BFC Dynamo gut gerüstet für Pokalspiel gegen VfB Stuttgart und Oberliga

Als Volkan Uluc beim BFC Dynamo seine zweite Amtszeit antrat, war der Verein aus Berlin-Hohenschönhausen in einer kritischen Situation. Zurück lag eine schlechte Saison, im Klub herrschte ringsum Niedergeschlagenheit, erklärte der BFC-Trainer bei der am Dienstag einberufenen Pressekonferenz in einem Steakrestaurant am Hackeschen Markt. Überraschend viele Journalisten lauschten den Schilderungen von Volkan Uluc, der von seinem erarbeiteten Konzept und einer durchaus guten zurückliegenden Spielzeit berichtete.

Zu Beginn seiner zweiten Amtszeit hatte Volkan Uluc mit den entsprechenden Personen im Verein einen Zwei-Jahresplan ausgearbeitet, den es nun umzusetzen gilt. Der Aufstieg in die Regionalliga sei ganz klar das Ziel. Zunächst soll jedoch das DFB-Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart genossen werden, im Anschluss soll schließlich die positive Entwicklung weitergeführt werden. Wie die Chancen gegen den Bundesligisten aus Stuttgart einzuschätzen sind? Mannschaftskapitän Björn Brunnemann, der mit anderen Vereinen bereits einige Male im DFB-Pokal gespielt hatte, erklärte, dass in solch einem Spiel alles zusammenkommen müsse. Viel Glück sei erforderlich, zudem müsse man die ersten 30 Minuten überstehen. Denn keine Frage, die Stuttgarter werden nach ihrem schweren Spiel bei Botev Plovdiv (in Burgas) versuchen, fix den Deckel zuzumachen. Die Mannschaft des Oberligisten müsse versuchen, den VfB so lange wie möglich zu ärgern – und ja, vorn müsse man eiskalt die wenigen Chancen nutzen. Und sei es nur eine halbe.

Kevin Meinhardt, im Funktionsteam zuständig für Scouting / Spielbeobachtung, lobte indes den Charakter der neuen Mannschaft. Menschlich passe alles hervorragend zusammen, dies sei keine normale Oberligatruppe. Die Qualität stimme und das DFB-Pokalspiel am kommenden Sonntag im Jahn-Sportpark sei die Belohnung für die zurückliegende Saison. Die Ergebnisse in den Testspielen haben zudem gezeigt, dass mit dem BFC Dynamo in der kommenden Oberligasaison zu rechnen sei. Dem stimmte Volkan Uluc zu. Menschlich passe es im Team, Überheblichkeit sei nicht zu spüren. Nachdem seine Mannschaft auf Augenhöhe mit den Regionalligisten (1. FC Magdeburg, Optik Rathenow, Hertha BSC II, TSG Neustrelitz, FC Carl Zeiss Jena) gespielt hatte, sei nun der Anreiz da, noch ein Schippchen draufzulegen.

Wie das Sicherheitskonzept für das Pokalmatch gegen Stuttgart sei, wurde Pressesprecher Martin Richter von einem Journalisten gefragt. Inzwischen wurden für diese Begegnung über 7.000 Tickets verkauft, eine Zuschauerzahl von 10.000 sei demnach realisierbar. Man habe die Vorfälle beim Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern gründlich analysiert und aufgearbeitet. So werde es dieses Mal noch mehr Ordner geben, zudem werden die Pufferblöcke am kommenden Sonntag größer sein als beim letzten Mal. Reguliert habe man einiges über Preispolitik. So kosten die Eintrittskarten für die Kurve hinter dem Tor 15 Euro, für Tickets auf der überdachten Gegengerade müssen 30 Euro auf den Tisch gelegt werden. Somit wird es eine größere räumliche Distanz zwischen Heim- und Gästefans geben als beim letzten Mal, als es im Pufferblock zu hässlichen Szenen kam.

Über 10.000 Zuschauer bei einem Oberligisten? Dieses Spiel zeige das Potential des BFC Dynamo, erklärte Volkan Uluc auf der besagten Pressekonferenz. Man stelle nur mal den Vergleich an zu anderen Vereinen, die den Anspruch haben, die dritte Kraft in Berlin zu sein (Gemeint war in diesem Zusammenhang vor allem der Berliner AK 07, der nur wenige Zuschauer an sich binden kann). Ganz klar, der BFC Dynamo gehöre in die Regionalliga, so Uluc. Danach könnten sich weitere Türen öffnen, aber erst einmal müsse der Kampf 15 gegen 1 in der Oberliga gewonnen werden. Dieser sei ein enorm wichtiger Schritt. Jeder Gegner wird bis in die Haarspitzen motiviert sein, in jeder der 30 Partien müsse die Mannschaft mit voller Konzentration an die Sache herangehen. Die Vorbereitung für das Spiel gegen den VfB Stuttgart? Dies sei eine leichte Sache für den Trainer. Da müsse man nicht viel tun. Doch im Oberligalalltag gegen Torgelow und Altlüdersdorf, da habe der Trainer die Aufgabe, die Mannschaft immer wieder zu 100 Prozent zu motivieren...

Fotos: Glenn Dawson, Marco Bertram

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