Es wäre eine interessante Frage an unsere Leser: Welcher Weg zum Stadion den Auswärtsfans am Besten gefällt. Mit Sicherheit zählt der Weg vom Bochumer Hbf über die Castroperstraße zum Ruhrstadion zu den besonderen Fußwegen. Heute hatten die 800 mit dem Zug reisenden Fans von Fortuna Düsseldorf (insgesamt rund 4.000 Gästefans) das Vergnügen. Zwei Stunden vor dem Anpfiff platzten sie förmlich aus dem Hauptbahnhof und da es an Sicherheitskräften ein wenig mangelte, suchten einige von ihnen ohne großen Zögern den Direktkontakt mit VfL-Fans. Erst die schnell eintreffende Verstärkung der Polizei konnte die Lage beruhigen, wurde aber auf dem 30-minütigen Fußweg zum Stadion (den die Fortuna Anhänger mit Schlachtrufen und dem Abbrennen von Pyrotechnik untermalten) mehrmals gefordert, wie vor der Bochumer Fankneipe "Haus Frein" und vor dem Gästebereich bei einem versuchten Blocksturm einiger Fortuna Fans.
VfL Bochum vs. Fortuna Düsseldorf: Ruhr-Rhein Duell mit Pyro und Krach endet Remis
Zum Spiel: Der VfL Bochum wartet in der Liga noch auf den ersten Heimsieg, bisher konnten die Bochumer nur auswärts immer die volle Punktzahl holen und mussten sich zu Hause mit Remis begnügen. Aber anders als in den vergangenen Spielzeiten orientiert sich der Klub nach oben. Belohnt wird das von den Heimfans, heute waren es insgesamt 24.466 Zuschauer (Donnerstagabend). Auch Fortuna Düsseldorf hat wieder das richtige Ziel (nach dem Ausscheiden im Pokal in Würzburg) vor Augen. Spitzenspiel zwischen Ruhr und Rhein: Die beiden Mannschaften brauchten etwa zehn Minuten, bevor aber der Westschlager richtig Fahrt aufnahm. In der 14. Spielminute klingelte es dann im Düsseldorfer Tor durch einen Kopfballtreffer von Michael Gregoritsch und nur drei Minuten hatte er die Chance, die Führung auszubauen. Bei teilweise strömenden Regen machte klar der VfL Bochum das Spiel. Aber es blieb beim 1:0 zur Pause.
Die zweite Hälfte begann mit einer kleinen Pyroshow der Düsseldorfer Fans (schon beim letzten Spiel in Bochum am 23. Februar 2014 zündelten die Fortunen - wir berichteten). Als der erste Rauch verzogen war (in der zweiten Hälfte loderte es öfters auf), nahm auch der Schlagabtausch zwischen den Mannschaften wieder Fahrt auf. Vor allem die Landeshauptstädter, trainiert von Oliver Reck, wirkten nun aufgeweckter und mutiger und auch die mitgereisten Fans gaben auf den Rängen verbal alles. Das Tor lag in der Luft und es fiel dann auch in der 68. Spielminute durch Joel Pohjanpalo, der sich selbst an die Brust schoss und der Ball von dieser unter die Querlatte und ins Tores flog. Bochum tat zu wenig, Düsseldorf machte den Ausgleich und die Fortunen hatten in der 72. Spielminute gleich doppelt die Möglichkeit zur Führung. Der VfL aus der ersten Hälfte schien nicht mehr auf dem Platz zu stehen. Erst in den letzten zehn Minuten des Spiels drehten die Bochumer nochmal auf - unter anderem vergab Terrode freistehend.
Am Ende blieb es beim gerechten 1:1. Es bleibt dabei, der VfL kann zu Hause nur Unentschieden, ob die Serie auswärts weiter geführt wird, können die Bochumer am Sonntag beim FC Heidenheim unter Beweis stellen. Wenn es am Ende so weiter geht mit 17 Auswärtssiegen und 17 Heim-Remis, hätten die Bochumer 68 Punkte am Ende der Saison auf der Habenseite, soviel wie Erstligaaufsteiger 1. FC Köln in der vergangenen Saison. Momentan stehen die Bochumer mit 13 Punkten auf Rang vier hinter Darmstadt 98, dem Brauseklub und dem 1. FC Kaiserslautern. Fortuna Düsseldorf liegt einen Punkt dahinter auf Platz sechs und erwartet am Sonntag eben jenen Bullen-Brauseklub zum nächsten Spitzenspiel im heimischen Stadion.