Als der SV Sandhausen im April 2017 im Stadion an der Alten Försterei zu Gast war, öffnete Union erstmalig den Gästeblock für Heimfans. Die etwa 100 Sandhäuser nahmen auf der Haupttribüne Platz und ca. 2.500 zusätzliche Eiserne Anhänger konnten live vom Aufstieg träumen - das Stadion war mit 22,012 Zuschauern ausverkauft und Union gewann 2:1. Seitdem hat Union auch in weiteren Spielen mit ähnlichen Konstellationen den Gästeblock mindestens verkleinert, um die hohe Nachfrage an Heimtickets zu decken. So geschah es auch heute wieder - im Vorverkauf gingen nur 32 Tickets nach Sandhausen, daher wurde diesen die Haupttribüne angeboten.
Union Berlin mit solider Leistung: 2:1-Sieg gegen Sandhausen
Im Gästeblock tummelten sich hingegen Unioner, wenn auch nicht so viele wie beim letzten Mal. Heute wurden nur 18,974 Zuschauer gemeldet - die geringste Anzahl in der bisherigen Saison und vermutlich ein etwas realistischeres Spiegelbild des Bedarfs in einer durchschnittlichen Zweitligasaison. Ein knackiger Gästeblock hätte die Zuschauerzahl sicherlich problemlos jenseits der 20k befördert - gemessen am Gegner ist das also Mäkeln auf hohem Niveau.
Sandhausen hat die bisherige Saison sehr effizient bestritten und mit vergleichsweise wenig Ressourcen so viele Punkte geholt, dass das Team vor den aufstiegsambitionierten aber sehr instabilen Köpenickern in der Tabelle zu finden ist. So war das frühe Führungstor von Steven Skrzybski in Minute 4 eine kleine Überraschung. Nach feinem Pass von Simon Hedlund zog er von der Strafraumgrenze ab und erwischte Marcel Schuhen kalt in seiner Torwartecke (aber sicherlich nicht so kalt wie es den Duisburger Keeper beim Spiel gegen Ingolstadt heute erwischt hat...).
Union konnte die Ausbeute nach 20 Minuten im Anschluss an eine Ecke sogar verdoppeln: der Däne Kristian Pedersen erzielte nach einem Latten-Abpraller sein erstes Tor überhaupt für Union. Aufmerksam beobachtet von einer Delegation des dänischen Verbandes, die sich unterhalb der Sandhäuser einquartiert hatte und eifrig mitschrieb.
Eine solche Führung in Halbzeit eins gab es an der Alten Försterei schon länger nicht. Union hielt daran bis zum Pausentee fest, auch wenn Sandhausen sich nun mehr vom Spiel erarbeitete. Und zu Beginn der zweiten Halbzeit prompt belohnte: in der 48. Minute erzielte Philipp Forster den Anschlusstreffer!
In vergangenen Spielen war das bei Union oft der Anfang vom Ende aller Punkte. Aber heute spielten die Köpenicker solide und bissig. Es war ein Kampfspiel und das Tean nahm den Kampf an. So entstand in der zweiten Halbzeit nicht der Eindruck, dass sich am Ergebnis noch etwas ändern würde und das tat es auch nicht.
Nach Abpfiff ging das Berliner Team in die übliche Ehrenrunde - wenn auch angesichts des bisherigen Saisonverlaufes eher bescheiden und nicht überschwänglich. Den wackeren weitgereisten Sandhäuser Fans statteten hingegen gerade einmal zwei Spieler des SVS einen Besuch vor dem Gang in die Kabine ab.
Die Eisernen fahren nun mit einem etwas beruhigenderem Punktepolster am kommenden Freitag nach Kaiserslautern. Nach Sandhausen fährt derweil der FC Erzgebirge Aue, der danach an der Alten Försterei gastiert.
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- Alte Försterei