Bei den Königsblauen gibt es derzeit drei wichtige Themen, welche bei der Anhängerschaft ganz besonders heiß diskutiert werden. Zum einen selbstverständlich das anstehende Duell gegen PAOK Saloniki in der Playoff-Runde der UEFA Champions League, zum anderen die Stadionverbote (Zwischenfälle am Dortmunder Flughafen im März dieses Jahres), die gegen 32 Mitglieder der Ultras Gelsenkirchen ausgesprochen wurden, und nicht zuletzt die geplante Schadenersatzklage des FC Schalke 04 gegen die Ticketbörse viagogo, die ihren Hauptsitz in Carouge (Genf / Schweiz) hat.
FC Schalke 04: 32 Stadionverbote gegen Ultras GE, Schadenersatzklage gegen viagogo
Kurz und knapp gab der FC Schalke 04 am 19. August bekannt, dass der Verein nur wenige Tage nach Inkrafttreten des Sponsoringvertrags am 01. Juli 2013 den Kontrakt mit dem Unternehmen viagogo gekündigt hatte. Aus Sicht der Königsblauen habe der Ticket-Händler gegen Inhalte der Vereinbarung verstoßen. Nun werde eine Schadenersatzklage gegen viagogo vorbereitet, die in den kommenden Tagen eingereicht wird. Nach Angaben des Clubs sind entgangene Vermarktungserlöse der Grund. Zu weiteren Details in diesem Zusammenhang wird der FC Schalke 04 derzeit keine Stellung beziehen. Somit soll die Rechtsposition bewahrt werden.
Im Vorfeld kam es – wie bei etlichen anderen Vereinen auch – beim FC Schalke 04 zu hitzigen, emotionalen Diskussionen, die vor allen Dingen auf der Jahreshauptversammlung geführt wurden. Fragt sich nur, weshalb der S04 überhaupt die Kooperation mit viagogo einging. Nach all den deutschlandweiten Protesten war abzusehen, dass die Schalker Fans auf die Barrikaden laufen würden, zumal für viagogo der Gegenwind immer stärker wird. So hatte Bayer 04 Leverkusen bereits eine einstweilige Verfügung gegen das Unternehmen viagogo erwirkt. Allerdings sind erstaunlicherweise derzeit noch Tickets für Heimspiele der Werkself auf der Onlineplattform von viagogo erhältlich.
Nicht ganz so große Diskussions-Ausmaße haben die 32 vom DFB ausgesprochenen Stadionverbote für Mitglieder der Ultras Gelsenkirchen. Allerdings ist auch dieses Thema nicht ohne, sind schließlich auch die beiden Vorsänger betroffen. Am 07. März 2013 hatten diese gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Ultras GE am Dortmunder Flughafen 14 befreundete Fußballfans aus Skopje empfangen. Dabei kam es zu einem Zwischenfall mit Anhängern von Borussia Dortmund. Aus Sicht der Gelsenkirchener handelte sich dies um einen klaren Angriff von Seiten der Schwarz-Gelben, somit hatten diese trotz erfolgter Feststellung der Personalien nicht mit weiteren Konsequenzen gerechnet. Umso größer die Überraschung, als im August die bundesweiten Stadionverbote eintrudelten.
Immerhin konnte gemeinsam mit dem Fanbeauftragten und dem Sicherheitsbeauftragten des FC Schalke 04 ein Treffen mit dem DFB-Sicherheitsbeauftragten, Hendrik Große Lefert, organisiert werden, auf dem die Betroffenen ihre Sicht der Dinge erläutern konnten. Bis zur Klärung des genauen Sachverhalts wurden die Stadionverbote für die Heimspiele ausgesetzt. Beim kommenden Auswärtsspiel bei Hannover 96 müssen die Ultras Gelsenkirchen indes ohne ihre beiden Vorsänger und die 30 weiteren Mitglieder auskommen.
Fotos: turus.net-Archiv