Ein paar Busse und bestimmt mehr als 800 Autos: Die Fans von Rot-Weiss Essen schreckt auch kein (vorzeitig beendeter) Lokführer-Streik vor einer Auswärtsfahrt ab - zumal mit einem Sieg die Tabellenspitze der Regionalliga West winkte. Aber auch die Krefelder sorgten ihrerseits für ein ordentliches Heimpublikum, verlieren sich doch sonst gerade einmal im Schnitt 1.800 Fans in die Kultstätte Grotenburg. Heute waren es 6.375 Zuschauer (darunter locker über 3.000 Gästefans auf der Nordtribüne).
KFC Uerdingen gegen Essen: Knackiger Arbeitskampf am Niederrhein
Nicht alle RWE-Fans wählten aber den Weg über die Autobahn: Einige wenige Essener Fans, die mit dem Zug anreisten, wurden von einer sportlich motivierten Fraktion an der Tankstelle vor dem Stadion begrüßt. Sportlich motiviert waren aber auch die Krefelder Spieler, denen das Spiel in den ersten Minuten gehörte. Der KFC Uerdingen hat einen Lauf - anders als noch in der letzten Saison: Drei 2:1-Siege in Folge stehen auf der Habenseite: Erst siegte man in Oberhausen (die Fans reisten mit dem Schiff an), dann gegen Hennef und Kray. Aber auch das Schlachtschiff Rot-Weiss Essen ist auf Kurs, so wie es sich die Fans wünschen. Vor dem heutigen Spiel standen auch drei Siege auf der Habenseite, dazu 13:1 Tore.
Die Tormaschine hatten die Rot-Weissen aber heute zu Hause gelassen, auch wenn die Essener Fans diese in der zweiten Hälfte versuchten noch ein wenig zu befeuern (mit Bengalos und Rauchtöpfen). Trotzdem war es ein spannendes Spiel in der Grotenburg - auch wenn es die klaren Möglichkeiten für beide Klubs nicht gab. Hoffnung keimte für die Rot-Blauen auf, als RWE-Spieler Patrick Huckle vom (nicht immer ganz auf der Höhe agierenden Schiedsrichter Sören Storks) die Ampelkarte sah. Aber der geplante 15-minütige Sturmlauf blieb aus, da kurz nach dem Essener Platzverweis auch der Krefelder Kofi Schulz vom Feld musste.
Am Ende blieb es beim 0:0. Rot-Weiss Essen rangiert weiter auf dem dritten Platz, zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter Alemannia Aachen. RWE und KFC trennen nur drei Punkte. Am kommenden Freitag erwarten die Essener die Reserve von Fortuna Düsseldorf, während der KFC Uerdingen wieder zu Hause gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach ran darf. Eins ist sicher: anders als noch vor ein paar Wochen gedacht, bleibt die Regionalliga West spannend.
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