Eintracht empfangen zu dürfen. Ein hervorragendes Pokallos, das selbst beim FC Viktoria 1889, der nicht mit tausenden eigenen Fans gesegnet ist, für gefüllte Ränge sorgte.
Viktoria Berlin vs. Eintracht Frankfurt: Hessischer Pflichtsieg vor toller Kulisse
10.514 Zuschauer fanden den Weg in den Jahn-Sportpark. Rund 5.000 von ihnen drückten den Gästen die Daumen. Weitere 3.000 schauten sich die Partie ganz entspannt aus einem eher neutralen Blickwinkel an. Die proppenvolle Gästekurve wusste zu überzeugen. Klasse Support, ein großes Repertoire an Liedern und Schlachtrufen und auch die Freunde der Pyrotechnik kamen zu Beginn des zweiten Spielabschnitts auf ihre Kosten. Etliche rote bengalischer Feuer erleuchteten den Abendhimmel in Berlin Prenzlauer Berg.
Auf dem Platz tat die Frankfurter Eintracht nicht mehr als nötig. Zu Beginn zeigte der Bundesligist jedoch sogleich, dass für den Regionalligisten nicht allzu viel zu holen sei. Bereits nach neun Minuten klingelte es im Berliner Gehäuse. Nach einem Fehlpass des FC Viktoria 1889 war es Haris Seferovic, der den Ball über die Linie schob. In der Folgezeit machte die Eintracht weiterhin das Spiel, doch die Berliner Abwehr ließ nichts anbrennen. Allerdings drückten die Hessen nicht mit der letzten Konsequenz. Kurz vor der Pause hatte Lucas Piazon das 2:0 für die Gäste auf dem Fuß, doch Viktoria-Schlussmann Rickert bewahrte Ruhe und verhinderte die Vorentscheidung.
Nach der Pause erhöhten die Gastgeber kurzzeitig den Druck und kamen zu guten Möglichkeiten, die Eintracht-Keeper Trapp jedoch erfolgreich vereiteln konnte. In der Folge beherrschte die Eintracht wieder die Partie und hatte die eine oder andere Chance. In den letzten Minuten des Spiels eilte sogar Viktorias Torwart Rickert bei einer Ecke mit nach vorn, um für Unruhe im Frankfurter Strafraum zu sorgen. Und fast wurde er der Held des Abends, eine Vorlage köpfte er knapp am Tor vorbei. In der dritten Minute der Nachspielzeit waren es jedoch die Hessen, die noch einmal einlochen konnten. Nach einem schnell durchgeführten Gegenzug tunnelte Alexander Meier den Berliner Keeper. 2:0 für Frankfurt. Das Spiel war aus. Am Ende doch recht glücklich über das Weiterkommen zeigte sich die Mannschaft, die zu ihren zahlreichen Fans in die Kurve marschierte und dort den Einzug in die zweite Runde feierte und sich für die tolle Unterstützung bedankte.
Fotos: Felix
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